Altmarkt Intecta-Kaufhaus 1956
 
Denkmalschutz für 1950er Jahre Innenarchitektur


Kaufhaus (altes) Centrum 1975. Es wurde 1955- 56 von der Arbeitsgemeinschaft
Alexander Künzer wähend des 1. Fünfjahresplanes der DDR errichtet.


Im Rundbogen-Giebel halten zwei Löwen ein Wappen, auf dem neben dem Ersterwähnungsjahr Dresdens 1206 und dem Vollendungsjahr des Altmarktes 1956 das Datum 13.2.1945 eingemeißelt wurde. Nach dem 13.2. steht ein Kreuz für den Tod der Stadt - propagandistische Inszenierung der Ulbricht-Ära mit ihrem politischen Wiederaufbaupathos (Foto: T.Kantschew März 07)

 


Intecta- Kaufhaus: großzügig geschwungene Freitreppe in den 1. Stock (Foto: 1957)
Wird sie beim Umbau erhalten oder fällt die denkmalgeschützte Inneneinrichtung dem Modernisierungswahn zum Opfer?

 


Freitreppe Blickrichtung vom 2. Stock hinab - 1957
Wandgemälde von Lipowsky

 


Verkaufshalle Intecta- Kaufhaus 1. Stock mit Blick auf die Treppe - 1957
Was wird aus dieser Halle im Eckgebäude am Altmarkt?

Was ist aus dem Wandgemälde geworden, was aus den kostbaren Glaskronenleuchtern?
Sie sind schließlich Volkseigentum gewesen.


Blick in die Verkaufshalle 1. und 2. Stock - 1957

 


Verkaufsfläche im 2. Obergeschoss - 1957


 

SZ vom 29. März 2007

Intecta-Haus wird umgebaut
Von Bettina Klemm

Für rund 34 Millionen Euro will die Firma Patrizia das einstige Kaufhaus am Altmarkt sanieren und daneben einen Neubau errichten.

Noch in diesem Jahr will die Patrizia Projektentwicklung den Anbau am einstigen Intecta-Kaufhaus am Altmarkt abreißen. Aufgrund statischer Probleme (?) musste (?) der Denkmalschutz für das Gebäude aufgegeben werden, die Abbruchgenehmigung liege vor. „Bis 2009 wollen wir das Kopfgebäude sanieren und den Anbau durch einen Neubau ersetzen“, sagt Geschäftsführer Jürgen Kolper, der die Pläne gestern vorstellte. Von der Wilsdruffer Straße zur Altmarkt-Galerie ist ein Durchgang geplant. Das Unternehmen rechne mit Kosten von rund 34 Millionen Euro.

Noch verfolge Patrizia drei Nutzungsvarianten: 1. Einzelhandel, Drei-Sterne-Hotel mit 220 Zimmern und Wohnen 2.Einzelhandel, Vier-Sterne-Hotel mit 208 Zimmern sowie Büros oder 3. nur Einzelhandel und Wohnen. Auf dem Grundstück zur Hofseite entsteht eine Tiefgarage mit 150 bis 170 Plätzen auf zwei Ebenen. Mit der Stadt seien alle Möglichkeiten abgesprochen. Derzeit würden Gespräche mit künftigen Nutzern geführt. In vier bis sechs Wochen soll eine Entscheidung fallen. Patrizia will nach Möglichkeit zur gleichen Zeit bauen, in der die Tiefgarage am Altmarkt und der Wilsdruffer Kubus am Postplatz errichtet werden.

Häuser werden entwickelt

Die Häuser am Altmarkt wurden in den 1950er Jahren im „Stalinbarock“ nach den Plänen von Herbert Schneider und Johannes Rascher errichtet. Das Augsburger Immobilienunternehmen Patrizia hatte im Oktober 2005 die Wohn- und Geschäftshäuser zwischen Altmarkt und Wallstraße von der Stadt gekauft. Ende 2006 hat sie zudem aus Privathand für neun Millionen Euro die beiden Häuser am Altmarkt und der Wilsdruffer Straße erworben. Zur Philosophie des Unternehmens gehöre es, Immobilien aufzuwerten und zu verkaufen.

 


Das Eckgebäude am Altmarkt war einst HO-Kaufhaus, nach dem Centrum-Bau auf der Prager Straße wurde es als Intecta-Möbelhaus genutzt. Foto: SZ/M. Gröning

 


So könnte das Gebäudeensemble an der Wilsdruffer Straße aussehen, wenn in den Anbau ein Drei-Sterne-Hotel einzieht. Das markante Gebäude aus den 50er Jahren am Altmarkt (l.) wird saniert.
Quelle: Patrizia Projektentwicklung

 


Völlig unverständlich,
warum das Dresdner Stadtplanungsamt, bei einem äußerst fragwürdigen Abriss des denkmal-geschützten Warenhauses von 1931 einen Neubau gestattet, der statt einer Nord-Süd-Straße an dieser Stelle lediglich einen schmalen Durchgang plant.


Beim Neuaufbau der Wilsdruffer Straße hatte man an dieser Stelle ganz klar eine Straße geplant, die in das Blockinnere hineinführt. Später wurde direkt an dieses imposante gläserne Treppenhaus leider und unvernünftigerweise gänzlich ein Büroneubau angebaut. (Foto: 1955)

Fotonachweis: Deutsche Fotothek / SLUB


Geplanter Abriss eines denkmalgeschützten Warenhaus von 1931, dem letzten
originalen, stehengebliebenen Vorkriegsgebäude zwischen Rathaus und Zwinger.



Situation März 2007 (Foto: aph-forum)


Hier zum Vergleich der Originalzustand des modernen Warenhauses von 1931
auf der Wilsdruffer Straße (damals Kaiser-Stoff-Etagen und Woolworth)
Werbezeichnung des Büro- und Geschäftshaus Wilsdruffer Straße 7 (Abb.: Adressbuch Dresden 1932 Band II, S.780)

Hintergründe siehe: www.das-neue-dresden.de/warenhaus.html



 

zurück zur Altmarktseite