Rekonstruktion des histor. Neumarktes Dresden
 
 
Detailplan über das Gebiet Rampische Straße





Bis Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte der Blick vom Kurländer Palais über die Rampische Gasse zur Frauenkirche zu den "kostbarsten Raumbildern Europas" (Fritz Löffler). Als Zeugnis, ja geradezu als Symbol für die bürgerliche Barockbaukunst Dresdens findet sich diese Ansicht bis heute in namhaften kunst- und baugeschichtlichen Überblickswerken.

Im Juli 1956 wurde die noch bis zum Traufgebälk aufrecht stehenden Hausruinen der Südseite gesprengt. Wie immer in solchen Fällen wurde die übliche Begründung, durch aufgelockerte Ruinenteilen seien Passanten plötzlich akut gefährdet gewesen, erst nachgeliefert und die Denkmalpflege von der Aktion gar nicht erst benachrichtigt.

So konnte auch vom berühmten Kopfbau Rampische Straße 33 (1) nicht ein Stein mehr vor der Sprengung geborgen werden. Glücklicherweise wurden jedoch zuvor vom gesamten Bau detaillierte Aufmaße angefertigt.
Vielleicht nach Entwürfen Pöppelmanns war der Bau 1715/16 auf dem trapetzförmigen Grundstück zwischen Rampischer Straße und Salzgasse errichtet worden. Im Jahre 1717 gelangte er in Besitz von Maria Aurora Spiegel, einst als Türkin Fatima eine der beühmten Maitressen August des Starken.

Dem Kopfbau schloß sich eine ganz Folge weiterer Höhepunkte bürgerlicher Barockbaukunst an, sämtlich noch aus der Zeit vor dem Siebenjährigen Kriege, denn dieser Baublock war 1760 nur an seiner Südwestecke getroffen worden. So hatten sich auch die typischen mehrgeschossigen Erker erhalten.

Zu den ältesten Bauten der Straße gehörte das Haus Nr. 9 (2), um 1690 möglicherweise von Johann Georg Starcke errichtet.
Nach Entwürfen Georg Haases wurden mindestens acht Bauten auf der Rampischen Gasse ausgeführt, darunter die Häuser Nr. 3 und 5 von 1710 und 1712. (3 und 4). Beide Häuser hatten bis zuletzt die Gestalt ihrer Erbauungszeit unverändert bewahrt.
Obwohl beide Bauten gleichermaßen gut dokumentiert sind, ist bisher nur Haus Nr. 5 zur Rekonstruktion vorgesehen.
Schon in den 80er Jahren war die Wiederherstellung der Rampischen Straße vorgeschlagen worden. Dem möchte sich unsere Gesellschaft aufgrund der außerordentlichen kunsthistorischen Bedeutung dieser Häuser mit Nachdruck anschließen.

Architekturfragment: Schlußstein mit Schwan
Herkunft: An der Frauenkirche 13 "Zum Schwan" (gleich rechts neben dem Coselpalais, als feststehender Leitbau im Plan rot)

Der Schwan ist 2006 wieder an seiner Originalstelle eingebaut worden.