DNN
vom 06. September 2007
Gerüstfrage
Thema für Stadtrat
Der Stadtrat entscheidet am 20. September darüber, ob auf der Fläche
des Alten Gewandhauses am Neumarkt ein begehbares Raumgerüst mit den
Fassaden der Sieger aus dem Architektenwettbewerb aufgestellt wird.
Auf Antrag der BürgerFraktion hoben die drei Stadträte Franz-Josef
Fischer (BürgerFraktion), Dietrich Ewers (SPD) und Peter Berauer (DSU)
das Thema aus dem Bauausschuss in den Stadtrat. Eine Mehrheit wollte
zuvor zwar die Gerüstfrage bereits im Bauausschuss abschließend entscheiden,
doch laut Satzung genügen drei Stimmen, um ein Thema ins höhere Gremium
zu hieven.
Einstimmig beschloss der Ausschuss auf Antrag von Klaus-Dieter Rentsch
(CDU) jedoch, dass die Stadt prüft, inwieweit die Kosten für die Gewandhaus-Attrappe
(rund 165 000 Euro) durch Sponsoring und Werbung gedrückt werden können.
Abgelehnt wurde der Vorschlag von Rentsch, alle drei Siegerentwürfe
des Architektenwettbewerbs auf Planen am Gerüst zu zeigen. Eine Mehrheit
im Bauausschuss wünschte sich eine Visualisierung (Computer-Simulation)
aller Siegerentwürfe, um auf dem Bildschirm zu sehen, wie die Entwürfe
im Raum Neumarkt wirken. Das kostet die Stadt noch einmal 6000 Euro.
Torsten Kulke von der Gesellschaft Historischer Neumarkt bot erneut
an, das für die Stadt kostenlos zu machen, wenn sie die entsprechenden
Daten zur Verfügung stellt. Die Architekten des Siegerentwurfes, Cheret
& Bozic aus Stuttgart, haben sich laut Kulke selbst nach zweimaliger
Bitte per E-Mail nicht bereit erklärt, die notwendigen Daten für die
Simulation freizugeben.
Nach Angaben der Stadt kann das Raumgerüst jetzt frühestens im Dezember
aufgestellt werden. rare
Sächsische
Zeitung
06. September 2007
Streit um Kulisse für neues Gewandhaus
Der Bau einer begehbaren Attrappe an der Stelle des geplanten Gewandhauses
auf dem Neumarkt verzögert sich weiter. Gestern hat der Bauausschuss
entschieden, das Projekt noch einmal im Stadtrat am 20. September
zu diskutieren. Dies hatte Franz-Josef Fischer für die Bürgerfraktion
beantragt. Mit dem Raumgerüst im Maßstab 1:1, das nun nach Prognosen
der Planer frühestens Mitte Dezember aufgestellt werden kann, soll
den Bürgern ein räumlicher Eindruck von dem Gewandhaus-Neubau gegeben
werden. Bedruckte Planen sollen den Eindruck der Fassade simulieren.
Der Ortsbeirat Altstadt hatte bereits am Dienstag für das provisorische
Gerüst plädiert.
Uneins waren die Vertreter der Fraktionen darüber, ob die drei erstplatzierten
Entwürfe des Architektenwettbewerbs visualisiert werden sollen oder
nur der Gewinner-Beitrag von Peter Cheret und Jelena Bozic aus Stuttgart.
Letzteres wurde gestern beschlossen. Die Kosten für das Modell in
Originalgröße werden bei rund 165000 Euro liegen. Das Drucken der
Planen mit den jeweiligen Fassadenmotiven kostet nach Angaben der
Stadt rund dreißig Euro pro Quadratmeter.
Skeptisch zu den Gerüstbau-Plänen äußerte sich Torsten Kulke von der
Gesellschaft Historischer Neumarkt. Ein umfassender Eindruck von der
Wirkung des Neuen Gewandhauses entstehe nicht, da die benachbarte
Bebauung wie der Jüdenhof oder das Hotel „Stadt Rom“ fehle, so Kulke.
(are)
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