Image Suche

- Jede Stadt, so auch Dresden entwickelt ihr Images nach innen und außen.
- bestimmt durch die Erwartungen ihrer Bürger und durch den Wettbewerb in Europa.
Mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche und der Bebauung am Neumarkt besteht für Dresden die Chance seine Geschichte eindrucksvoller zu präsentieren

Ziele

-Das Neumarktquartier soll als Gesamterscheinungsbild wiederaufgebaut werden.
-Der historische Stadtraum soll Lebens, Erlebnis- und Verkaufsraum werden.
-Dadurch können die Vermarktungschancen langfristig gesichert werden.

Problemfelder

Kann das städtebauliche Konzept der Leitbauten in Verbindung mit den Ergänzungen, den hohen Erwartungen am Neumarkt gerecht werden?

Wir befürchten, daß
- sich mit den wenigen Leitbauten der Mythos des Ortes nicht vermitteln läßt,
- die wiederaufgebaute Frauenkirche losgelöst von ihrem geschichtlichen Umfeld wirkt.
Diese aktuelle Situation wird zusätzlich beeinflußt durch mangelndes Vertrauen in die Werte der Zeitkultur durch die Investoren und vorherrschendem Mißtrauen von Teilen der Öffentlichkeit gegenüber moderner Architektur.
In dieser demokratischen Entscheidungs- bildung sehen wir die Tendenz einer nur mittelmäßigen Lösung, die zu einem Zerrbild zwischen Frauenkirche und Umfeld führen wird.



 

Im vorliegenden Projekt handelt es sich also um einen Modellfall zeittypischer Themen. Diese Extremfälle sind einerseits der nostalgische Fanatismus mit der Legitimierung "Potemkinscher Dörfer" und auf der anderen Seite marktwirtschaftliche Überlegungen, deren Ideologie sich mit dem langfristigen Gemeinwohl der Stadt schneidet.

Lösungsweg

Die historischen Häuser am Quartierrand werden auf der Grundlage der historischen Parzellenstruktur wiederaufgebaut.
Im Inneren des Quartiers werden alte Parzellen weggelassen, Belichtung und Belüftung für heutige Nutzungsansprüche wird so möglich.
An der Schnittstelle entstehen neue Fassaden, die eine moderne Architektursprache erhalten. So wird der imaginäre Eingriff nachvollziehbar, Entscheidungen und Handlungen werden transparent.

Die neuen kleinteiligen Innenhöfe werden als Passage genutzt. Den Ein- und Ausgang der Passage markieren zwei Geschäftshäuser. Aus der Umdeutung dieser Parzellen entsteht die Konsequenz einer modernen architektonischen Aussage. Die neuen Baukörper suchen den unaufdringlichen Dialog zu den barocken Nachbarhäusern. Hier geht es um die Neuinterpretation historischer Inhalte. Wir greifen die unvergängliche Sprache der Steine auf und setzen sie in einen zeitgemäßen architektonischen Kontext.

Erfolgsrezept Parzelle

Vor 1945: Auf dem Quartier stand ein enggebautes Wohngebiet mit Läden und Cafès im Erdgeschoß.

Charakteristisch waren hier die schlanken, Charakteristisch waren hier die schlanken in die Tiefe gehenden Grundstücke, das Zusammenrücken der Häuser, die rhythmisch versetzten Traufhöhen, die verspielten Gaubenpositionen und natürlich die barocken Sandsteinarbeiten an den Fassaden. Genau diese Feingliedrigkeit des Raumes hat sich als Lebensqualität in uns im Sinne gelebter Kulturgeschichte eingebrannt.
Grundbaustein für die Wiederbelebung des historischen Stadt-Körpers ist die Parzelle. Eine wichtige Erkenntnis ist die Einheit von Fassade und Raum, also von Oberfläche und Inhalt. Präziser ausgedrückt die Fassade entspricht aufgrund ihrer Gliederung einem klar definierten Gesicht.
Dahinter erwarten wir ein ihr entsprechendes Wesen. Das heißt, hinter jeder Fassade ein Haus mit geschlossener Raum- und Funktionsstruktur.

Daraus leiten wir die Grundsatzentscheidung ab, wenn eine historische Fassade aufbauen werden soll, muß auch die gesamte Parzelle aufgebaut werden. Sie definiert die schlanke Hausfront, welche eine nachfolgende Raumbildung geradezu vorbestimmt. Die kleinen Innenhöfe als Lichtspender entsprechen harmonisch den tiefen Wohnungsschnitten, die ihre Legitimität in einer profitablen Raumnutzung haben.
Die neuen Grundrisse sind so gestaltet, daß ein großzügiges Wohnen um die Lichthöfe möglich wird. Die Anordnung der Lichthöfe bestimmt auch entscheidend die Ausprägung der Dachformation. Die Parzellen geben eine kleinteilige Nutzung vor. Die Vielfalt der Parzellenformen erzeugen einmalige Orte.. Hinter unserem Entwurfsgedanken steht die Identifikation der Nutzer mit dem Unikat. Dieses einzigartige Verkaufsumfeld, gemütliche Cafés, repräsentative Bürolagen und noble Wohnadressen versprechen langfristige Gewinne. Aufwändungen einer Rekonstruktion lassen sich mit den Interessen einer gewinnbringenden Vermarktung verbinden.


zurück zum Abbildungsteil: Vision! Studie zum Quartier Landhausstraße/ Rampische Strasse

Architekten:

Kühne/Hummel,
Am Tälchen 14,
D - 01159 Dresden

  Die Entwürfe der Architekten Kühne/Hummel sind im Info-Pavillon der GHNDe.V. ausgestellt.