Rekonstruktion des historischen Neumarktes Dresden

Detailplan über das Gebiet Palais Hoym - Landhausstraße
- Rampische Straße



(Ausschnitt aus dem Gesamtplan)


Das größte bis 1945 erhaltene Adelspalais im Neumarktgebiet war das Palais Hoym (1), welches sich über mehrere Höfe zwischen Landhausstraße 11 und Rampischer Straße 16/18 erstreckte.
In der kühlen Noblesse des "sächsischen Rokoko" errichtete Johann Christoph Knöffel 1739 - 42 den Hauptbau an der Landhausstraße. Auftraggeber war der Reichsgraf von Brühl. Nach den Beschädigungen des Siebenjährigen Krieges setzte der neue Eigentümer, Reichsgraf von Hoym, das Gebäude wieder instand.
1766 erwarb die Familie von Riesch das Anwesen und ließ es durch Friedrich August Krubsacius, den Architekten des Landhauses, umfangreich erweitern: Der Kernbau wurde zu einer Vierflügelanlage mit Festsaaltrackt ergänzt, die Gesamtanlage mit neuen Nebengebäuden als Durchhaus bis zur Rampischen Gasse ausgedehnt.
Von 1830 bis 1945 hatte die Dresdner Gesellschaft "Harmonie" ihren Sitz in dem Palais, die eine bedeutende Rolle im Musikleben der Stadt spielte.

Von den zahlreichen geborgenen Fragmenten befand sich der Wandbrunnen Gottfried Knöffels vom Festsaalflügel am Erweiterungsbau des Polizeipräsidiums von 1977, welcher auf dem ehemaligen Grundstück des Palais stand (siehe Fotos rechts 2003).
Nach dem kompletten Abriss des Anbaus 2005 steht nun dem Wiederaufbau der eleganten Anlage mit ihren groß- zügigen Höfen, der nach dem städtischen Bebauungsplan vom März 2002 als klarer Leitbau ausgewiesen ist, wenig im Weg.

Im Nachbarhaus Nr. 13, der Alten Post (2), wohnte ab 1683 Johann Georg Starcke, der Architekt des Palais im Großen Garten. Starcke erweiterte das Haus um einen Hofflügel mit ungewöhnlich gestalteter Stuckornamentik: Im Zentrum der Fassade stand auf einer Wandvorlage eine Caesarenbüste, eingefaßt von Girlanden und Fruchtgehängen zwischen den Fenstern.

Das fünfachsige viergeschossige Haus Landhausstraße 3 (3) wurde 1717 von Michael Günther, dem Oberältesten der Hufschmiedeinnung, errichtet. Der Portalschlußstein mit dem Innungszeichen, einem Hufeisen, konnte zusammen mit dem Oberlichtgitter geborgen werden. Bis 1945 hatte sich die Fassade so erhalten, wie sie schon Canaletto gemalt hatte.

 


Palais Hoym (Harmonie)
Landhausstraße 11, um 1743 von Knöffel, Aufnahme: 1925

 

 
Palais Hoym, Ansicht von der
Landhausstraße - Erdgeschoss mit Portal und 1. Obergeschoss


Hoym'sches Palais (MIttelbau in Hof) nach 1760. Errichtet von Krubsacius. Ausschnitt der Fassade im Hof mit
dem Delphinbrunnen von Gottfried Knöffler (Prof. der Akademie), Aufn. um 1920 (auch Foto rechts- Ausschnitt). Von dem Bildhauer stammen u.a. auch die Hermen und der Brunnen im Taschenbergpalais, sowie der Brunnen und die Kindergruppen vom Coselpalais.)
 


Aufriss vom Gräflichen Hoym'schen Palais

 


Zeichnung vom Palais Hoym innerhalb des Quartier III


Gartenhaus