Samstag, 22. September 2011
(Sächsische Zeitung)

Modernes Hotel hinter historischer Fassade

Von Bettina Klemm

Im Luxushotel an der Schloßstraße beginnt jetzt der Innenausbau. Im April wird es eröffnet.

Das Swissôtel Dresden „Am Schloss“ wird von Yvette Thüring geleitet. Die geborene Schweizerin leitet bisher ein Haus in Mexiko-City. Gestern sah sie sich auf der Baustelle ihrer neuen Wirkungsstätte um. Die SZ begleitete sie.

Zimmer haben Porzellanmotive an Wänden und Gardinen

Aufgrund der historischen Gebäudestrukturen ist jedes der 235 Zimmer und Suiten anders geschnitten. Als Schmuck an der Wand und der Gardine wurde ein typisches Motiv vom Meissener Porzellan in Grüntönen gewählt. Weiße Lampen sollen den Porzellancharakter unterstreichen. An den Möbeln hingegen fallen rote Oberflächen auf. Die Bäder sind meistens nur durch Glaswände vom Zimmer abgetrennt. Bisher gibt es nur ein Musterzimmer. Viele Räume befinden sich im Rohbauzustand. Doch bis zur Hoteleröffnung im April 2012 sei noch Zeit für den Innenausbau, sagt Yvette Thüring.


Die Hotelfassade weitgehend historisch gestaltet

Die Baugerüste sind abgebaut. Damit wirkt die Schloßstraße in ihrem hinteren Teil wieder ähnlich wie vor der Zerstörung im Februar 1945. Schöner vielleicht, weil alles sehr farbenfroh ist. Hinter den Fassaden der einstigen Bürgerhäuser entsteht das Fünfsternehotel. „Swissôtel setzt auf ein modernes Design. Ich finde, das passt wunderbar zu den historischen Gewölben“, schwärmte Yvette Thüring und ließ sich von Claus Fiebiger vom Bauherrn Baywobau die historischen Gebäude erklären.

Ein Eingang im Hoffmannseggschen Haus, besser bekannt als Pöppelmanns Wohnhaus (früher Schloßstraße 34), führt den Gast unmittelbar in die Bar. Sie soll in Kürze zu einem beliebten Treffpunkt der Dresdner werden, wünscht sich Thüring und sucht noch einen geeigneten Namen dafür. Hinter der Bar befindet sich unter einem Glasdach die Lobby.

Neben dem Pöppelmann-Haus in Richtung Georgentor fällt das Zehmsche Haus (Schloßstraße 36) mit seinem Erker und dem dreigeschossigen Giebel auf. Ursprünglich wurde es 1620 errichtet. An der anderen Seite befindet sich das Frau-Mutterhaus (Schloßstraße 32). „An dieses Gebäude kommt, wahrscheinlich in der letzten Oktoberwoche, ein überlebensgroßes Standbild vom Zwingererbauer Daniel Pöppelmann“, erläuterte Fiebiger. Der Sockel und das Unterteil der Figur sind schon angebracht.

Verschiedene Ziegel betonen die imposante Dachlandschaft

Hotel-Chefin Yvette Thüring hat schon einen Lieblingsort – eine kleine Dachterrasse mit Blick auf die Hofkirche und das Schloss. „Hier können wir kleine feine Treffen veranstalten“, sagte sie. Am Dach lässt sich gut erkennen, dass der gesamte Hotelkomplex aus neun verschiedenen Gebäuden zusammengesetzt ist. Originalgetreu sind auch die Gewölbekeller. Darin richtet die Hotelgruppe den Wellnessbereich ein. „Wir verwenden Schweizer Kräuter und setzen zudem auf Bioprodukte“, sagte Verkaufsmanagerin Corinne Miseer. Sie wurde in Döbeln geboren und arbeitet derzeit in Moskau.

Das Schloss-Hotel sucht 85 neue Mitarbeiter

Sie richtet in den nächsten Tagen ihr Voreröffnungsbüro in der Münzgasse 2 ein. „Wir suchen noch 85 Mitarbeiter, möglichst aus dem Dresdner Raum“, kündigte Yvette Thüring an. Sie hat seit 1990 Luxushotels in acht Städten geleitet und hofft nun, längere Zeit in Dresden zu bleiben.

Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2869499

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