PM 01/2008

Rampische Straße retten!

Der Wiederaufbau der Rampischen Straße droht zum Desaster zu werden. Wie aus Presseberichten der vergangenen Wochen zu erfahren war, soll im Bereich Rampische Straße 9 - 21 ein Hotel entstehen, dessen Visualisierungen nicht mehr zeigen, als einen unpassenden, ästhetisch mittelmäßigen Baukomplex, wie er in jeder beliebigen Stadt der Welt stehen könnte. Mit solchen Bauten droht Dresden, seine Zukunft zu verspielen.

In der Rampischen Straße verkörperte sich exemplarisch das bürgerliche Dresden der Barockzeit, so wie sich in der Frauenkirche das religiöse und im Zwinger das fürstliche Dresden jener Epoche. Vor der Zerstörung Dresdens gehörte, wie Fritz Löffler schrieb, "der Blick durch die Rampische Gasse zu den bedeutendsten Raumbildern Europas." Mit dem Wiederaufbau des Neumarkt-Areals hat Dresden, hat Europa die einmalige Chance, dieses Raumbild wiederzugewinnen. Eine solche Chance darf nicht vertan werden, indem die Rampische Gasse durch nichtssagende Allerweltsarchitektur entstellt wird. An ihre Stelle muß die Rekonstruktion zumindest der barocken Fassaden und der barocken Dachlandschaft treten. Dresden hat besseres verdient als mittelmäßige Abschreibungsarchitektur.

Hintergrund
Stadtbild Deutschland e.V. tritt für die Wiedergewinnung im 20. Jahrhundert verlorengegangener bedeutender historischer Stadtbilder und Stadtstrukturen Deutschlands, insbesondere des durch Kriegseinwirkungen und Fehlentscheidungen in der Nachkriegszeit zerstörten baulichen Erbes der Altstädte eintritt. Stadtbild Deutschland wurde Ende 2005 gegründet und ist der erste bundesweit in diesem Sinn tätige Verein.

 

Rückfragen bitte an:
Dr. Markus Rothhaar - Tel.: 0172/1736269