Freitag, 02. September 2011
(Sächsische Zeitung)


Stadträte fordern Bürgerversammlung zum umstrittenen Neumarkt-Bau

Alle Fraktionen wollen über den Bau zwischen Heinrich-Schütz-Residenz und dem Kulturpalast diskutieren. Die Neumarkt-Gesellschaft befragt zudem die Dresdner.

Der Unmut zu dem geplanten Lückenschluss am Neumarkt wächst (die SZ berichtete). Bis zum 30.September soll deshalb eine Einwohnerversammlung zum Bauvorhaben zwischen Heinrich-Schütz-Residenz und Kulturpalast einberufen und der Investor KIB Projekt dazu eingeladen werden. Das wollen die Stadträte auf ihrer Sitzung am Donnerstag beschließen. Der Antrag dazu kommt von allen Fraktionen. Die Zustimmung ist damit so gut wie sicher.

Die Bürgerfraktion regt darüber hinaus an, einen Bebauungsplan für das Gebiet aufzustellen. Gleich in sechs Punkten weise der vorgelegte Entwurf vom gestalterischen Konzept für den Neumarkt ab, kritisiert Stadtrat Christoph Hille von der Bürgerfraktion.

Torsten Kulke von der Gesellschaft historischer Neumarkt Dresden sagt: "Mitarbeiter im Stadtplanungsamt und in der Gestaltungskommission versuchen, den gültigen Rahmenplan für den Neumarkt zu torpedieren und ihre Vorstellung von moderner Architektur gegen den erklärten Willen der Bürgerschaft und des Stadtrates durchzusetzen." Er habe keinen Spaß daran, seit zehn Jahren immer wieder auf die selben Probleme zu verweisen. Maßstab am Neumarkt müsse die Frauenkirche, das Residenzschloss und deren Umfeld sein, niemals aber der Kulturpalast. "Die Gesellschaft wird Ende September eine Bürgerbefragung zu diesem Thema durchführen. Darüber hinaus sollen die Dresdner die seit der Wende verwirklichten Bauten im Zentrum Dresdens sowie die Arbeit des Stadtplanungsamtes und des Gestaltungsbeirates bewerten", kündigt Kulke an. Er nennt es "demokratisches Bauen am Neumarkt". (SZ/kle)


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