Dresdner
Neueste Nachrichten Von Brigitte Holland Nobelhotel
auf nobler Fläche am Schloss Der Run auf die Grundstücke im Umfeld des Neumarktes geht in die Endrunde. Vor allem jene in Toplage, etwa direkt gegenüber der Frauenkirche oder dem Schloss, sind heiß begehrt. Die Baywobau-Gruppe, die bereits am Neumarkt agiert, kam erneut zum Zuge. Der Freistaat verkauft dem Bauträger das 5700 Quadratmeter große Areal zwischen Schlossstraße und Johanneum. Der Kaufvertrag für das Quartier VIII wurde gestern bei einem Dresdner Notar beurkundet, teilte das Finanzministerium mit. Beide Seiten vereinbarten Stillschweigen zum Kaufpreis. Doch da der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages dem Vertrag noch zustimmen muss, darf man von einer zweistelligen Millionensumme ausgehen. Berndt Dietze, Geschäftsführer der Baywobau Dresden, glaubt, dass die Vorlage des Kaufvertrages im Landtagsausschuss nur eine Formsache ist: "Es gibt keinen Grund, an unserer Bonität zu zweifeln." Rund drei Viertel des Kaufpreises erhält der Freistaat Sachsen, ein Viertel teilen sich der Bund und die evangelisch-lutherische Kirche als Miteigentümer des Grundstückes. Die Baywobau will genau gegenüber dem Schloss ein Luxushotel mit 250 Betten errichten. "Ein Fünf-Sterne-Hotel wird in Dresden noch gebraucht", so Berndt Dietze. Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) vertritt dazu bekanntlich eine andere Auffassung. "Wenn der Wirtschaftsbürgermeister mit der Erweiterung der Messe mehr Kongresse nach Dresden holen will, dann liegen wir mit dem Projekt doch genau richtig", meint Dietze. Den Namen des Hotelbetreibers wollte er noch nicht nennen, da der Vertrag erst Ende Januar 2008 unterzeichnet werde. Der Entwurf des Dresdner Architekturbüros IPRO für das Nobelhotel ist nach den Angaben des Baywobau-Chefs bereits weit gediehen. Insofern rechnet er mit einem Baubeginn Ende Juli 2008. "Das Hotel könnten wir zeitnah mit dem Schloss 2010 eröffnen", so Dietze. "Wir werden nicht nur die Fassaden der einstigen Häuser in der Schlossstraße rekonstruieren, sondern auch ihre Grundstruktur", widerspricht er Befürchtungen, dass die historischen Fassaden lediglich werbewirksame Verpackung für ein großflächiges Gebäude aus Stahl und Beton dahinter werden. "In der Schlossstraße 34 bauen wir auch den Lichthof und das historische Treppenhaus wieder auf." In der Schlossstraße 34 wohnte und arbeitete Zwinger-Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann (1662 - 1736). Das ehemalige Oberlandbauamt, das Zentrum der kreativen Architekten insbesondere um August den Starken, gehört zu den Leitbauten im Quartier VIII. Allerdings wird die Schlossstraße 34 als Bestandteil des Nobelhotels eher kein Haus für die breite Öffentlichkeit.
Im Quartier IV errichtete die Baywobau bereits das Hotel de Saxe,
das allerdings in der Fachwelt auf wenig Gegenliebe stieß. Das 3-Sterne-Haus
verkaufte die Baywobau zwischenzeitlich an die Treuhandliegenschaftsgesellschaft
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