Dresdner Neueste Nachrichten
vom 17. September 2008

von Genia Bleier

Einwendungen zum Bau
British Hotel am Neumarkt in Zeitnot

Von Ende 2008 ist der geplante Fertigstellungstermin für das British Hotel am Neumarkt, in dem 38 Ferienwohnungen entstehen, bereits auf Ende 2009 gerückt. Und auch der wird kaum zu halten sein. Architekt Volker Röhricht vom Dresdner Planungsbüro Ipro geht von 2010 aus. "Wir brauchen eineinhalb Jahre Bauzeit", sagte er gestern vor dem Ortsbeirat Altstadt. Eine klare Rechnung ab Ausreichung der Baugenehmigung. Doch hier liegt der Knackpunkt: Die Stadt kann die Genehmigung aus "rechtstechnischen Gründen" noch nicht erteilen, so Katrin Tauber vom Dresdner Stadtplanungsamt. Im Ergebnis der Offenlage des Bebauungsplanes für das Quartier IV an der Landhausstraße gab es Einwendungen, die nun zu Verzögerungen führen. Der wesentlichste Einwand betrifft Abstandsflächen zur benachbarten Wohnbebauung.
Die Zeit drängt enorm, denn die Stadt hatte dem Bauherrn Hapimag Fristen gesetzt. Ein weiterer Grund für die Eile sind drei historische Keller, die in das Feriendomizil integriert werden und noch vor dem Winter geschützt sein müssen. Fielen doch die meisten Neumarktkeller dem Bagger zum Opfer. Wenn ein Investor die Chance zum Erhalt nutzt, wäre es unverzeihlich, würden nun nachträglich Schaden entstehen.
Um die angespannte Situation schnellstmöglich zu klären, wurde gestern eine öffentliche Sondersitzung des Ortsbeirates Altstadt anberaumt. Wichtigster Tagesordnungspunkt: Baurecht für das British Hotel. Für dieses Ziel hat das Stadtplanungsamt drei Vorlagen erarbeitet. Aus bisher einem Bebauungsplan sind Plan A und B geworden. Sie trennen den Leitbau British Hotel (errichtet als Palais Beichlingen) und die zu bebauende Nachbarfläche, die bis zur Friesengasse reicht. Die dritte Vorlage befasst sich mit der rückwärtigen Situation an der ehemaligen Moritzstraße bzw. dem Wohnblock der Gagfah an der Wilsdruffer Straße und dessen Hofsituation. Die Ortsbeiräte gaben dem präzisierten Bebauungsplan einstimmig grünes Licht. Nun muss der Stadtrat noch zustimmen, bevor es erneut zur Offenlage kommt. Um keine Zeit zu verlieren, beginnt Ipro in diesen Tagen mit der Kellersanierung. Dafür ist laut Tauber keine Baugenehmigung erforderlich.
Der 1715 als Palais Beichling errichtete Prachtbau ging an der Moritzstraße in das Palais de Saxe über. Diese Fläche wird nicht überbaut, betonte Tauber. Eine spätere Bebauung sein mit der Hapimag vertraglich geregelt. Die Restfläche des Quartiers IV bis zur Friesengasse ist noch nicht verkauft. Sie soll zur Expo Real im Oktober ausgeschrieben werden.


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