Sächsische Zeitung, 12. November 2014


Wenig Interesse am modernen Neumarkt


Am Neumarkt wollen viele Dresdner keine Experimente. Das ergab unsere nicht repräsentative Umfrage in der gestrigen Ausgabe. Bis zum Nachmittag hatten sich 412 Leser beteiligt. Es geht es um die Fassaden des Quartiers Jüdenhof gegenüber vom Kulturpalast. Die Gestaltungskommission hatte den Entwurf von Stellwerk-Architekten auf den ersten Platz gesetzt. Für ihn stimmten 20 Prozent der Leser. Fast 69 Prozent waren für den Entwurf, den Investor Michael Kimmerle vorgelegt hat. Dieser orientiert sich an der übrigen Bebauung im Quartier und nicht am Kulturpalast.

Sowohl Stadträte als auch die Gesellschaft historischer Neumarkt sehen den drittplatzierten Entwurf von Schubert&Horst als eine Alternative. Deshalb haben wir ihn ebenfalls zur Abstimmung gestellt. Elf Prozent der Leser konnten sich dafür erwärmen. Nicht gezeigt haben wir die Arbeit der DD1-Architekten, die die Gestaltungskommission auf den zweiten Platz gesetzt hatte. "Der Neumarkt muss wieder historisch aufgebaut werden, das steht außer Frage. Der immer wiederkehrende Streit um die Gestaltung zeigt aber, dass wir in Dresden mehr Raum außerhalb des Neumarktes für anspruchsvolle moderne Architektur brauchen", fordert FDP-Stadtrat Holger Zastrow. (SZ/kle)


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