Neueste Erkenntnisse zum "alten Gewandhaus" am Neumarkt
im Hauptstaatsarchiv im Okt. 2005 durch Tobias Knobelsdorf entdeckt:
Nachweis des bewußten Abbruches des Gewandhauses

SächsHStA, Loc. 35864, Rep. VIII, Dresden 443,
"Die Erweiterung der Kgl. Residenz=Stadt Dreßden durch Ausfüllung des Grabens betr."
Erläuterungsbericht Julius Heinrichs Schwarzes zum Entwurf, 7.12.1761 (umdatiert auf 19.4.1762).

"Beschreibung Eines Projects auf die Königl: Residenz Stadt Dreßden, von Vereinigung der Stadt mit denen Vorstädten."
"(...) Da die Lage des Gewandhaußes so beschaffen ist, daß selbiges wegen seines Vorliegens dem Neu=Marckt=Platze großen Uebelstand veruhrsachet, so wäre zu wünschen, daß dieses Gewand und Fleisch Hauß weggerißen und anderweit placiret würde (...). Durch diese Verlegung würde der Raum des jetzigen Gewandhaußes zu Vergrößerung besagten Neu Marckt Platzes angewendet werden können; Wodurch denn das Project, von Anbringung der Corps de garde an diesem Orte, wegfället, weil die Beybehaltung der bisherigen Situation der Corps de garde, mehr gedachten Platz nicht so sehr verstellet, als wenn selbige auf den Platz des Gewand=Hauses verleget werden solte; Vielmehr trägt die jetzige Situation derselben etwas zu deßen Regularité bey, ob sie wohl den Fehler hat, daß dadurch die Frauenkirche verbauet wird. Solte aber die Corps de garde, wegen Placirung der Statua Ihro Maj. des Königs, verlegt werden müßen, so wäre (...) ein Ort (...) ausfündig zu machen (...). Auf diese Art bekäme der Neu=Marckt eine gantz andere Gestalt, und würde mit einer schönen Façade durch die 3. Häuser, nehml: den Raths=Keller, dem Gräfl. Hennickeschen= und dem Gerberischen Hause gezieret. Welchen Aufwand besagte 3. Hauß=Besitzere, in Betrachtung des grosen Vortheils, so sie erhielten, sich keinesweges weigern werden. Wenn man nun betrachtet, daß das Gerberische Eck=Hauß wohl noch 5. Ellen Raum an der Fronte gewinnet, indem die gegen über stehende Töpmannische Ecke die Linie reguliret; So kan diesem Hause, oder dem Gräfl. Hennickeschen, gar wohl die Einnehmung des grosen Waßer=Hauses, welches sich in der Corps de garde befindet, als eine immerwährende Servitut, in der untern Etage, auferlegt werden.

Vortrag Schwarzes an Brühl, DD 10.7.1762
"4. Die Vergrößerung des Neuen Marcktes, durch Verlegung des Gewand= und Fleisch=Hauses, ist ein von mir gethaner Vorschlag, deßen Ausführung lediglich zum Embellissement der Stadt gereichen würde. Solte derselbe hohen Beyfall finden, so wäre deßen Communication an den hiesigen Rath nöthig, damit er wegen Indemnisation das erforderliche anzeige." (...)

23.9.1762 "Obwohl kein Anschein zu Ausführung dieses Projects, so gleich nach erfolgten Frieden vorhanden; so kann doch dessen Regulirung bey Zeiten vorgenommen werden, der Bau selbsten aber annoch ausgesetzt bleiben."