Das Gebiet des Dresdner Neumarktes war bis zu seiner Zerstörung 1945 ein geschlossenes Flächendenkmal bürgerlicher Barockbaukunst von europäischem Rang. Für viele verbindet sich mit dem nun vollendeten Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche die Hoffnung, dass auch der die Frauenkirche umgebende Neumarkt in seinem historischen Bild und als harmonische, städtebauliche Einheit wiederhergestellt wird.

In Anbetracht vieler gesichtslos funktionaler Neubauten im Dresdner Zentrum möchten wir mit der Rekonstruktion des barocken Bürgerhauses Rampische Straße 29 ein Zeichen am Neumarkt setzen. Dieses von Georg Haase zwischen 1715 und 1720 zusammen mit dem Nachbarhaus Nr. 31 errichtete Haus mit Mansarddach und Schleppgaupen war in der Fassadengestaltung anderen Häusern des Baumeisters ähnlich. Die Fenster der zweiachsigen Mittelrisalite waren mit Segmentbogen und Dreiecksgiebelverdachung dekorativ betont. Die Häuser mit ihren kleinen Höfen hatten noch eine schlichte Fassade zur Salzgasse hin. Das berühmte schmale Haus Rampische Straße 33 bildete dann den Abschluss der Straße zum Zeughausplatz zu.

Bei der Rekonstruktion des Gebäudes sollen nutzbare historische Keller mit einbezogen werden. Im Erdgeschoss möchte unser Verein die Geschäftsstelle sowie ein kleines Café einrichten. Für die Obergeschosse sind Büros, Wohnungen und eine kleine Pension vorgesehen. Das 1956 gesprengte Haus zierte einst eine aufwändig gestaltete Ladenfront aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Außerdem war das Bürgerhaus durchgängig und hatte zur Salzgasse ein vierstöckiges Rückgebäude.

Architekt ist Martin Trux vom gleichnamigen Dresdner Architektenbüro. „Rein technisch gesehen ist es kein Problem, das Gebäude innerhalb eines Jahres zu bauen“, sagt Trux. Die für die Realisierung des Vorhaben erforderliche Gesamtinvestitionsbruttosumme von 1.887.000,- EUR soll ausschließlich über Spendengelder engagierter Bürger zustande kommen.