Sächsische Zeitung
27. August 2008


Der Streit um den Neumarkt geht in eine neue Runde

Die Neumarkt-Gesellschaft ist verärgert über das Hotel Rampische Straße und fordert die Auflösung der Gestaltungskommission.

An der Rampischen Straße entsteht derzeit das „Innside Premium Hotel Dresden“. Dabei würden nur die Fassaden der Nummer 9 und 19 nach historischem Vorbild rekonstruiert. „Die Leitfassaden 17 und 21 werden einfach weggelassen“, bedauert Torsten Kulke, Vorstand der Gesellschaft Historischer Neumarkt e.V. Er kritisiert, dass der Bauherr, die Firma Fibona, mehrere historische Gebäude zusammenfasst und ihnen eine moderne Fassade gibt.

Damit wird das Gestaltungskonzept des Stadtrates für den Neumarkt torpediert“, sagt Kulke. Die modernen Fassaden wurden von der Gestaltungskommission, einem Gremium aus Architekten, Denkmalschützern und Stadtplanern, gebilligt und von der Stadtverwaltung schließlich genehmigt. Kulke fordert, die Kommission aufzulösen und neue Mitglieder zu wählen. In der neuen Kommission sollten auch Vertreter seiner Gesellschaft, der Frauenkirchen-Stiftung und Interessenvertreter der Gewerbetreibenden am Neumarkt vertreten sein.

Nobelpreisträger Günter Blobel hat in einem Brief an die Firma Fibona angeboten, „eventuell entstehende Mehrkosten für die Wiederherstellung der Fassaden Rampische Straße 17 und 21 zu übernehmen“. Das lehnte Fibona-Chef Jürg E. Köllmann allerdings ab. Er verwies auf zahlreiche Wettbewerbe und Diskussionen mit der Gestaltungskommission. Es entstehe ein modernes Haus mit einem modernen Antlitz, schrieb er. (SZ/kle)





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