Sächsische Zeitung
vom 22.05.2008

Drei Investoren buhlen um das Hotel Stadt Rom
von Bettina Klemm

Am Neumarkt wird am Freitag das Juwel-Quartier eingeweiht. Weitere Bauprojekte sind in der Vorbereitung.

Von einst sieben Bewerbern um das Stadt Rom seien noch drei im Rennen. Namen nennt die Stadt nicht. „Wir wollen noch vor der Sommerpause entscheiden“, kündigt Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) an. Derzeit würden mit den Bewerbern Vertragsdetails wie Finanzbürgschaften, Stellplätze und Vereinbarungen über den Bau von Leitungen präzisiert. Zuvor müsse die Stadt entscheiden, wie sie mit dem Düsseldorfer Urteil, das eine europaweite Ausschreibung fordert, umgehen will.

Berndt Dietze, Geschäftsführer der Baywobau Dresden, hatte die Stadtratsparteien Ende 2006 erst überzeugt, die Fläche überhaupt zu bebauen. Aufgrund der Häuser an der Wilsdruffer Straße kann das Gebäude nicht in voller Größe entstehen. Inzwischen soll sich die Baywobau mit dem Erstplatzierten Jürgen Jörg aus St. Augustin zusammengeschlossen haben.

Im Rennen ist auch Arturo Prisco, Mitinvestor vom Quartier Frauenkirche (QF). Er möchte das historische Gebäude gemeinsam mit seinem Sohn errichten und im Privatbesitz behalten. „Wir brauchen für die gute Entwicklung des Neumarktes unbedingt Mieter, die hohen Ansprüchen genügen“, sagt er. Deshalb hoffe er, dass die Stadt bei ihrer Entscheidung besonders auf das Konzept achtet.

Quartier mit Brandmauer?

Der Stadtrat hat entschieden, dass in den nächsten zehn Jahren im Quartier IV am Neumarkt kein Gewandhaus errichtet werden soll. „Wie kann es aber sein, dass der Stadtplanungsamtsleiter jetzt von einer Brandmauer spricht, die direkt am Platz entstehen soll?“, fragt Torsten Kulke vom Vorstand der Gesellschaft Historischer Neumarkt. Eine Brandmauer ist üblich, wenn später an dem Gebäude ein weiteres angefügt werden soll – wie beispielsweise auf der Rückseite vom Hotel de Saxe.

„Eine Brandmauer ist hier sicher vom Stadtrat nicht gewollt“, schränkt Stadtentwicklungsbürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) ein. In der übernächsten Woche wollen die Investoren mit der Stadt über die Fassadengestaltung sprechen. „Wir gehen von dem Ladeneinbau aus, wie ihn Gottfried Semper entworfen hat“, sagt Architekt Kai von Döring. Semper hatte für den Hofjuwelier Moritz Elimeyer eine Ladenreihe in dem Haus Neumarkt 14 entworfen. Von Döring hofft, dass der Investor Kondor Wessels im nächsten Frühjahr mit dem Bau beginnen kann.

Einweihung im Juwel

Am Freitag lädt die Baywobau ab 19Uhr zur Einweihung ihres Juwels an der Frauenkirche ein. Es werde ein kleiner Film über den Neumarkt und eine Lichtshow gezeigt, für Stimmung sorgt die Band der Staatsoperette Dresden.

British Hotel

Beim British Hotel in dem künftig Ferienappartements entstehen sollen, gibt es Verzögerungen. „Im Juni soll ein Bebauungsplan offengelegt werden, um Abstandsflächen zu einer Nachbarbebauung zu sichern“, sagt Feßenmayr.

Hotel Rampische Strasse

Die Gesellschaft Historischer Neumarkt fordert auch einen Bebauungsplan für einen Hotelkomplex an der Rampischen Straße. Eine Fassadenrekonstruktion sei hier dringend erforderlich, so Kulke. Die Gesell. Historischer Neumarkt diskutiert morgen, 17 Uhr im Hilton mit den OB-Kandidaten über die Neumarkt-Entwicklung.

dpa

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