SZ vom 21. Februar 2005

Risiko für Baywobau beim Bau des Hotels de Saxe

Von Bettina Klemm

Neumarkt. Das Hotel de Saxe am Neumarkt erhält einen neuen Eigentümer: die TLG-Immobilien.

Die Konturen sind schon gut erkennbar. Heute beginnen die Bauarbeiter mit dem dritten Obergeschoss für das künftige Hotel de Saxe zwischen Landhausstraße und Neumarkt. Die Firma Baywobau hat das Projekt geplant und lange Zeit nach einer entsprechenden Finanzierung dafür gesucht. Um das Hotel rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 2006 fertig zu stellen, hatte sie auf eigenes Risiko mit dem Bau begonnen.

Doch nun beteiligt sich die TLG Immobilien mit rund 33 Millionen Euro – das entspricht etwa 94 Prozent des Gesamtumfangs – an dem Hotel. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde besiegelt, das bestätigen Klaus-Dieter Schwensen, Leiter der TLG-Niederlassung Süd, und Berndt Dietze, Chef der Baywobau Dresden. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagt Dietze.

Auf einer Grundstücksfläche von 2 010 Quadratmetern entsteht das Vier-Sterne-Hotel mit 185 Gästezimmern. Das ehrwürdige Hotel de Saxe – 1786 durch den Umbau von sechs verschiedenen Gebäuden errichtet und 1888 wieder abgerissen – zählte einst zu den berühmtesten Quartieren am Dresdner Neumarkt. Berühmt wurde es vor allem durch seinen Konzertsaal.

Hotel im Frühjahr 2006 fertig

Nun soll das neue Hotel nach der historischen Vorlage gebaut werden. Die Übergabe an den Pächter – die Steigenberger Hotels AG – soll im März 2006 erfolgen. Ladenlokale und Restaurants mit insgesamt 1 342 Quadratmeter Mietfläche sowie 231 Quadratmeter für Büros ergänzen das Hotel. Direkt angebunden ist die Tiefgarage unter dem Neumarkt mit 420 Stellplätzen. „In dieser Woche wollen wir mit der Freiberger Brauerei einen Vertrag über die Gastronomiefläche schließen“, kündigt Dietze an. Die Baywobau übernimmt weiterhin das Vermietungsgeschäft. Sie verhandelt derzeit mit Eigentümern von Modeboutiquen und Juweliergeschäften über die Vermietung der Ladenflächen.

Nach der Beteiligung an der Altmarkt-Galerie mit einer Investitionssumme von 60 Millionen Euro ist das Hotel de Saxe das zweitgrößte Engagement der TLG Immobilien in Dresden. „Wir glauben an die Zukunft dieser Innenstadt. Der Neumarkt wird sich zu einer Spitzenlage entwickeln“, sagt Klaus-Dieter Schwensen.

Seit 1995 hat die TLG 105 Millionen Euro in Dresden investiert. Dazu gehören das bekannte „Margonhaus“ und das Geschäftshaus Am Wall, das frühere Kinderkaufhaus, ebenso wie die Wohnsiedlungen „Dresdner Spitzen“ und „Max Klinger“. Auch der Gewerbepark „data.base“ am Flughafen und der erst kürzlich an die Marseille Kliniken AG übergebene Senioren Wohnpark am Großen Garten sind im TLG-Besitz.

Immobilien-Kauf geplant

Insgesamt hält das Unternehmen 112 Objekte in Dresden mit einer Fläche von fast einer Million Quadratmetern in seinem Bestand. „Dresden hat für uns als Investitionsstandort oberste Priorität“, sagt Schwensen. „Projektentwicklungen und Ankäufe in der Stadt sind Investitionen in die Zukunft.“ Die TLG sei daher am Ankauf weiterer Immobilien interessiert. So soll das Portfolio der hundertprozentigen Tochter des Bundes aufgewertet werden. In wenigen Jahren, so wird in Fachkreise gemunkelt, sei an einen Börsengang gedacht.

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