Dresdner Neueste Nachrichten
vom 28.12.2007

Von Heidrun Hannusch

Sorgfalt bei British Hotel gefordert
Neumarkt-Gesellschaft möchte mehr Information über Baupläne

Noch im Trümmergrundstück offenbart das British Hotel seine einstige Pracht. 72 Teile des Neumarkt-Gebäudes konnten nach der Zerstörung gerettet werden und lagern jetzt im Lapidarium in der Zionskirche. Auf dass sie demnächst vielleicht abgeholt werden, denn das ist letztlich Sinn und Zweck der Aufbewahrung der Reste des alten Dresdens. Und dieses Gebäude spielte nicht nur in der Geschichte Dresdens eine Rolle. Am 25. Dezember 1745 wurde im späteren British Hotel in der Landhausstraße 6 zwischen Preußen, Österreich und Sachsen ein Frieden geschlossen, der den zweiten Schlesischen Krieg beendete. Und zudem, der elegante Innenhof des Palais war vielleicht sogar der schönste, den es in Dresden gab. Alles Grund genug, um beim Neuaufbau des zwischen 1712 und 1715 von George Bähr als Beichlingsches Palais gebauten Hauses besondere Sorgfalt walten zu lassen. Dazu aber, so die Gesellschaft Historischer Neumarkt (GHND), gehört Information, von der es bisher zu wenig gibt. "Bereits kurz nach der Erwerbung durch die Hapimag Feriengesellschaft, welche dort ein Ferien-Resort einrichten will, war durch die GHND Kontakt zum Investor aufgenommen worden. Es wurde eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Der Investor verwies in Folge auf die Planungsgesellschaft IPRO. Trotz mehrmaliger Anfragen unsererseits ist jedoch kein Kontakt zur IPRO zu Stande gekommen", schreibt Vereinsvorsitzender Torsten Kulke. Die Neumarktgesellschaft fordert nun die Stadt Dresden, den Investor Hapimag und das verantwortliche Planungsbüro IPRO auf, die Planungen öffentlich zu machen und eine entsprechende rechtzeitige Bürgerbeteiligung zuzulassen. Die Gesellschaft verlangt, dass die im städtebaulich-gestalterischen Konzept bekannt gemachten Vorgaben eines Leitbaus eingehalten werden. Das heißt: Die Wiederherstellung der Fassaden an Straße und Hof, sowie die Hauptgrundrissstrukturen und die Einbeziehung der nutzungswürdigen Keller in den Neubau. Eine Ausführung in dieser Qualität sichere auch langfristig die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Konzeptes angesichts der immer größer werdenden Hotelkonkurrenz am Neumarkt.



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