Quo vadis Dresden ?

Vergessen oder Erinnern

Wie werden wir in Zukunft mit den Kriegserfahrungen unserer Eltern und Großeltern umgehen?

Was werden wir tun, wenn die letzten Zeitzeugen die Fragen der nachfolgenden Generationen nicht mehr beantworten können?

Was können wir tun, um Ihr Versprechen und Vermächtnis
"Nie wieder Krieg" einzulösen?

Dresden ist weltweit ein Symbol für konventionellen Bombenkrieg geworden und wird im gleichen Atemzug mit Hiroshima und Nagasaki genannt. Für uns Dresdner ergibt sich auch daraus eine besondere Verpflichtung.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der wiederaufgebauten Frauenkirche zu. Im Ruf aus Dresden vom 13. Februar 1990 heißt es dazu unter anderem:
"Wir rufen auf zu einer weltweiten Aktion des Wiederaufbaues der Dresdner Frauenkirche zu einem christlichen Weltfriedenszentrum im neuen Europa. In diesem Gotteshaus soll in Wort und Ton das Evangelium des Friedens verkündet, sollen Bilder des Friedens gezeigt, Friedensforschung und Friedenserziehung ermöglicht werden. ... Darum rufen wir aus Dresden um Hilfe."

Die weltweite Anteilnahme und Unterstützung am Wiederaufbau der Frauenkirche ist eine moralische Verpflichtung, das abgegebene Versprechen einzulösen. Der Ruf der Initiatoren wurde weltweit erhört. Jetzt sind wir daran ein Weltfriedenszentrum zu errichten, dass die ihm übertragene Verantwortung annimmt und aktiv nach außen in Erscheinung tritt.

Es muss uns mit diesem Zentrum gelingen, die oben genannten Fragen zu lösen. Es muss uns gelingen die Dinge so zu benennen und im Zusammenhang darzustellen, dass es keine Geschichtsumschreibungen geben kann. Es muss uns gelingen, eine aktive Friedenspolitik von dieser Stadt ausgehen zu lassen.

Torsten Kulke

 

Foto rechts oben: der Hauptraum der Frauenkirche am 12. Februar 2005