Sächsische Zeitung
03.11.2007

Bürgerbegehren gegen Gewandhaus gestartet

Die FDP sammelt seit gestern Stimmen gegen den Neubau eines Gewandhauses.

Trotz Nieselregens herrscht unter dem FPD-Zelt am Neumarkt gute Stimmung. „Wir haben innerhalb von zwei Stunden 283 Unterschriften gesammelt“, sagt Jan Mücke, Stadtrat und Bundestagsabgeordneter. 18000 müssen es sein, soll das Bürgerbegehren Erfolg haben.

Die FDP fragt die Dresdner: „Stimmen Sie dafür, das Grundstück des ehemaligen alten Gewandhauses gegenüber der Frauenkirche von einem Hochbau frei zu halten?“ Damit will die Partei weder den vorliegenden Entwurf (siehe gestrige SZ) noch einen anderen akzeptieren. Einig ist sie sich dabei auch mit der Gesellschaft Historischer Neumarkt. „Wir wollen, dass an der Stelle die Gebäude wieder wie vor dem Krieg errichtet werden“, sagt Wolfgang Michel. Seine Frau Ilona wünscht sich lieber Bänke und Bäume.

Dass man über das Thema ganz sachlich sprechen könne, habe am Abend zuvor ein Forum der Grünen gezeigt, meint Jürgen Borich: „Wenigstens auf 0,7 Prozent der Altstadt sollte man ein Bild vom alten Dresden zulassen“, fordert er.

Der Vorstoß der FDP sorgt bei den anderen Fraktionen für Unmut. Schließlich hat der Stadtrat den Bau eines Gewandhauses schon einmal grundsätzlich beschlossen. „Es ist unerträglich, dass die FDP schon wieder versucht, einen Bürgerentscheid für ihre Parteipolitik zu missbrauchen“, kritisiert Albrecht Leonhardt von der Bürgerfraktion, die ebenfalls den Gewandhausneubau ablehnt. Ein Bürgerentscheid sei nicht dazu da, einer kleinen Partei eine scheinbar größere Rolle zu geben. (SZ/kle)

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