Silhouette Dresdens
 


Fotos: Sven Henke (18) aus Bad Salzdetfurth (Nähe Hannover) von März 05

 


Auf diesem Foto erkennt man gut, daß einige Gebäude der Silhouette etwas
überangestrahlt sind, wie eben der alte Sächsische Landtag von Wallot.

 


Blick in die Münzgasse

 


Das Wunder von Dresden: unsere Frauenkirche.


Die berühmte Dresdner Silhouette - von der Carolabrücke aus.
Wußten Sie eigentlich, daß das französische Wort silhouette nach dem französischen Staatsmann Marquis Etienne de Silhouette (1709 - 1767) benannt worden war? Der damalige Finanzminister des französichen Königs Ludwig XVI. ließ sich aus Sparsamkeitsgründen sein eigenes Schloß statt mit kostbaren Gemälden mit selbstgemachten Scherenschnitten ausstatten. So hatte der Begriff zunächst eine negative Bedeutung im Sinne von billige Kunst, schlecht gemachtes Porträt. Mit der Zeit übertrug sich der Begriff aber auch auf wertneutrale Sachverhalte wie natürliche Konturen und auf Hell-Dunkel-Konturen als künstlerisches Mittel.

Der einprägsame Umriss (Kontur) von Städten von einem bestimmten Blickwinkel aus wurde im Verlaufe der Jahrhunderte zwar oft geändert, wirkte aber stets identitäts-bildend nach innen wie nach nach außen. Mit dem Bau von Hochhäusern, den "Skyscraper", Wolkenkratzer, kam dann die amerikanische Bezeichnung skyline hinzu.



Aus einem Beitrag von Deutschlandradio Kultur

5.7.2004
Der französische Finanzminister Etienne de Silhouette ist vor 295 Jahren 1709 geboren
Von Xaver Frühbeis


Der Marquis, geboren am 5. Juli 1709, ist als knapp Fünfzigjähriger zum Finanzminister des französischen Volkes emporgestiegen, er tat das durch die Gunst der Madame Pompadour, ohne welche damals gar nichts ging. Auf den Marquis de Silhouette wartete eine höchst schwierige Aufgabe, denn der französische Hof lebte ein verschwenderisches Leben. Zudem hatte der Siebenjährige Krieg die Staatskasse geleert, und des Finanzministers Aufgabe war es nun, sich neue Abgaben auszudenken, auf dass sie wieder voll werde.

Silhouette zeigte, dass er die Sache ernst nahm, denn er tat Unerwartetes. Als erstes unterstellte er alle Staatsangestellten und Beamten der Steuerpflicht und setzte ihre Pensionen herab. Für die Besserverdienenden im Lande erfand er eine Vermögenssteuer, was ihn diesen Kreisen nicht sympathisch machte. Und dem einfa-chen Volk auferlegte Silhouette eine neue Schlichtheit: stadtfeine Ausgehkleidung ohne Überrock, die Tabaksdosen unverziert aus rohem Holz, und anstelle aufwendiger, in Öl gemalter Portraits jene einfachen papiernen schwarzen Scherenschnitte, wie sie der Mar-quis zuhause für sich selbst so gerne herstellte.

Von da an war für das Volk alles, was irgendwie sparsam und armselig aussah, "à la Silhouette". Und dem Scherenschnitt ist der Name bis heute geblieben.

Dem Marquis de Silhouette jedoch gereichten seine unpopulären Maßnahmen nicht zum Vorteil. Acht Monate nach seiner Amtseinführung ist er schon nicht mehr Finanzminister, und einige Jahre später finden wir ihn an einem Ort, wo er nicht viel Schaden anrichten kann. Fern von Paris, in dem beschaulichen Städtchen Brie am Ufer der Marne, sitzt er im Garten seiner kleinen Villa und genießt seinen Lebensabend.

Er schmaucht sein Pfeifchen, verzehrt dann und wann einen Ha-senbraten und zuweilen, wenn ihm danach ist, wirft er im Hobby-raum das Konterfei einer Dorfschönen an die Wand, um von ihr ein kleines Scherenschnittbildchen anzufertigen.

 

SILHOUETTE, ETIENNE DE (1709-1767), controller-general of France, was born at Limoges on the 5th of July 1709. He travelled extensively while still a young man and drew attention to himself by the publication of English translations, historical writings, and studies on the financial system of England. Successively councillor to the parlement of Metz, secretary to the duke of Orleans, member of the commission on delimitation of Franco-British interests in Acadia (1749), and royal commissioner in the Indies Company, he was named controller-general through the influence of the marquise de Pompadour on the 4th of March 1759. The court at first reposed a blind confidence in him, but soon perceived not only that he was not a financier but also that he was bent on attacking privilege by levying a land-tax on the estates of the nobles and by reducing the pensions. A storm of opposition gathered and broke: a thousand cartoons and jokes were directed against the unfortunate minister who seemed to be resorting to one financial embarrassment in order to escape another; and in allusion to the sacrifices which he demanded of the nobles, even the conversion of their table plate into money, silhouette became the popular word for a figure reduced to simplest form. The word was eventually (1835) admitted to the dictionary by the French academy. Silhouette was forced out of the ministry on the 21st of November 1759 and withdrew to Brie-sur-Marne, where during the remainder of his life he sought refuge from scorn and sarcasm in religious devotion. He died on the 20th of January 1767.

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Der Blick auf Dresden. Die Frauenkirche und das Werden der Dresdner Stadtsilhouette
Ehemaliges Ausstellungsgebäude der Akademie auf der Brühlschen Terrasse (Lipsiusbau)
29. Oktober 2005 bis 1. Mai 2006