Bauprojekt zum Umbau des Kulturpalastes
Kollhof / Sachsenbau Chemnitz


"... den Blick in die Zukunft mit der Erinnerung an die Vergangenheit in Einklang zu bringen."
Kurze unzusammenhängende Ausschnitte (als pdf) aus unserem Live-Chat am 11.11.02 mit Herrn Prof. Kollhoff (Berlin) und Herrn Dr. Füsslein (Sachsenbau Chemnitz).


Vortragsabend am 02.09.2002 der Ges. Hist. Neumarkt Dresden e.V.

Am 02.09.2002 fand der 1. Vortragsabend nach der Sommerpause wieder in der Villa Salzburg statt.
Thema des Abends war das Bauprojekt zum Umbau des Kulturpalastes und der angrenzenden Grundstücke. Die Sachsenbau und Projektierungsgesellschaft mbH & Co. KG Chemnitz trat bei dieser Gelegenheit mit ihren Plänen an die Öffentlichkeit in Dresden.
Herr Reimann eröffnete und moderierte den Abend. Der Geschäftsführer der Sachsenbau, Herr Dr. Dieter Füsslein und der Berliner Architekt Prof. Hans Kollhoff stellten den aktuellen Stand der Planung und Bauvorbereitung vor.
Unter den Interessierten waren auch der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat der Landeshauptstadt, Herr Michael Grötsch, der Baubürgermeister a.D. Herr Gunter Just und Herr Prof. Will - TU Dresden.




Nordseite des geplanten Areals - Sporergasse
(Zum Vergrößern klicken Sie bitte im folgenden auf die Bilder!)


 

Das städtebauliche Konzept der Sachsenbau berücksichtigt die historischen Straßen- und Wegeführungen der Schloßstraße, der Galeriestraße und der Sporergasse.
Die ehemalige Schössergasse entfällt. Dafür ist eine öffentliche Passage zwischen Altmarkt (Eingang Schloßstraße-Ecke Altmarkt) und Neumarkt (Eingang Jüdenhof) vorgesehen. Die Weiterführung der Frauenstraße in das Quartier entfällt auch. Der Erker des Hauses Galeriestraße 9 wäre aber durchaus möglich, da sich an dieser Stelle der Eingang der Operette befinden würde.
Diese Lösung wurde bei dem anschließenden Gespräch als durchaus akzeptabel angesehen.
Die Überdachung der Passagen mit dem im Kreuzungspunkt ausgebildeten zentralen Platz bietet unabhängig vom Witterungseinfluß Stätten der Begegnung und der Gastronomie im inneren Stadtraum.


Ostseite des Areals - Galeriestraße
(links im Bild:Ecke Altmarkt - rechts: Dinglingerhaus)

Westseite - Schloßstraße
(links im Bild: Ecke Sporergasse - rechts: Ecke Altmarkt)

 

Diese Lösung wurde bei dem anschließenden Gespräch als durchaus akzeptabel angesehen.
Die Überdachung der Passagen mit dem im Kreuzungspunkt ausgebildeten zentralen Platz bietet unabhängig vom Witterungseinfluß Stätten der Begegnung und der Gastronomie im inneren Stadtraum.
Die Sachsenbau stellt sich das Ziel, auf der Grundlage der Gestaltungssatzung und ihres Erfahrungsschatzes aus dem Wiederaufbau des Coselpalais insgesamt 10 Leitbauten bzw. Leitfassaden zu errichten (Dinglinger Haus, Triersches Haus, Cäsarsches Haus, Fürstliches Haus, Arkadenhof-Schloßstr. 12).


Funktionale Aufteilung des neuen Quartiers



Städtebauliche Einordnung des
Quartiers in die Altstadt Dresdens



Mit der noch sehr umstrittenen Kuppel wird beabsichtigt, die Philharmonie in der Stadt-silhouette hervorzuheben.
Mit der Einordnung des hochwertigen Konzertsaales für die Philharmonie und Staatskapelle sowie einer vorgeschlagenen Komlementäreinrichtung, wie sie die Staatsoperette sein könnte, werden zwei dringliche Kulturbauvorhaben gelöst.
Diese Kulturbauten sollen für die Landeshauptstadt kostenneutral errichtet werden.
Ergänzt werden die kulturellen Einrichtungen durch einen Hotelneubau sowie Handels- und Wohnflächen, die im Inneren komplex nutzbar sind, sich im Äußeren jedoch kleinteilig darstellen. Das gelingt besonders durch die einzelnen parzellierten Leitbauten.
Die Probleme des ruhenden Verkehrs, der Entsorgung sowie der Andienung werden ausgehend vom Altmarkt und der Wilsdruffer Straße im unterirdischen Bauraum geregelt - Tiefgarage mit 500 Stellplätzen unter dem Altmarkt.
Diese unmittelbare Verbindung entlastet den öffentlichen Verkehrsraum und gewährleistet für den Altmarkt eine architektonische Gestaltung nach den ausgelobten Plänen des Büros von Prof. Wehberg.

Ansicht vom Altmarkt nach Norden zur des Südseite des Areals
Atrium im Kreuzungspunkt der
Passagen, Blick zur Frauenkirche
 


Den Vorträgen wurde mit großem Interesse gefolgt und in der Diskussion Anerkennung und Zuspruch ausgesprochen, ohne jedoch mit Anregungen und konkreter Kritik zu sparen - Differenzierung der Altmarktfront, Gestaltung der Kuppel. Von Seiten des überwiegenden Teils der Zuhörerschaft (davon ca. 60% Vereinsmitglieder) wurde eine weiter Beteiligung an der Planung gewünscht. Die gewählte Form der Information und Aussprache wurde sehr begrüßt, zumal zur Freude der Vereinsmitglieder festgestellt werden konnte, daß die vom Verein an die Sachsenbau herangetragenen Vorstellungen von Prof. Kollhoff eingearbeitet wurden. Die Sachsenbau brachte zum Ausdruck, daß sie auf eine schnelle Entscheidung der Stadtverwaltung hofft, um noch zum Stadtjubiläum 2006 mit den Baumaßnahmen fertig zu werden. Der Bau der Tiefgarage unter dem Altmarkt soll in Abschnitten erfolgen, damit jedes Jahr der Striezelmarkt ohne Einschränkung stattfinden kann.
Immer wieder wurde zum Ausdruck gebracht, daß die kulturellen Institutionen Philharmonie, Staatskapelle und Staatsoperette hier einen günstigen Standort im Stadtgefüge erhalten würden.
Die Sachsenbau wird in kürze diese Planung den Vertretern der Stadt offiziell vorstellen.
Die Sachsenbau und Prof. Kollhoff sagten zu, die gewählte Diskussionsform weiter zu pflegen, um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen.
Auf allg. Bedauern stieß die Tatsache, daß trotz rechtzeitiger Information kein Vertreter der Stadtverwaltung bzw. der Kultureinrichtungen erschienen war. Das hätte sicherlich die Gespräche beleben können.

Insgesamt will die Sachsenbau Chemnitz eine Investionssumme von 158 Mio. Euro für dieses gewaltige Bauvorhaben aufbringen. Es läge eine Finanzierungszusage sowie eine Fertigstellungsgarantie gegenüber der Stadt seitens einer großen Bank vor, so Dr. Füssslein.