Geschichte des Hauses
Der kurfürstlich-sächsische Hofkapellmeister Heinrich Schütz wohnte
in diesem Haus (mit Unterbrechungen) von 1629 - 57. Das Gebäude
ging auf das 16. Jahrhundert zurück, als die mittelalterliche Festung
und das Frauentor mit der kürzlich ausgegrabenen Barbakane abgerissen
wurde. Erbauungszeit war ca. 1530 (also noch vor der eigentlichen
Anlage des Neumarktes 1548) während eines Umbaus der Befestigungsanlagen
1519 - 29. Es war eines der ersten Renaissance-Gebäude Dresdens
überhaupt und mußte nach der neuen Bauordnung als fester
Steinbau errichtet werden. (1491 Großer Stadtbrand)
An
dem mehrfach umgebauten Haus hatte sich bis 1945 noch das Prunkstück
aus der Erbauungszeit um 1530 erhalten, der reliefverzierte Sockel des
Runderkers an der Ecke zur Frauenstraße, geschaffen von Christoph
Walter I. Das in Sandstein gehauene Portal mit wuchtiger Bänderrustika
und eichenlaubverziertem Sturz entstand um 1690. Vom Erker wie vom Portal
haben sich alle wesentlichen Teile erhalten. Bild rechts: geborgerner
Kinderfries vom Erker, z.Z. an einem Wohnhaus gegenüber vom Hotel
Gewandhaus, Marktstraße).
1730 wurde das Haus aufgestockt und mit Mansarddach versehen. Der Erker
erhielt 1730/31 seine Ausbildung mit steinerner Balustrade am Austritt.
Im 19. Jahrhundert wurden Bemalung und Schmuckformen beseitigt, das
Mansarddach abgebrochen, wiederum aufgestockt und mit einem verfehlten
Satteldach versehen.
Zukunft des Hauses
Das Schützhaus wird
wieder aufgebaut. Die Diakonie-Stiftung Martinshof will das ehemalige
Wohnhaus des Komponisten Heinrich Schütz (Leitbau) und das Köhlersche
Haus rekonstruieren. SZ vom 07.02.06
Geplant sind ein edles Seniorenheim, Wohnungen, im Erdgeschoss und Untergeschoss
Gastronomie, kleine Geschäfte und medizinisch orientierte Wellnesseinrichtungen.
Es soll keine geschlossene Wohnanlage, sondern ein allen zugängliches
offenes Haus entstehen, teilen die Vorstände Hartmut G. Knippscheer
und Matthias Loyal mit.
Das Vorhaben des
Wiederaufbaus vom Leitbau Schützhaus würde von der Internationalen
Schützgesellschaft in Kassel (ca. 1000 Mitglieder) gefördert werden.
Webseite:
www.schuetzgesellschaft.de
siehe auch: www.schuetzhaus-weissenfels.de
Schütz wohnte in diesem noch im Original vorhandenen
Haus von 1651 bis 1672.
Gemälde eines Porträts von Heinrich Schütz,
Quelle: www.schuetzgesellschaft.de
Das wiederaufgebaute Schützhaus in Dresden könnte eine Schütz-Gedenkstätte
der Schützgesellschaft, das Schütz-Archiv und eine Ausstellung "Dresden,
wie es Maler sahen" (Anregung eines Dresdner Künstlers) beherbergen.
Die GHND hatte 2003 sich für den Wiederaufau des Schützhauses
stark gemacht und in Zusammenarbeit mit der Porzellanmanufaktur Meissen
eine Medaille aus Meissener Porzellan mit dem Motiv des Schützhauses
und des Köhlerschen Hauses herausgeben. Die Medaille kann bei der GHND
zu einem Verkaufspreis von 8 Euro bestellt werden.
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