Sächsische Zeitung, 13. September 2012


Hotel Stadt Rom soll neu entstehen – aber wie?


Für den Wiederaufbau gibt es mehrere Varianten. Für eine zeichnet sich eine Mehrheit ab.


Der Streit um den Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom am südlichen Ende des Neumarkts geht weiter. Der Bauausschuss hat die Entscheidung über eine Vorzugsvariante gestern vertagt. Der Stadtrat entscheidet nun in seiner kommenden Sitzung über das Projekt.

Das Problem: Am Originalstandort und in der historischen Größe lässt sich das barocke Haus nur wiedererrichten, wenn die Häuser an der Wilsdruffer Straße 4 bis 12 und 14 bis 16 zuvor ganz oder teilweise abgerissen werden. Eigentümer der Gebäude ist seit 2005 die Gagfah. Ein Kauf des Komplexes würde die Stadt jedoch etwa sieben Millionen Euro kosten. Geld, das sie zurzeit nicht hat.

Um eine Lösung zu finden, wurde im vergangenen Jahr ein Werkstattverfahren ins Leben gerufen. Hierfür entwarfen Architekturbüros mehrere Szenarien. Die Stadt favorisiert nun eine Variante, wonach das Hotel um etwa acht Meter in nördlicher Richtung verschoben würde. Bestehende Gebäude sollen erhalten bleiben, die Moritzstraße würde nicht wiedererrichtet. Geborgene Originalteile sollen in die Fassade eingearbeitet werden.

Der baupolitische Sprecher der CDU, Hans-Joachim Brauns, sprach sich gestern jedoch für den Bau am Originalstandort aus. Die hohen Kosten für den Kauf und den Teilabriss der Häuser an der Wilsdruffer Straße schrecken ihn nicht ab. Die Zeit für den Wiederaufbau des Hotels Stadt Rom dränge nicht, sagte er. Im Bauausschuss zeichnete sich eine knappe Mehrheit für die Verschiebung des Hotels Stadt Rom ab. Auf Antrag der Grünen wurde das Projekt in den Stadtrat gehoben.

Vertagt wurde auch der Entscheid über die Bebauungspläne für die Quartiere VI und VII nördlich und östlich des Kulturpalastes. Für die Grundstücke gibt es mehrere Interessenten. (win)


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