Sächsische
Zeitung
22. Juni 2005
Historische Bauten für Kulturpalast-Hinterland
Von Bettina Klemm
Neumarkt. Die Firma Sachsenbau will die Sporergasse nach altem
Vorbild aufbauen.
Auch wenn das Gebiet hinter dem Dresdner Kulturpalast noch recht unwirtlich
aussieht, bevorzugen Touristen diesen Weg zum Neumarkt und zur Frauenkirche.
Für Projektentwickler Dieter Füsslein von der Firma Sachsenbau Chemnitz
steht schon lange fest: „Die Nordseite vom Kulturpalast ist die eigentliche
Vorderseite.“ Der Stadtrat hat zwar seinen großen Entwurf zum kompletten
Umbau des Kulturpalastes hauptsächlich aus Kostengründen abgelehnt.
Aber Füsslein hält an dem Projekt fest, wenigstens die Flächen dahinter
historisch zu bebauen.
„Wir wollen die historische Sporergasse, eine Verbindung zwischen
Schloßstraße und Neumarkt, wieder herstellen“, sagt er. Auf etwa hundert
Metern Länge sollen beispielsweise das Dinglingerhaus, das Triersche
und das Cäsarsche Haus wieder entstehen. Eine Investition von rund
120 Millionen Euro, schätzt Füsslein.
„Aber es gilt noch ein Problem zu klären: Da an den Kulturpalast nicht
angebaut werden soll, muss auch weiterhin seine Anlieferung gewährleistet
bleiben“, sagt Stadtentwicklungs-Bürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU).
Für große Sattelschlepper wird jedoch viel Platz benötigt. Füsslein
verweist deshalb auf frühere Untersuchungen. „Der Kulturpalast könnte
auch von der Galeriestraße angedient werden. Das würde jedoch einen
Lifteinbau und andere Umbauten erfordern“, sagt Füsslein.
Schmalere Schloßstraße
Für die innere Sanierung des Kulturpalastes will die Stadt in diesem
und im nächsten Jahr jeweils 2,5 Millionen Euro aufwenden. Aber solange
die Stadt keinen genehmigten Haushalt hat, könne sie mit diesen Investitionen
nicht beginnen.
„Auch auf der Schloßstraße halten wir eine zusätzliche Bebauung für
möglich, um die Straße auf ihre historische Größe zurückzuführen“,
sagt Bürgermeister Feßenmayr. Aber auch hier müsse mit der Gestaltungskommission
nochmal über mögliche Strukturen, von Pavillons ist die Rede, gesprochen
werden. Gestern Abend stellte eine Vertreterin des Stadtplanungsamtes
in nicht öffentlicher Sitzung des Ortsbeirates Altstadt die Pläne
zum Umbau des Kulturpalastes vor. Allerdings schienen Ortsbeiräte
enttäuscht. „Ich habe erwartet, dass es endlich konkrete Pläne und
Termine gibt“, sagte einer.
Noch wird auf dem Platz hinter dem Kulturpalast hauptsächlich
geparkt.
Auf der Fläche sollen historische Bauten und die Sporergasse entstehen.
Foto: Füssel
zur
näheren Information über das Gebiet hinter dem Kulturpalast,
vom Dresdner Stadtplanungsamt als Quartier VII bezeichnet, siehe Baugeschichte
des Quartiers VII und wertvolle historische Gebäude
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