Sächsische
Zeitung
05.05.2007
Start
für neue Neumarkthäuser
Von Petra-Alexandra Buhl
Für das neue „Juwel an der Frauenkirche“ wurde am Freitag der Grundstein
gelegt. 34 Wohnungen, Läden, Cafés, Büros und Arztpraxen entstehen.
Am Anfang stand die Frauenkirche als überwältigender Solitär alleine
auf dem Neumarkt. Nun wird es langsam eng: Die Baywobau bebaut mit
dem „Juwel an der Frauenkirche“ die Südostecke des Neumarktes. Eberhard
Burger, Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche hat schon viele
Bedenken zur Bebauung des Neumarktes gehört. Doch er sagt: „Jeder
Edelstein wird durch eine entsprechende Fassung nur noch wertvoller.“
Die Frauenkirche sei die Nachbarin der sie umgebenden Quartiere, „die
Große, die Vielgerühmte, die Vielbesuchte“. Im Bunde mit den Häusern
um sie herum bilde sie das Herz und die Seele Dresdens. Der Neumarkt
sei der Platz in Dresden, an dem die Superlative vergeben werden –
weshalb also das Quartier II nicht einfach „Juwel an der Frauenkirche“
nennen?
Der Baywobau-Geschäftsführer Berndt Dietze räumte bei der Grundsteinlegung
am Freitag ein, dass dieser Name mit Blick auf die Baugrube noch etwas
vermessen klinge. In einem Jahr allerdings sehe das ganz anders aus:
Im Mai 2008 sollen die fünf Gebäude fertig sein. 34 Wohnungen entstehen,
Läden Cafés und Restaurants, Arztpraxen. Drei Viertel der Gesamtfläche
seien bereits vermietet. Dies hänge vermutlich auch mit den Preisen
zusammen: Die Zwei- bis Sechs-Zimmer-Wohnungen würden zu einem Preis
angeboten, der mehrheitlich unter zehn Euro pro Quadratmeter liege.
Vier der fünf Häuser sind ab dem 1. Obergeschoss vorrangig für Wohnungen
reserviert.
Genau deshalb werde es in diesen Häusern auch zu später Abendstunde
noch Leben geben, sagte Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU).
Dafür habe sich dann auch der lange dauernde Fassadenstreit sowie
die Neugestaltung zweier Fassaden gelohnt. Nun herrsche ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen moderner Architektur und historisierenden Fassaden,
sagte Buttolo.
Für Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) ist das „Juwel an
der Frauenkirche“ ein „Zeichen dafür, dass Dresden boomt und Urbanität
zurückgewinnt.“ Die Kriegswunden würden geschlossen und der Neumarkt
werde ins Herz Dresdens zurückgeholt. In den schwierigen Anfangszeiten
am Neumarkt sei es sehr schwer gewesen, Investoren von diesem Standort
zu überzeugen. Die Baywobau aber sei stets hartnäckig geblieben. Die
Firma, die dieser Tage auch ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, hat auch
das Hotel de Saxe und die öffentliche Tiefgarage am Neumarkt gebaut.
So soll der Häuserkomplex an der Frauenkirche aussehen.
Gestern wurde der Grundstein gelegt. Repro: SZ
zurück
zu News
|