Sächsische
Zeitung
Mittwoch, 15. April 2006
Modernes zwischen Leitbauten geplant
Von Bettina Klemm
Neumarkt.
Auf dem historischen Platz soll nun auch ein Gebäude mit Glasfassade
entstehen.
Zwischen zwei Häusern, deren Fassaden nach historischem Vorbild errichtet
werden, so genannte Leitbauten, plant die Baywobau Dresden auf dem
Quartier III auch ein kleines modernes Gebäude. „Das ist das Ergebnis
eines Gutachterwettbewerbes. Wir sind damit sehr zufrieden“, sagt
Baywobau-Geschäftsführer Berndt Dietze. Im Oktober soll der Bau auf
der Fläche neben dem Hotel de Saxe beginnen.
Unter sieben teilnehmenden Büros hatte die Jury in der vergangenen
Woche für das Haus Neumarkt 6 den Entwurf der Dresdner Architektin
Heike Böttcher ausgewählt. Sie setzt auf moderne Materialien wie Edelstahl
und Glas und will so eine Beziehung zu den Funktionen im Inneren und
dem städtebaulichen Raum herstellen. Besondere Akzente soll an der
Fassade ein Sonnenschutz aus Edelstahlgewebe setzen.
Dagegen wirkt der Entwurf des Büros Wörner + Partner für das Haus
An der Frauenkirche 22 geradezu klassisch. Hierzu soll es auch ein
einstimmiges Juryvotum gegeben haben, heißt es in Baukreisen. Das
Büro setzt auf eine Lochfassade und hat Natursteinelemente zur Verzierung
ausgewählt. Im ersten Obergeschoss fallen die Fenster etwas größer
als in den Geschossen darüber aus. Damit wird auch äußerlich eine
Verbindung zur Ladennutzung im Erdgeschoss hergestellt.
Aus dem Büro Wörner + Partner stammen auch die Entwürfe für eine Teilfassade
vom Hotel de Saxe sowie für die Häuser An der Frauenkirche 16 und
17. Deren Bau auf einer Teilfläche im Quartier III hat bereits begonnen.
Hier will die Familie Zeibig, unterstützt von der Augustiner Brauerei,
ein Schankhaus errichten.
Sehr kritisch beäugt die Gesellschaft Historischer Neumarkt e.V. die
Entwürfe. „Aber wir wollen sie erst genau prüfen, bevor wir uns dazu
öffentlich äußern“, sagt Vorstandsmitglied Torsten Kulke. In der Vergangenheit
hatte der Neumarkt-Verein bereits kritisiert, dass beim Hotel de Saxe
die Dächer im obersten Teil flach gestaltet wurden. „Das sieht von
der Frauenkirche schrecklich aus“, sagt Kulke.
Die Architektin Heike Böttcher erläutert ihren Entwurf für das Haus
Neumarkt 6.
Die siebenköpfige Jury hat ihr dafür den ersten Preis bei einem Gestaltungswett-
bewerb zugesprochen.
Fotos: SZ/Marion Gröning
Martin Richter von Wörner + Partner vor dem Entwurf An der Frauenkirche
22.
Bild: SZ
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