Vortrag am 16. April 2007

Zur Einführung in den Abend spielte Katharina Titova den 3.Satz aus der Sonate Nr. 2 von Sergej Rachmaninov. Katharina Titova gewann den 1. Preis beim Anton-Rubinstein Ausscheid 2005.
Sie legt zur Zt. ihr Diplom an der Hochschule für Musik "Carl-Maria von Weber" ab.

Vortragsthema:

Der Wiederaufbau Münchens – städtebauliche Weichenstellung nach dem Krieg im Vergleich zu Dresden und anderen kriegszerstörten deutschen Städten

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Otto Meitinger

Geboren wurde er 1927 in München,
Nach Abschluss des Gymnasiums wird er noch 1944/45 zum Kriegsdienst eingezogen. Nach Ende des Krieges beginnt er ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in München, welches er mit einer Staatsprüfung und später mit einer Promotion zum Dr.-Ing. mit einer baugeschichtlichen Arbeit über die Münchner Residenz abschließt.

Während dieser Zeit stellt sein Vater maßgeblich die Weichen für den Wiederaufbau der Altstadt von München. Schon am 9. August 1945 erläuterte sein Vater als Stadtbaurat Münchens im Rathaus seine Pläne, welche er später unter dem Titel „ Das neue München“ publizierte. Der spätere Oberbürgermeister Münchens Thomas Wimmer setzte alles daran den Aufbau in dieser Richtung voranzutreiben, ungeachtet derer die eine autogerechte Stadt propagierten.

1953 kommt die Stunde für Prof. Meitinger – er übernimmt (mit 26 Jahren!) die Leitung des Wiederaufbaus der kriegszerstörten Münchner Residenz, u. a. mit Cuvilliés-Theater, Hofkapelle, Schatzkammer und einer Vielzahl von Räumen mit historischer Raumausstattung. Der Wiederaufbau der Münchner Residenz gilt als beispielgebend für den Wiederaufbau vieler Baudenkmäler in Europa.

Von 1963 – 1977 übernimmt er die Leitung der Bauabteilung der Max-Planck-Gesellschaft. Mit über 60 großen Institutsneubauten für die verschiedensten Forschungseinrichtungen im In- und Ausland wird ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung des Baues wissenschaftlicher Institute geleistet.

1976 erfolgt die Berufung auf den Lehrstuhl für Entwerfen und Denkmalpflege der Technischen Universität München; Er wird Dekan der Fakultät für Architektur und richtet ein Postgraduiertenstudium für Denkmalpflege ein.

Von 1987 – 1995 ist er Präsident der Technischen Universität München.

Heute ist er noch beratend tätig z. B. beim Wiederaufbau des Dresdner Residenzschlosses.

Zu seinen Architektenarbeiten gehören u. a.
Die Amtssitze des Deutschen Bundespräsidenten in Bonn (Villa Hammerschmidt) und Berlin (Schloss Bellevue). Für die Max-Planck-Gesellschaft Palazzo Zuccari in Rom, Schloss Laxenburg bei Wien und Schloss Ringberg am oberbayrischen Tegernsee.

Er hat zahlreiche Fachveröffentlichungen und -vorträge über Themen der Baudenkmalpflege, des Hochschul- und Forschungsbaues und zur Hochschulpolitik herausgegeben.

Er ist Mitglied in Fachgremien u. a. der Deutschen Akademie für Städtebau, dem Bayrischen Landesbaukunstausschuss, Arbeitsgruppen des Deutschen Wissenschaftsrates.

Für seine Arbeit wurde er mit vielen Auszeichnungen bedacht u. a. mit der Medaille „bene merenti“ der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, dem Ritterkreuz des Päpstlichen Silvesterordens, dem Commandeurkreuz „Etoile noire“ (E´twal noar) der Französischen Ehrenlegion, mit dem Bayrischen Verdienstorden, dem Bayrischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst , dem großen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Temeschburg.

Er ist Ehrenbürger der Landeshauptstadt München.

Der Vortragstext soll in einem der nächsten Neumarkt-Kuriere veröffentlicht werden.

 


Katharina Titova

 


Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Otto Meitinger

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