Sächsische Zeitung
31. August 2007


Modell für Gewandhaus kostet 165000 Euro

Der Streit um den modernen Entwurf für das Gewandhaus am Neumarkt hat neue Nahrung erhalten. Das von der Stadt geplante Modell für den Bau soll 165000 Euro kosten. Das geht aus einer Mitteilung der Bürgerfraktion hervor, die die noch interne Stadtratsvorlage gestern öffentlich machte.

Weil der Entwurf eines Stuttgarter Architektenteams sowohl in der Politik als auch in der Bevölkerung extrem gegensätzliche Reaktionen hervorrief, will die Stadt eine Visualisierung in Auftrag geben. Auf dem Neumarkt soll ein „temporäres Raumgerüst“ die Konturen des Gewandhauses verdeutlichen.

Bürgerfraktionschef Christoph Hille lehnt den Plan ab. Etliche Dresdner seien dafür, dass die Fläche leer bleibt. Zudem habe die Stadt bereits 465000 Euro für den Wettbewerb und archäologische Grabungen ausgegeben. (SZ/ale)

 

DNN
01. September 2007

Gewandhaus-Gerüst: CDU will Sieger zeigen

Die CDU-Fraktion ist für den Aufbau eines Gerüstes zwischen Verkehrsmuseum, Frauenkirche und Kulturpalast, um die Fassaden der Siegerentwürfe für ein neues Gewandhaus an dieser Stelle simulieren zu können. "Wir wollen sehen, wie ein Neubau an diesem Ort wirkt", erklärt Christa Müller gegenüber DNN. Darauf habe sich die Fraktion in diesr Woche in einer Extra-Sitzung geeinigt.
Wir wollen ausdrücklich alle drei Siegerentwürfe sehen", fügt Sprecher Helfried Reuther hinzu.
Die Kosten für die Gewandhaus-Attrappe würden dadurch nicht steigen, glaubt Reuther.
Zu Beginn des Jahres hat die Objektgesellschaft Quartier 6 zusammen mit der Stadt einen Architektur-
wettbewerb am Neumarkt ausgelobt. Den ersten Preis heimste der Entwurf von Cheret und Bozic Architekten (Stuttgart) ein, gefolgt von Berger Röcker Architekten, Stuttgart, sowie Sunder Plassmann Architekten, Kappeln. Am Mittwoch entscheidet der Bauausschuss darüber, ob und wie ein "temporäres Raumgerüst" (so die Stadtverwaltung) inklusive der Leinwand-Fassaden für rund 165 000 Euro aufgestellt wird.

 

Neues Gewandhaus als Modell auf dem Neumarkt
Ortsbeirat Altstadt und Ausschuss für Stadtentwicklung entscheiden

Für die Bebauung der Fläche des Alten Gewandhauses auf dem Dresdner Neumarkt war ein Wettbewerb ausgelobt. 38 renommierte internationale und nationale Architekturbüros sind nach einem Auswahlverfahren als Wettbewerbsteilnehmer benannt worden und reichten Entwürfe für den Neubau des Gewandhauses ein. Erster Preisträger des Wettbewerbes wurde der Entwurf der Architekten Cheret & Bozic aus Stuttgart. Alle Wettbewerbsarbeiten wurden der Öffentlichkeit in einer Ausstellung bis zum 2. Juni 2007 im Dresdner Stadtmuseum präsentiert. Die fünf Preisträgerarbeiten sind gegenwärtig im Lichthof des Dresdner Rathauses (Dr.-Külz-Ring 19) zu sehen.

Die Gestaltungskommission Kulturhistorisches Zentrum bestätigte das Ergebnis des Wettbewerbes am 11. Mai 2007. Am 8. Juni 2007 sprach sich die überwiegende Mehrheit der Mitglieder der Klasse Baukunst der Sächsischen Akademie der Künste für eine Bebauung der Fläche des Alten Gewandhaus und den prämierten Entwurf aus. Die gleiche Intention haben mit Datum vom 24. August 2007 die Mitglieder des bau_kultur_eV Dresden und mit Datum vom 28. August 150 Mitglieder der Architektenkammer Sachsen mit ihrer Unterschrift bekundet.

Parallel wird insbesondere durch die Gesellschaft Historischer Neumarkt e.V. die Auffassung vertreten und öffentlich diskutiert, dass die Fläche des Alten Gewandhauses (ca. 1200 m²) nicht bebaut, sondern als Freifläche gestaltet werden soll. Am 15. Mai 2007 gab es eine Bürgerversammlung mit den Architekten. Um über die Bebauung zu entscheiden und den Entwurf der Preisträger zu veranschaulichen, wird vorgeschlagen, ein Raumgerüst im Maßstab 1:1 an genau die geplante Stelle am Dresdner Neumarkt zu errichten. Das Raumgerüst soll möglichst, um die Intentionen des prämierten Entwurfs abzubilden, begehbar sein. Die Kosten werden aus dem Haushalt der Landeshauptstadt Dresden finanziert.

Ob das Raumgerüst aufgestellt wird, berät der Ortsbeirat Altstadt am 4. September 2007 und entscheidet der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau am 5. September 2007.

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