Sächsische
Zeitung
04. August 2007
Schlichte Fassade für das Hotel am Altmarkt
Dresdner Büro gewinnt den Wettbewerb zur Gestaltung des Neubaus
am Dr.-Külz-Ring.
Altstadt
Mit einer über alle Stockwerke einheitlich gestalteten Fassade hat
das Dresdner Planungsbüro Wörner und Partner den Wettbewerb zur Gestaltung
des neuen Hotels am Altmarkt gewonnen. Der Sieger verzichtete im Gegensatz
zu den übrigen sechs eingereichten Entwürfen auf einen Natursteinsockel
bis in die erste Etage. Der zurückhaltende Charakter wird verstärkt
durch den Verzicht auf sehr helle oder kontrastierende Farben.
Die Jury lobte eine „konsequent sachliche Architektursprache“ des
Entwurfs. Das Haus ordne sich selbstbewusst in das Ensemble der vorhandenen
Gebäude ein. Alle Entwürfe sind im Foyer des Technischen Rathauses
ausgestellt und bei www.sz-online.de zu sehen.
Das Express by Holiday Inn Hotel wird auf dem ersten der drei noch
freien Grundstücke im Altmarkt-Areal gebaut. Es schließt die Fläche
zum Dr.-Külz-Ring ab (siehe Grafik). Bauherr ist die Firma Foremost
Leisure Real Estate.
Das Haus soll über 214 Zimmer in sechs Obergeschossen plus Dachetage
verfügen. Es bekommt damit bei gleicher Traufhöhe eine Etage mehr
als die benachbarten Bürogebäude, wie Baubürgermeister Herbert Feßenmayr
(CDU) erläuterte.
S.
Rössel
Alle
Wettbewerbsentwürfe unter: http://www.sz-online.de/nachrichten/fotos.asp?artikel=1565604
Hotel
Einfallslos
Petra-Alexandra Buhl über das geplante
neue Hotel am Altmarkt
Die Ergebnisse des Architektenwettbewerbes für den Neubau eines Hotels
am Altmarkt zeigen deutlich, wie einfallslos die Vorgaben der Stadt
dafür waren. Alle sieben Entwürfe aus der Endrunde zeigen praktisch
dieselbe Fassade, sie unterscheiden sich einzig in der Farbgebung
und in Nuancen der Gestaltung. Auf den ersten Blick fällt es jedoch
schwer, sie zu identifizieren.
Es hat in den letzten Jahren in Dresden viele Veranstaltungen gegeben,
in denen die gesichtslose Investorenarchitektur gegeißelt wurde. Regelmäßig
waren sich die Teilnehmer der Podien darin einig, dass man solche
Gebäude in Dresden nicht mehr bauen wolle, sondern auf Qualität und
Originalität setze. An den Vorgaben für das Altmarkt-Hotel sind diese
Debatten spurlos vorübergegangen. Vermutlich verlangt das Stadtplanungsamt,
dass sich dieses Haus in die mit Sandstein verblendete Zeile am Dr-Külz-Ring
harmonisch einfügt, die in den neunziger Jahren entstand. Das ist
gelungen. Aber Dresden hat Besseres verdient, als diese Idee.
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