Sächsische Zeitung, 26. September 2013


Entscheidung zum Hotel Stadt Rom soll vertagt werden

Der Leitbau am Neumarkt soll neu entstehen. Umstritten ist, ob er verschoben oder an der alten Stelle gebaut werden soll.


Die Entscheidung darüber, wie das Hotel Stadt Rom am südlichen Ende des Neumarkts neu entsteht, wird im heutigen Stadtrat möglicherweise noch einmal vertagt. Die Räte sollten darüber abstimmen, ob das Haus am Originalstandort gebaut werden kann oder ob der Bauplatz leicht verschoben wird. "Viele unserer Fraktionsmitglieder haben dazu weiteren Informationsbedarf, deshalb wollen wir vertagen", sagt gestern Hans-Joachim Brauns, baupolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

Das Problem: Am Originalstandort und in der historischen Größe lässt sich das barocke Haus nur wiedererrichten, wenn die Häuser an der Wilsdruffer Straße 4 bis 12 und 14 bis 16 zuvor ganz oder teilweise abgerissen werden. Eigentümer der Gebäude ist seit 2005 die Gagfah. Ein Kauf des Komplexes würde die Stadt rund sieben Millionen Euro kosten. Da sie das Geld derzeit nicht hat, würde das den Wiederaufbau für unbestimmte Zeit verzögern. Die Stadt favorisiert nun eine Variante, wonach das Hotel um etwa acht Meter in nördlicher Richtung verschoben würde. Bestehende Gebäude sollen erhalten bleiben, die Moritzstraße würde nicht original wiedererrichtet. Geborgene Teile sollen in die Fassade eingearbeitet werden.

Die Mitglieder der Grünen-Fraktion sind uneins, welche Variante bevorzugt wird. "Mit dem Originalaufbau hätte man langfristig die Chance, die Wilsdruffer Straße neu zu beleben, auch wenn das einen Teilabriss der dortigen Bebauung bedeutet", sagte Grünen-Fraktionssprecher Thomas Löser. Allerdings könne frühestens erst in 20 Jahren gebaut werden. "So lange hat der Vermieter Sicherheit", so Löser. Die Bürgerfraktion will das Gebäude am Originalplatz errichten, während die SPD die "Verschiebe-Variante favorisiert. Der Originalbau würde die Schütz-Residenz beeinträchtigen, so Axel Bergmann von der SPD.



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