Presseerklärung 14.11.2006
Vor drei Wochen hatte die Klasse Baukunst der Sächsischen Akademie der
Künste der Stadt mangelndes Feingefühl beim Wiederaufbau des Neumarktes
vorgeworfen.
Gestern wurde in einer Manier, welche stark an die Nachkriegspolitik
in Dresden erinnert, die letzten Geschichtszeugnisse - die Kelleranlagen
- vom Hotel Stadt Rom beseitigt. Das Hotel Stadt Rom ist als Leitbau
zum Wiederaufbau vorgesehen. Welches städtische Amt diese Aktion zu
verantworten hat war bisher nicht zu ermitteln, da weder das Büro des
Baubürgermeisters noch die Untere Denkmalpflege über diesen Vorgang
Bescheid wussten.
Nachdem sich bereits mehrere Investoren um das Grundstück bemühen, waren
die Chancen das Teile der Kelleranlagen in das neue Bauwerk integriert
werden sehr groß. Doch die Kulturstadt Dresden, die sich gerade an ihrer
800jährigen Ersterwähnung berauscht, geht nun selbst mit zweifelhafter
Tatkraft daran ihre Geschichtszeugnisse auf den Müll zu werfen. Dabei
hatte der Vorstand der Gesellschaft Historischer Neumarkt gestern zur
selben Zeit ein Gespräch mit einem wichtigen Zeitzeugen, um mit seinen
Aussagen die Grundlagen für eine Rekonstruktion des Hotel Stadt Rom
zu vervollständigen. Mit dieser Aktion konterkariert die Stadt die Bemühungen
des Vereines einer möglichst detailgetreuen wissenschaftlich fundierten
Rekonstruktion des Neumarktes.
Wir fordern die Stadt auf diesen skandalösen Vorgang zu untersuchen
und personelle Konsequenzen zu ziehen.
Vorstand
Gesellschaft Historischer Neumarkt
Dresden e.V.
14.11.2006
Bildrechte freigegeben:
Gesellschaft Historischer Neumarkt/John Pahl
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