Sächsische Zeitung, 02. Juli 2013


Neumarkt-Fläche wird verkauft

Am British-Hotel wird weitergebaut. Für 1,7Millionen Euro veräußert die Stadt das Nachbargrundstück.

Von Bettina Klemm

Die Lücke zwischen Stadtmuseum und British Hotel könnte bald geschlossen werden. Zugleich wird damit die Südseite der Landhausstraße vollständig wiederhergestellt. In der nächsten Woche entscheiden die Stadträte über den Verkauf des 757 Quadratmeter großen Grundstücks. Die Frankfurter Firma MMZ Real Estate will es für 1,7 Millionen Euro erwerben und dort insgesamt zehn Millionen Euro investieren. Die Fläche war zuvor schon dreimal ergebnislos ausgeschrieben. Jetzt wächst das Interesse an Wohnimmobilien.

Vorgesehen ist ein Wohn- und Geschäftshaus mit ausgebautem Dachgeschoss. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sind 455 Quadratmeter Verkaufs- und 514 Quadratmeter Bürofläche geplant. Darüber sollen 19 Wohnungen angeordnet werden. Zum Gebäude gehören 22 Stellplätze in einer Tiefgarage.

Die Fassade neben dem reich verzierten British-Hotel wird originalgetreu wiederaufgebaut. "Wir begrüßen diese Pläne ausdrücklich", sagt Torsten Kulke, Chef der Gesellschaft historischer Neumarkt Dresden. Damit gehe die Bebauung des Dresdner Neumarktgebiets wieder ein wichtiges Stück weiter. Bei der Landhausstraße 8 handelt es sich um ein fünfachsiges, fünfgeschossiges Haus mit einer schlichten, aber sehr prägnanten Putzfassade, erklärt Kulke und fordert dessen Rekonstruktion einschließlich der originalen Materialien, Tür- und Fenstermaßen sowie der Dachgestaltung. Das Haus bildet mit dem benachbarten British Hotel ein historisches Bauensemble und steigert die Wirkung des mächtigen Barockpalais enorm.

Kulke regt zugleich an, in die Fassade das geborgene und vollständig erhaltene Rokokoportal des ehemaligen "Hotel de Pologne" zu integrieren. Das Hotel befand sich an der Schloßstraße, Ecke Große Brüderstraße und zählte zu den vornehmsten Hotels in Dresden. Die Fassade war mit vorspringenden Erkern gestaltet. Da Bauten am Neumarkt immer von großem Interesse sind, bittet Kulke die Investorengruppe, die Dresdner zeitig und ausführlich über die Baupläne zu informieren.

 



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