Sächsische Zeitung
05. November 2008

Bis Ostern 2010 entsteht das British Hotel
Von Bettina Klemm

Die Schweizer Aktiengesellschaft Hapimag will für fast zehn Millionen Euro eine neue Städteresidenz errichten. Dazu baut sie unmittelbar neben dem Hotel de Saxe an der Landhausstraße das 1715 bis 1717 geschaffene Palais Beichlingen wieder auf. Von 1855 bis zur Zerstörung im Februar 1945 hat es den Namen British Hotel getragen. In dem Palais entstehen 38 Ferienappartements mit insgesamt 76 Betten. Die Hapimag rechnet mit rund 40000 Übernachtungen im Jahr. Im Erdgeschoss sind zwei Läden geplant.

Fassade mit Originalteilen

„Für uns ist die Hapimag ein wahrer Glücksfall“, sagt Ulrich R. Schönfeld, Büroleiter der Planungs- und Ingenieurgesellschaft Ipro Dresden. Das Unternehmen sei kapitalkräftig und lege sein Engagement langfristig an. So wird nicht nur der Grundriss erhalten und die Fassade originalgetreu unter Verwendung von 51 geborgenen Fassadenteilen errichtet, sondern auch der Eingangsbereich. Die Hapimag lässt zudem drei historische Gewölbekeller sanieren. Sie sollen später von den Bewohnern genutzt werden. Das Palais wurde einst von George Bähr geschaffen. 293 Jahre später errichtet die Ingenieurbau George Bähr GmbH den Rohbau. „Spielt das Wetter mit, wollen wir Ende Mai damit fertig sein“, sagt Bauleiter Ralf Schmieder.

Frauenkirche in neuem Licht

Gegenüber der Baustelle ist nicht nur ein Weihnachtsbaum aufgestellt, sondern die Frauenkirche wird jetzt auch von den Dächern der Nachbarhäuser angestrahlt.

Vertrag zum Stadt Rom

Die kleinste Neumarkt-Immobilie Hotel Stadt Rom ist heiß begehrt. Das beste Angebot soll Nobelpreisträger Günter Blobel unterbreitet haben. Derzeit verhandelt die Stadt mit ihm über den Kaufvertrag. Im Frühjahr soll das Thema in den Stadtrat kommen.

Streit ums Gewandhaus

Der Bau auf der Fläche hinter dem Gewandhausgrundstück verzögert sich sehr. Der Stadtrat hatte beschlossen, dass das Gewandhaus in den nächsten zehn Jahren nicht gebaut werden soll. Jetzt müsse untersucht werden, wie der Inhalt dieses Beschlusses umzusetzen ist, erläutert Katrin Tauber vom Stadtplanungsamt.

Wettbewerb ausgelobt

Für die Fläche neben der Heinrich-Schütz-Residenz wurde am Mittwoch ein Wettbewerb mit 20 Beteiligten ausgelobt.





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http://www.sz-online.de/nachrichten/fotos.asp?artikel=2014562

 

Das Palais British Hotel am Neumarkt

Das Gelände lag im Mittelalter vor den Toren der Stadt.

Unter der Regie von Frauenkirchen-Architekt George Bähr sowie Georg Haase wurde 1715 bis 1717 das Palais für die Brüder Beichlingen, Höflinge am Hof von August dem Starken, errichtet.

Die Fassade zur Landhausstraße wirkte für Dresdner Verhältnisse ungewöhnlich monumental. Von ihr wurden 77 Teile geborgen, 51 werden für den Wiederaufbau verwendet.

Der Wiederaufbau erfolgt bis Ostern 2010


Fauler Kompromiss
von Bettina Klemm

über die Pläne für das Gewandhaus am Neumarkt

Die Frage, ob am Neumarkt ein modernes Gewandhaus gebaut werden soll oder nicht, spaltete die Dresdner ähnlich wie die Waldschlößchenbrücke. Da das Thema den Oberbürgermeister-Wahlkampf nicht belasten sollte, hat der Stadtrat die Entscheidung in ferne Zukunft gerückt: In den nächsten zehn Jahren soll das Grundstück un-bebaut bleiben.

Das stellt sich jetzt als fauler Kompromiss heraus. Wird das Grundstück ohne Gewandhaus bebaut, dann sollte wie vor dem Krieg auch wieder das Geschäft von Moritz Elimeyer, dem königlich sächsischen Hofjuwelier, rekonstruiert werden. Die Pläne dazu stammen von Gottfried Semper. Doch das wiederum würde den späteren Bau eines Gewandhauses ausschließen. Der jetzige Beschluss lähmt alles. Der Stadtrat sollte ehrlich entscheiden: Gewandhaus ja oder nein.


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