Samstag, 5. Oktober 2011
(Sächsische Zeitung)

Bäume für den Neumarkt

Von Andrea Schawe

Bis Ende 2013 soll die Fläche des ehemaligen Gewandhauses eine grüne Oase werden.

Auf der Fläche des ehemaligen Gewandhauses sollen Bäume gepflanzt werden. Der Platz lädt dann zum Verweilen ein.
Visualisierung: Landschaftsarchitekten Rehwaldt

Bäume für den steinernen Platz: Jetzt liegen die Pläne für die Gestaltung des Grundstücks des ehemaligen Gewandhauses vor. Direkt gegenüber der Frauenkirche soll eine grüne Oase in der Stadtmitte entstehen.

Direkt vor dem historischen Quartier VI soll das Areal mit Bäumen bepflanzt werden. In dem Entwurf soll die Grünfläche nach dem Vorbild der Avenue des Champs-Elysèes in Paris oder des Stadtplatzes in Dublin gestaltet werden. Es sind zweireihig Platanen oder Linden in einer U-Form vorgesehen. Dabei wird der Grundriss des 1791 abgerissenen Gewandhauses berücksichtigt. Die Bäume sollen die Raumkante des ehemaligen Gewandhauses und die mittelalterliche Zwinger- und Stadtmauer widerspiegeln. Durch die Anordnung und Größe der Bäume sollen die Auguststraße, Jüdenhof und der Platz vor der Heinrich-Schütz-Residenz sichtbar gemacht werden. „Dadurch wird der Neumarkt untergliedert“, sagt FDP-Stadtrat Matteo Böhme, der auch Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss ist.

Die Planungen ziehen sich schon über ein Jahr hin. Im Juni letzten Jahres hatte der Stadtrat nach langen Diskussionen beschlossen, das historische Gewandhausgrundstück nicht zu bebauen. Im Sommer 2010 wurde außerdem der erste Bürgerdialog „Dresdner Debatte“ zur Gestaltung der Fläche geführt. Viele Dresdner sprachen sich für einen grünen Ort zum Verweilen am Neumarkt aus. Die Anregungen der Bürger flossen in die jetzt vorliegende Planung mit ein.

Stadtrat muss entscheiden

Sandsteinbänke und ein Trinkbrunnen sind ebenfalls vorgesehen. Damit die Bänke auch für körperlich behinderte Menschen geeignet sind, werden sie mit Holz beschlagen und mit Rücken- und Armlehnen ausgestattet. „Es soll ein lebendiger Platz entstehen, der zum Verweilen und Entspannen einlädt“, sagt Böhme. Außerdem ist geplant, barrierefreie Natursteinplatten zu verlegen. Die Fläche soll für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen zugänglich sein.

Gerade wird das Grundstück als Einrichtungsfläche der laufenden Baustellen und Märkte genutzt. In den Plänen ist vorgesehen, dass der Neumarkt auch in Zukunft weiter für Märkte und Veranstaltungen genutzt werden kann. Dafür werden Anschlüsse für Wasser, Strom und Abwasser vorgesehen.

Das Vorhaben soll voraussichtlich bis Ende 2013 umgesetzt werden. Die Stadt investiert in die Gestaltung 600.000 Euro. Das Geld wird aus Verkäufen mehrerer Grundstücke am Neumarkt kommen. Der Ortschaftsrat Altstadt berät in seiner morgigen Sitzung über die Pläne. Am Ende entscheidet der Stadtrat.

Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2879408

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