Sächsische Zeitung, 18. Juli 2012


Wie weiter mit dem Hotel Stadt Rom?

Von Tobias Winzer

Die Stadt will einen Plan für den Wiederaufbau des barocken Bürgerhauses präsentieren. Die Kosten sollen im Rahmen bleiben.


Beim Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom am südlichen Ende des Neumarkts setzt die Stadt wohl auf eine pragmatische Lösung. Bis Jahresende will Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) dem Stadtrat einen Vorschlag für die Bebauung vorlegen. Das sagte er am Montagabend am Rande einer Informationsveranstaltung zu dem Projekt. Dabei wurden drei Entwürfe für das Hotel Stadt Rom vorgestellt. Sie sind das Ergebnis eines Werkstattverfahrens, das der Stadtrat im vergangenen Jahr gefordert hatte.

Demnach sieht das Dresdner Büro DD1 Architekten eine konsequente Rekonstruktion des Hotels als sogenannten Leitbau vor. Die Häuser in der Wilsdruffer Straße 4 bis 12 und 14 bis 16 würden ganz oder teilweise abgerissen werden. Dann ließe sich auch die Moritzstraße wieder in der alten Größe schaffen. Das Frankfurter Büro Schneider + Schumacher plant das Hotel Stadt Rom als verkleinerten Bau wiederzuerrichten. Die beiden Fassaden zum Neumarkt würden möglichst originalgetreu hergestellt. Zur Wilsdruffer Straße hin ist eine moderne, abgerundete Fassade vorgesehen. Die Architekten Thomas Müller und Ivan Reimann sprechen sich aus baurechtlichen Gründen dafür aus, den Grundriss des Hotels leicht in nördliche Richtung zu verschieben.

Marx sprach am Montag davon, dass die Stadt nun einen Kompromiss aus dem ersten und dem dritten Vorschlag finden müsse. "Dabei geht es auch um die Kosten", sagte er. Um den Entwurf des Büros DD1Architekten umzusetzen, müsste die Stadt der Gagfah Häuser an der Wilsdruffer Straße abkaufen. Dafür würden rund sieben Millionen Euro fällig. Hinzu kommen Kosten für den Abriss der Häuser und einen Neubau an gleicher Stelle. Wann mit dem Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom begonnen wird, ist ungewiss.

Die Stadt hat das Grundstück schon vor Jahren ausgeschrieben. Schließlich sollte der in den USA lebende Nobelpreisträger Günter Blobel den Zuschlag bekommen. Danach gab es allerdings Streit, weil der Abstand des Stadt Roms zur Heinrich-Schütz-Residenz zu gering ist. Blobel soll jedoch an dem Projekt festhalten.



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