Sächsische Zeitung
08. Oktober 2008

Pöppelmann-Figur für die neue Schloßstraße
Von Bettina Klemm

Die Fassade des künftigen Schlosshotels gegenüber vom Dresdner Schloss ziert eine Sandsteinfigur. „Sie wurde 1936 zum 200. Todestag von Daniel Pöppelmann angebracht. Mit dem Wiederaufbau des Hauses kehrt sie zurück“, kündigt Claus Fiebiger von der Baywobau Dresden an.

Zur Expo Real in München, Europas größter Messe für Gewerbe-Immobilien, zeigte die Baywobau erstmals Pläne für das Bauprojekt an der Schloßstraße. Vor einem Jahr hatte der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) die Neumarkt-Flächen zum Verkauf angeboten. Schließlich bekam die Baywobau den Zuschlag. Das Fünf-Sterne-Hotel an der Schloßstraße mit 235 Zimmern und Suiten wird die Schweizer Kette Swissotel betreiben. Baywobau-Geschäftsführer Berndt Dietze rechnet mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr. Allerdings seien noch einige Fragen zu den künftigen Straßen mit der Stadt zu klären.

Die Pöppelmann-Figur wurde übrigens nicht an das Wohnhaus des Erschaffers der Zwingerbauten, sondern an das benachbarte Fraumutterhaus angebracht. „Es ist historisch nicht genau belegt, ob die Dienstwohnung von Pöppelmann in diesem Nachbarhaus war“, sagt Fiebiger. Die Plastik komme jetzt jedenfalls wieder an die gleiche Stelle wie 1936. Vom Original konnte das obere Drittel gerettet werden. Noch werde geprüft, ob die Figur ergänzt oder als Duplikat neu angefertigt werden kann. Möglicherweise wird wie bei der Salomonisfigur am Hotel de Saxe verfahren: Das Original wird im Inneren ausgestellt, während den Hauserker eine Nachbildung ziert.

Unmittelbar hinter dem Schlosshotel entsteht die Wohnresidenz „Löwenhof“ mit 23 Wohnungen und insgesamt 2459 Quadratmetern Wohnfläche. Zur Messe hat die Baywobau das Projekt vorgestellt.

Der Neumarkt bildet auch in diesem Jahr einen Schwerpunkt am Dresdner Messestand. So bietet die Stadt eine nur 814 Quadratmeter große Fläche an der Ecke Landhausstraße/Friesengasse an. Das Mindestgebot liegt bei 1,8 Millionen Euro. Auf der gegenüberliegenden Seite an der Landhausstraße befindet sich eine 8804 Quadratmeter große Fläche, die der SIB auf der Messe anbietet. Zu den bekanntesten Gebäuden des Areals gehörte das 1739 bis 1742 nach den Plänen von Knöffel gebaute Palais Hoym.

Die Stadt Dresden hat in ihrem Innenstadtmodell auch noch die künftigen Bauflächen hinter dem Kulturpalast, das Areal neben der fast fertigen Heinrich-Schütz-Residenz, das Stadt Rom sowie das Quartier neben dem einstigen Gewandhaus als Bauprojekte ausgewiesen. „Das Interesse an den Innenstadt-Grundstücken ist zur Messe groß“, schätzt Norbert Olbrich, Leiter des Liegenschaftsamtes ein. Ob die Messeangebote zu wirklichen Verkäufen führen, zeige sich meist jedoch erst rund ein Jahr später.

Zu den größten Dresdner Angeboten zählten die Flächen am Postplatz und am Ferdinandplatz, zudem werden ein kleines Areal am Altmarkt sowie das frühere Amt zur Regelung offener Vermögensfragen an der Königsbrücker Straße präsentiert. An einem virtuellen Stadtmodell konnten die Vertreter des Liegenschaftsamtes und des Amtes für Wirtschaftsförderung die Flächen samt Umgebung genau erläutern. Auf der Messe stellt sich Dresden auch als Dynamikhauptstadt sowie als Gastgeber für die Schacholympiade in diesem Jahr und die Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011 vor.

www.dynamikhauptstadt.de

 


Fragment der Pöppelmannfigur

 


Exklusiver Blick auf die neue Schloßstraße. Im markierten Bereich
soll die Pöppelmann-Figur (kl. F.) nach ihrer Restaurierung angebracht
werden. Grafik: Hummel/Baywobau



Sandsteinfigur des Pöppelmann im Atelier, Aufnahme: 1936
Foto: SLUB / Deutsche Fotothek

 


Schloßstraße nach 1945, Reste der Pöppelmann-
figur -
Foto: SLUB / Deutsche Fotothek

 


Polte, Paul Dresden, Haus mit Standbild Pöppelmann,
Schloßstraße 32, Aufnahme: 1936 - Foto: SLUB / Deutsche Fotothek





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