Sächsische
Zeitung „Ein Problem sind die Schnittstellen zwischen Alt und Neu, die sich langsam ergeben“, sagt die Gesellschafts-Vorsitzende Birgit Lucas. Eine solche Stelle wird die Galeriestraße bilden: Wenn einmal alles steht, sei dort eines im Weg: Die nordöstliche Ecke des Kulturpalastes störe die Blickbeziehung zum Frauenkirchenturm und ließe die Galeriestraße auf die Kulturpalast-Fassade zulaufen. „Unser Vorschlag ist, diese Ecke abzuschrägen“, sagt Architekt Andreas Hummel. Ungeliebtes Gewandhaus „So einfach ist das nicht“, hält Steffen Meyer, der technische Leiter des Kulturpalastes, dagegen: „In den Geschossebenen sind Gastronomie, Küche, der Telefonverteiler und die Geschäftsführeretage untergebracht. Das umzubauen, verursacht Probleme und Kosten.“ An der Wilsdruffer/Ecke Galeriestraße solle zudem, ähnlich wie das Ticketzentrum auf der anderen Seite, bis Ostern 2006 ein Begrüßungszentrum der Frauenkirche entstehen. „Dort wird die Fassade bis zum Restaurant-Eingang verglast.“
Die Sorge der Neumarkt-Gesellschaft um eine Wiederauferstehung des
alten Gewandhauses ist nicht neu. „Nun können wir mit einem historischen
Dokument belegen, dass schon 1761 beschlossen wurde, das Gebäude abzureißen“,
sagt Kunsthistoriker Stefan Hertzig. Auch jetzt wäre klar, dass der
Neumarkt mit einem Gebäude an dieser Stelle zu eng würde. „Deshalb
unsere Bitte an die Stadt, dieses Grundstück nicht zur Bebauung freizugeben.“
An der Rampischen Straße 29, wo die Neumarkt-Gesellschaft ein Haus
von 1720 wieder entstehen lassen will, laufen inzwischen Ausschachtungsarbeiten.
„Die Kellergewölbe sind noch vorhanden, sie sollen mit einbezogen
werden“, sagt Torsten Kulke. Der Bauantrag werde noch in diesem Jahr
gestellt. Über 100 000 Euro Spenden stehen der Gesellschaft für das
Haus zur Verfügung, mit Patenschaften für Bausteine, Dachziegel, Fenster
oder Treppenstufen wird weiter Geld gesammelt. |