Sächsische
Zeitung
26.04.2006
Einweihung
am 23. September
Von Bettina Klemm
Neumarkt. Im Quartier I an der Frauenkirche sorgen 150 Bauleute
für den Innenausbau.
Das Handy von Arturo Prisco scheint keine Pause zu kennen: Immer wieder
hat jemand einen Wunsch, eine Frage. Prisco verabredet sich dieser
Tage gern auf der Baustelle. „So kann ich gleich zeigen, wie die Läden,
Wohnungen und Büros aussehen werden“, sagt der Mitinvestor vom Quartier
an der Frauenkirche, QF.
Prisco plant schon die große Eröffnung. Gerade hat er sich mit Feuerwerksregisseur
Tom Roeder verabredet, damit dieser wieder eine Lichtshow vorbereitet.
Schließlich habe QF mit der Grundsteinlegung und dem Richtfest Maßstäbe
gesetzt und dürfe die Dresdner nun nicht enttäuschen. In Priscos Kalender
ist der 23. September für die Eröffnung schon einmal vorgemerkt. Dann
soll auch der Film über das Bauprojekt seinen Abschluss finden. Im
Haus sind Dauerkameras installiert, die Details des Baus festhalten.
Noch Mieter gesucht
Doch bis es so weit ist, haben die Bauleute noch reichlich zu tun.
„140 bis 150 sind derzeit täglich auf der Baustelle im Einsatz“, sagt
Logistik-Polier Holger Pietzsch. Es werden Mauern verputzt, Wände
eingezogen, Fassaden abgedichtet. Im großen Innenhof stehen unter
Planen bereits die Rolltreppen. In den Läden im Untergeschoss wird
Estrich auf den Fußböden gegossen. „Hier kann in Kürze der Innenausbau
beginnen“, erläutert Pietzsch. Einen 55 Quadratmeter großen Laden
in der Töpferstraße 4 wird Frank Nordin mieten. „Wir wollen Geschenkartikel
anbieten und haben bereits einen Laden auf der Hauptstraße“, sagt
er.
Tritt man aus seinem und allen anderen Läden in den Innenhof, bietet
sich ein Blick auf die Kuppel der Frauenkirche. Die Metallstreben
für das Glasdach sind bereits angebracht. Im Mai sollen die Scheiben
darauf gesetzt werden. Im Untergeschoss werden hauptsächlich sächsische
Produkte und edle Lebensmittel angeboten, während in den Etagen darüber
bekannte Markenhersteller und Dresdner Boutiqueinhaber ihre Waren
präsentieren. „In der nächsten Woche unterzeichnen wir hoffentlich
die letzten Verträge dafür“, sagt Prisco. Er ist bis zuletzt auf der
Suche nach dem geeigneten Mix. Aber auch so mancher Plan, wie zum
Beispiel für einen exklusiven Herrenclub, hat sich nicht verwirklichen
lassen. „Wir suchen noch einen Anbieter fürs Wellnesskonzept mit verschiedenartigen
Massagen“, kündigt Prisco an. Aber auch Konsule, Ärzte und Notare
wären in den Büroetagen sehr willkommen.
Hotel mit 68 Zimmern Vermietet sind die großen Restaurantflächen.
Hier werden die Gastronomen der Villa Marie sowie Rank & Büttig
ihre Konzepte verwirklichen. Stolz präsentiert Prisco den Friseursalon
hinter einer Glas-Stahl-Fassade mit Aussicht auf die Kuppeln von Frauenkirche
und Kunstakademie. Schwärmend gewährt er auch einen Blick in eines
der 68 Hotelzimmer. Hier richtet der Architekt Lorenzo Bellini aus
Rom alles in schlichter Eleganz ein. Für das Hotel gründet das Investorentrio
eine eigene Gesellschaft und behält es so in seinem Besitz.
Die Hälfte der 23 Wohnungen mit Balkon oder Dachterrasse, zehn davon
über zwei Stockwerke, seien bereits weg. Die kleinste ist 57, die
größte über 200 Quadratmeter. Die Kaltmieten liegen zwischen zwölf
und 15 Euro pro Quadratmeter.
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