Sächsische
Zeitung
18. September 2008
Heinrich-Schütz-Residenz wird im November fertig
Von Bettina Klemm
Ab nächste Woche fallen die Baugerüste. Der bekannte Kinderfries schmückt
wieder den Erker.
Alle Bauverzögerungen wurden aufgeholt. „Am 1. November wird die Heinrich-Schütz-Residenz
übergeben“, kündigt Bauherr Hartmut G. Knippscheer, Vorstand vom Martinshof
Rothenburg Diakoniewerk, an. Damit könne das Restaurant ab Anfang
November die Gäste bewirten. Ursprünglich war Knippscheer vom späten
Frühjahr 2009 ausgegangen. Derzeit verlegen Handwerker noch das Parkett,
ziehen Deckenverkleidungen ein und errichten die offene Küche, damit
der Gast in die Pfannen schauen kann. Die Residenz besteht aus drei
Gebäuden. Das Heinrich-Schütz- und das Köhlersche Haus wurden originalgetreu
wieder hergestellt und durch einen Neubau ergänzt.
Den Runderker des Schütz-Hauses ziert wieder der Kinderfries . Das
Kunstwerk wurde um 1535 von Christoph Walther I. für das bürgerliche
Wohnhaus am Neumarkt geschaffen. Trotz mehrfacher Umgestaltung des
Hauses blieb der Gesimsstreifen über Jahrhunderte an seinem Platz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er aus den Trümmern geborgen und
schmückte die Neubauten aus den 1960er Jahren an der Gewandhausstraße.
Als die Bauarbeiter ihn nun wieder an den Erker einsetzen wollten,
hatten sie Teile des Frieses vertauscht, schildert Steffen Kulbe von
der Firma Kubus-Generalplaner. Das war an einem Freitag. Schon Montag
früh klingelten die Telefone. Viele Dresdner hatten den Fehler sofort
bemerkt. Mit großem Aufwand gestalten Steinbildhauer der Sächsischen
Sandsteinwerke gerade das reich verzierte Portal am Köhlerschen Haus.
Originalteile werden eingearbeitet, fehlende nachgestaltet.
In der Heinrich-Schütz-Residenz gibt es 50 seniorengerechte Wohnungen.
Die ersten Mieter ziehen am 1. Dezember ein. „Wir haben zahlreiche
Interessenten, aber die meisten wollen doch erst das fertige Haus
sehen, bevor sie den Vertrag unterschreiben“, sagt Andrea Mylo. Die
kleinste Wohnung kostet samt Service 2100 Euro im Monat.
Ein
Foto
Malermeister Lutz Senninger gibt dem Kinderfries Farbe. Foto: SZ/M.
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