Sächsische
Zeitung
30. Juni 2007
British Hotel entsteht
Am Neumarkt soll bis Ende 2008 ein weiteres historisches Gebäude
wieder errichtet werden.
Altstadt
Noch in diesem Jahr will das Schweizer Unternehmen Hapimag den Bau
einer neuen Ferienanlage in Dresden beginnen. Dazu hat sie ein Grundstück
an der Landhausstraße 6, unmittelbar am Hotel de Saxe, erworben und
wird das 1945 zerstörte British Hotel wieder errichten. Ende 2008
sollen die 34 Appartements, jeweils mit einem oder zwei Zimmern, eröffnet
werden. Es wird die elfte Anlage dieser Art in einer Großstadt. Hapimag
rechnet mit 40000 Übernachtungen im Jahr. Im Erdgeschoss sollen zwei
Läden eingerichtet werden.
Mit dem Vorhaben hat sich gestern auch die Gestaltungskommission Neumarkt
befasst. „Von der einstigen, reich gegliederten Fassade sind noch
zahlreiche Teile im Lapidarium eingelagert. Die sollen alle wieder
eingesetzt werden“, sagt Katrin Tauber vom Amt für Stadtentwicklung.
Investor und Stadt wollen vertraglich eine enge Zusammenarbeit vereinbarten.
So soll nicht nur die Fassade, sondern auch die Hausstruktur im Inneren
weitgehend historisch gestaltet werden.
Das Palais wurde 1715 bis 1717 unter Regie von George Bähr, dem Architekten
der Frauenkirche, und George Haase für einen Höfling von August dem
Starken errichtet. Den Namen British Hotel trägt das Haus seit 1855.
Derzeit prüfe ein Restaurator die Steinreste im Lapidarium, um Rückschlüsse
auf die einstige Farbgestaltung zu ziehen. Im Inneren des Gebäudekomplexes
soll es einen offenen Hof geben. Bei den Ausgrabungen kamen gut erhaltene
Keller zum Vorschein. Sie sollen in den Neubau einbezogen werden.
An entsprechenden Konzepten arbeiten die Architekten der Ipro Dresden
noch.
Während die Gestaltungskommission Neumarkt dieses Hotel-Projekt sehr
begrüßte, lehnte sie Pläne zum Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom vorerst
ab. Hauptsächlich aus technischen Gründen sollte das Vorhaben aufgeschoben
werden. Auch den Neubau eines Belvedere an der Brühlschen Terrasse
nach historischem Vorbild sahen sie kritisch. Alle bisherigen vier
Belvedere entsprachen dem Zeitgeschmack. Mit Blick auf die Synagoge
sollte das auch für das fünfte gelten.
Bettina
Klemm
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