Sächsische Zeitung
Dienstag, 16. Februar 2010

Blobel baut Friedensmuseum für Dresden

Von Peter Ufer

Der Nobelpreisträger plant mit der Stiftung von SAP- Gründer Klaus Tschira in den Kellern des Neumarktes ein spektakuläres Museum.

Dresden. Auf dem Neumarkt sollen künftig Glaspavillons stehen, in denen Reste zerstörter Dresdner Skulpturen aus der Bombennacht vom 13. Februar 1945 zu sehen sind. Die Pavillons sind der Eingang zu einem Friedensmuseum, das in den historischen Kellergewölben unter dem Markt entstehen soll. Geplant ist das Projekt auf der Fläche vor dem Johanneum in Richtung Kulturpalast. Das Gelände war einst vorgesehen für den modernen Neubau des Gewandhauses. Der Stadtrat hatte jedoch 2008 beschlossen, dass die Fläche für zehn Jahre nicht bebaut werden darf.

Das Friedensmuseum ist eine Idee der Friends of Dresden sowie der Tschira-Stiftung, die die Planung und den Bau des Museums finanzieren will. Die Stiftung wurde 1995 von Klaus Tschira, dem Mitbegründer des Software-Unternehmens SAP, ins Leben gerufen und gehört zu den größten gemeinnützigen Stiftungen Europas.

Sie möchte das Gelände auf dem Neumarkt von der Stadt Dresden kaufen. Nobelpreisträger Günter Blobel, der den Friends of Dresden vorsteht, besitzt bereits ein Grundstück in unmittelbarer Nähe. Am Rande der Vergabe des Dresdner Friedenspreises in der Semperoper am Sonntagabend kündigte er erstmals an, das Friedensmuseum bauen zu wollen. Seit einem Jahr verhandeln die Initiatoren mit der Stadt. Dresden soll das Museum geschenkt bekommen.

In den Kellergewölben sollen nach ersten Plänen neben Dokumenten von der Zerstörung Dresdens auch das Kriegsleid anderer Städte wie Hiroshima oder Coventry gezeigt werden. Das Museum steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Dresdner Friedenspreis. „Dresden ist die richtige Stadt, von der das Signal für den weltweiten Frieden ausgehen kann“, sagte Blobel.

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