Schlossstrasse Keller |
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Keller unter den Häusern der östlichen Schlossstraße Ausgrabungen in
den Kellern entlang der Ostseite der Schloßstraße legte
Mauern mehrerer, wohl spätromanischer Häuser frei. Ihre Keller
waren ursprünglich flach gedeckt und besaßen Schlitzfenster
auf der Straßenseite (links). Ende des 15. oder Anfang des 16.
Jahrhunderts wurde bei dem vorliegendem Gebäude ein Kreuzgratgewölbe
über einen Mittelpfleiler eingefügt, wobei die alten Eckverbände
aufgebrochen werden mußten. Da nun auch der Fußboden tiefer
gelegt wurde, mußte man die alten Wände unterfangen, also
durch untergeschobene Steine abstützen. Die Baugeschichte von Kellern ist meist sehr kompliziert. Der hier freigelegte, schöne gotische Bogen des Kreuzgratgewölbes (rechte Ansicht) aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts zeichnet eine neue, scharfe Linie über die Fassade der weit älteren Plänermauer. Das Fenster wird kühn überschnitten. Ein instruktives Beispiel für die Verflechung zweier Bauphasen. Jeder Stein, jede
Fuge, jeder Mauerverbund unterscheidet sich von anderem an jedem Ort
in jedem Jahrhundert: jeder Mensch hat seine Individualität, seine
Seele, sein Können, seine kulturelle und traditionelle Bindung
in sein Werk eingebracht, auch oder gerade beim Bau von Mauern. Wir
sollten aus Mauern lesen lernen wie aus unseren Büchern. siehe auch: Reinhard Spehr, Archäologie im Dresdner Schloss. Die Ausgrabungen von 1982 bis 1990. Veröffentlichungen des Landesamt für Archäologie, Dresden 2006 "Nach Maßgabe des Landesamtes für Archäologie Dresden sind noch vorhandene Keller nicht zu erhalten." - aus dem Exposé zum Schloßquartier (Broschüre als pdf)
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