Das Herz Dresdens schlägt wieder - Danke!

Rund 100.000 Gäste aus aller Welt werden zur Weihe der Frauenkirche am 30. Oktober erwartet. Weitaus mehr Menschen werden am Fernsehbildschirm verfolgen, wie dieses einzigartige Bauwerk nach nunmehr gut zehnjähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben wird. Nicht wenige Zweifler hatten sich anfangs gegen den Wiederaufbau der Frauenkirche ausgesprochen. Es bedurfte harter Überzeugungsarbeit bis der Ruf aus Dresden, der 1990 in alle Welt geschickt worden war, in aller Welt gehört wurde. Je weiter der Steinbau wuchs, desto mehr Menschen ließen sich von der Idee begeistern, die historisch getreue Rekonstruktion dieses einzigartigen Bauwerks zu unterstützen. Das Interesse und die Unterstützung aus aller Welt nahmen ungeahnte Ausmaße an. Dadurch haben Dresden und die Welt inmitten und als Mittelpunkt des UNESCO-Weltkulturerbes Dresdner Elbtal ein Juwel wiedererlangt, wie es in vergleichbarer Form an keiner anderen Stelle in der Welt zu finden ist. Das Herz Dresdens schlägt wieder. Dafür kann den Initiatoren und allen Förderern des Projektes gar nicht genug gedankt werden.

Doch anders als vor der Zerstörung Dresdens 1945 schwebt die steinerne Glocke der Frauenkirche noch nicht wieder über den Dächern des Neumarkts. Denn die Dächer an Neumarkt sind gerade erst wieder im Entstehen. Es war das einzigartige, stimmige Ensemble der Bürgerhäuser und Palais am Dresdner Neumarkt mit der ihm ganz eigenen Formensprache, das dem Juwel Frauenkirche die ihr angemessene Fassung gab. Erst diese Bebauung ermöglichte es, dass der Blick des Betrachters über die Fassaden der Häuser, weiter über die Dächer hoch zu der über den Dächern der Stadt "schwebenden" Kuppel der Frauenkirche geführt wurde. Nicht umsonst war der berühmte Blick durch die Rampische Straße zur Frauenkirche eines der beliebtesten Motive der Maler und Fotografen.
Nach der Fertigstellung der Frauenkirche wäre es wünschenswert, wenn nun alle freigewordenen Kräfte darauf gebündelt werden könnten, einen der Frauenkirche angemessenen Wiederaufbau der sie umgebenden Gebäude voranzutreiben. Wie auch zu Beginn des Wiederaufbaus der Frauenkirche gibt es leider noch viele Skeptiker, die die Errichtung möglichst vieler historische rekonstruierter Leitbauten für nicht sinnvoll oder gar unmöglich erachten, die auch keinen Sinn darin sehen, historische Strukturen wieder aufzunehmen, die Brüche sehen wollen, indem Stahlbeton- oder Glaskuben in unmittelbarer Nachbarschaft der Frauenkirche errichtet werden.
Der Anfang für einen historisch orientierten Wiederaufbau am Neumarkt ist bereits gelegt, eine konsequente Durchführung in allen Quartieren aber leider noch nicht gesichert. Die ersten Bauten wachsen in die Höhe oder sind bereits vollendet. Es bleibt zu hoffen, dass der Gedanke eines historisch motivierten Aufbaus der Gebäude um die Frauenkirche herum ebenfalls so viele Anhänger und Unterstützer findet, wie der Aufbau der Frauenkirche selbst.

Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V. ist bestrebt, ihren Teil zum Wiederaufbau zu leisten, indem sie ein Gebäude in der Rampischen Straße 29 weitgehend nach historischen Maßstäben zu rekonstruieren gedenkt. Am 04.10.2005 wurde mit den Ausgrabungen der Kellergewölbe begonnen. Sach- oder Geldspenden für das Projekt Rampische Straße 29 sind jederzeit willkommen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.rampische29.de, im Informationspavillon der Gesellschaft in der Galeriestraße am Neumarkt oder unter der Telefonnummer (0351) 496 51 54.
Die Gesellschaft möchte mit diesem Vorhaben ein Beispiel für Bürgerengagement setzen und dazu beitragen, der Frauenkirche ein ihr angemessenes Umfeld zu schaffen.
Dresden fehlte etwas Wesentliches ohne die Frauenkirche. Diese Lücke wurde in großartiger Weise geschlossen. Doch der Frauenkirche fehlt ihrerseits etwas Wesentliches ohne ihre "historischen" Bürgerhäuser. Erst die Gesamtheit wird die unvergleichliche Harmonie des Neumarktes, dessen Zentrum die Frauenkirche ist, vollenden.

Vorstand Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V.

 

Frauenkirche Weihe: Linksammlung (Auswahl)


www.frauenkirche-dresden.org
Die offizielle Webseite der Stiftung Frauenkirche Dresden zum Wiederaufbau und Weihe

www.landeskirche-sachsen.de
Erklärung der Kirchenleitung aus Anlass der Weihe der Frauenkirche zu Dresden: Der Glanz der Weihe soll alte Wunden nicht zudecken oder vergessen machen. (...) Die wiedererstandene Frauenkirche erinnert an das Vergangene und ruft uns zur Verantwortung für die Gegenwart.
Wir hoffen, dass in der Zukunft von dieser Kirche Frieden ausgeht. Darum steht über den Festtagen der Weihe der Frauenkirche zu Dresden ein Wort der Bibel: „Friede sei mit euch“.

www.frauenkirche.ipro-dresden.de
Planungs- und Ingenieuraktiengesellschaft - mit virtuellem Rundgang etc.

www.fk-dd.de/weihe/galerie_pressebilder
Aufgrund des großes Interesses hat die Stiftung Frauenkirche eine erweiterte Bildergalerie zum Wiederaufbau der Frauenkirche eingerichtet. Darinnen 241 Aufnahmen von der Frauenkirche; auch viele Innenaufnahmen von Altar, Orgel, Kuppelfresken.

www.zeit.de/2005/43/Dresdener_Frauenkirche
Das Wunder von Dresden — Sechzig Jahre nach ihrer Zerstörung ist die Frauenkirche wieder aufgebaut, am 30. Oktober wird sie geweiht. Schon jetzt wird der Klang der Orgel gerühmt, die Atmosphäre im Gotteshaus als himmelsgleich empfunden Von Emanuel Eckardt. Die Zeit vom 20.10.2005 Nr. 43

Das ZDF zeigt einen Schwerpunkt:
Frauenkirche Dresden mit vielen Sonderbeiträgen, u.a. auch zum Neumarkt-Baugeschehen. Oktober 2005

www.sz-online.de/special/frauenkirche
Alles über die Frauenkirche, u.a.: Die wiedererstandene Dresdner Frauenkirche ist mehr als die Erfüllung des Jahrzehnte langen Traums vieler Bürger der Stadt: 60 Jahre und acht Monate nach Einsturz des Originalbaus wird am 30. Oktober nicht nur eine Kirche, sondern ein einzigartiges Versöhnungswerk geweiht.

www.mdr.de/frauenkirche
Eine Sammlung verschiedener Beiträge um das "Wunder von Dresden". Z.B. Für die Lutheraner war sie ein "Sankt Peter der wahren menschlichen Religion". 1945 stand die Ruine für den Untergang Dresdens. Frauenkirchen-Geschichte in acht Folgen.

www.lvz-online.de
Dresden erwartet einen Ansturm zur Weihe der Frauenkirche. Auch die Leipziger Volkszeitung berichtet ausführlich.

www.stern.de
Die Wochenzeitschrift Stern in einem Special zur Weihe der Frauenkirche - mit vielen Bildern

Stadtmuseum Dresden eröffnet Ausstellung zur Frauenkirche
Wunder unter der Hördusche (SZ vom 21. Oktober 2005 )
Das Stadtmuseum Dresden eröffnet die Ausstellung „Die Frauenkirche. Werden – Wirkung – Wiederaufbau“.

Canaletto komplett. Frauenkirche in Dresden wird eingeweiht - mit (kritischem) Kommentar von -tze, BauNetz vom 25.10.05

Ein Spiegelinterview mit Herrn Baring (73) über "das Recht der Deutschen, sich an ihr Leid in der Nazi-Zeit zu erinnern, Sachsens Schönheit und seine Erlebnisse während der Zerstörung Dresdens". Eine schwierige Identitätssuche! Spiegel 24.10.05