Wettbewerb Quartier III (Baywobau)
 
 

Die Wettbewerbsentwürfe sind seit Freitag, den 21.04.06 im Foyer des Technischen Rathauses auf der Hamburger Straße in Dresden ausgestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu den entsprechenden Wettbewerbsentwürfen finden Sie Erläuterungsberichte, die von den einzelnen Büros selbst verfasst wurden.


WETTBEWERB LANDHAUSSTRASSE 6

Architekturbüro Heike Böttcher (1. Preis)


Vergrößerung

Erläuterungsbericht:
Die Fassade öffnet sich stark der städtebaulichen Platzsituation, indem eine Pfosten-Riegel Konstruktion vor die Tragkonstruktion angeordnet wird. Dadurch entstehen Verbindungen zwischen innenräumlichen Funktionen und städtischen Leben. Eine Schichtung erfährt die Fassade durch die Anordnung von Sonnenschutzelementen aus Edelstahlgewebe, welche auf Schienensystemen variabel angeordnet werden können und abwechslungsreiche Tageslichtsituationen erzeugen. Nach außen bilden diese Elemente Sichtschutz und gestalterisches Thema der Fassade. Die horizontal ausgebildeten Schienensysteme projektieren die unterschiedlichen Geschosshöhen in den Außenraum und gliedern das Gebäude in fünf Ebenen.
Die Dachhaut nimmt die Materialität der Fassade auf und führt sie bis zum First der Straßenfront weiter. Zu Lichtbändern angeordnete Dachflächenfenster nehmen die klare Struktur und Schichtung auf. Je nach Tageslichtsituation sowie die Bedürfnisse der Nutzer verändert sich das Erscheinungsbild des Gebäudes und stellt ein eigenständiges, städtebauliches Objekt dar.

hänelfurkert Architekten (2. Preis)


Vergrößerung


Vergrößerung

Erläuterungsbericht
Auszug:

Als übergreifendes Element wurde ein langgestrecktes Rechteck (französisches Fenster) gewählt.

Das Erdgeschoss und 1. OG erhalten eine Schaufenster-Festverglasung die sich leicht vor die Fassadenfläche schiebt. Die gewerbliche Nutzung wird dadurch betont, ohne den Grundrythmus des Gebäudes in Frage zu stellen. Im Erdgeschoss werden die 3 mittleren Fensterachsen zu einer Öffnung zusammengefasst. So entsteht eine optimale Öffnungsgröße für die Ladennutzung. Gleichzeitig werden die beiden Eingänge Laden und Hauseingang abgesetzt.
Auf eine Differenzierung der beiden Eingänge wird zugunsten eines ausgewogenen Fassadenbildes verzichtet. Die Wohngeschosse des 2. - 4. Obergeschosses erhalten fassadenbündige Aluminiumfenster, die in der Senkrechten noch einmal geteilt sind und so die vertikale Ausrichtung der Fassade unterstreichen. Dieses Motiv wird auch bei den Gaupen aufgenommen, die als Glaskörper auf der Dachfläche sitzen.

Die Fassade ist als ebene Fläche gestaltet, die durch feingliedrige Details akzentuiert wird. Die Basis bildet die Putzfläche, die als Edelputz mit Glimmeranteilen dem Fassadenfonds eine qualitativ hochwertige Ausstrahlung gibt. Die Öffnungselemente setzen durch den Materialwechsel zum Putz und das Spiel von Schattenfuge und Fensterprofilen diese Feingliedrigkeit fort. In diesem Zusammenhang wird Dachrinne in die Fassade integriert, so dass der Übergang Fassaden- zur Dachfläche auf den Knickpunkt der beiden aneinanderstoßenden Flächen reduziert wird.

Die Farbigkeit ist sehr zurückhaltend vorgesehen. Vom warmen Dunkelgrau des Edel-Kunstharzputzes setzen sich die Aluminiumrahmen der Fensterelemente hell ab, die Fensterflügel werden als betontes Element in Anthrazit gehalten. Den farbigen Akzent in der Fassade können die Werbanlagen (Schriftzug) über dem Erdgeschoss setzen, für die analog den historischen Fassaden ein ca. 1m breiter Streifen freigehalten wird. Über die flächige Detaillierung und die dezente Farbigkeit, setzt sich die neue Fassade von den stark farbigen und plastischen Nachbarfassaden deutlich ab, ohne sich jedoch aus der Kette der Fassadenabwicklungen herauszulösen.

Die Fensterverglasung erfolgt mit Sonnenschutzglas. Der Sonnenschutz ist innenliegend vorgesehen. Der 2. Fluchtweg aus den Obergeschossen kann über die Fensteröffnungen des danebenliegenden historischen Fassadenteils des gleichen Gebäudes bzw. über Fluchtleitern an der Hofseite realisiert werden. Können diese Ansätze nicht realisiert werden, ist ggf. auch eine Modifizierung des Fenstermotivs möglich.

IPRO Dresden (3. Preis)


Vergrößerung

Erläuterungsbericht

Die Fassade des Gebäudes "Am Neumarkt 6" ist ein Teil der straßenbegleitenden Blockstruktur mit Einzelparzellen am Neumarkt in Verlängerung der Landhausstraße. Traufhöhen, Firsthöhen und Geschossigkeit sind im Bebauungsplanentwurf für die Fassaden festgelegt und bilden die Basis für den Entwurf. Die Planung sieht für das Gebäude die Nutzung als Wohn- und Geschäftshaus vor. Die zu planende Fassade wird von zwei Leitfassaden seitlich flankiert. Diese Tatsache schafft neben der bestimmten Maßstäblichkeit und Qualität einen wesentlichen historischen Bezug zur besonderen Geschichte des Ortes am Neumarkt. Der neue Fassadenentwurf orientiert sich an den ausgewogenen Proportionen dieser Umgebung und nimmt das Prinzip der Fensterachsen und Reihung auf und interpretiert es auf sensible Weise neu. Die vertikalen Formate der Fenster mit den Lüftungsflügeln und die Wandflächen schaffen ein spannungsvolles Verhältnis von Wandflächen und Öffnungen und eine gute Proportionierung der Elemente zueinander. Durch die unterschiedlichen Ebenen der Verglasungsflächen entsteht außerdem ein interessantes Fassadenrelief. Der wesentliche Entwurfsansatz war der Balkon. "Hinaustreten aus dem Wohnraum in den Stadtraum". Dieses Anliegen ohne eine eigentlichen Balkon zu schaffen, ist durch ein geringfügiges herausziehen der Deckenkonstruktion in den Stadtraum gelungen. Man tritt nur einen halben Schritt vor die Fassade und kann herrliche stadträumliche Perspektiven erleben. Die moderne Wohnung erhält einen Freiraum im innerstädtischen Bereich. Im Erdgeschoß und 1. Obergeschoss sind eine Ladenfläche vorgesehen. Großzügige Fenster zeigen die Auslagen ohne das die Proportionen der Fassadengestaltung verändert werden. Die Glasbrüstung vor der Ladenfläche im 1. OG dient der Aufnahme von Firmenaufschriften. Im Glas integrierte LED-Beleuchtung schaffen eine interessante und spannungsvolle Lichtgestaltung. Das 2. Dachgeschoss könnte eine interessante Atelierwohnung erhalten. Die horizontal ausgebildete Gaube und eine Terrasse zum Hof wären günstige Voraussetzungen für außergewöhnliche Wohnformen. Für die Fassade sind folgende Materialien geplant:

Außenwand - EG - Betonwerksteinplatten
- Kerndämmung
- 25 cm Stahlbeton
                1. OG - 10 cm WDV-System
- 20 cm Stahlbeton
Schaufenster - Aluminiumverglasung (DB703)
Fenster - Holzfenster (DB 703/DB 702 kombiniert) isolierverglast, seitliche und obere Metallzargenverfassung
Verschattung - Screenrolle außen
Balkongeländer - am Fußpunkt im Stahlprofil eingespannte VSG-Verglasung, in den Wohngeschossen horizontale abgedruckte Struktur
Dach - Plattenziegel sintergrau
Gauben - Holzkonstruktion mit Zinkblechverkleidung, vorderer sichtbarer Abschluss Aluminiumzarge (rechteckig)

 

Ohne Preis

Büro f. Bauplanung Dr. Liebold

Erläuterungsbericht wird nachgereicht


Vergrößerung


Vergrößerung

 

Raumfeld Architekten Sehmsdorf & Moschel


Vergrößerung


Vergrößerung

Erläuterungsbericht:
Ausgangspunkt für die Gestaltung der Fassade Neumarkt 6 ist der Dialog der zeitgenössischen Fassade mit der Fassade Neumarkt 5.
Für sich betrachtet ist die neue Fassade asymmetrisch strukturiert. Beide Fassaden unter einem Dach vereint sind als Ganzes axialsymmetrisch lesbar. Die neu gestaltete Fassade orientiert sich in vielerlei Hinsicht an ihrem spätbarocken Nachbarn: Höhenstaffelung, Fensterformate, Proportion, Vertikalität…etc.

In Materialität und Formensprache ist die Fassade zeitgenössisch.
Die Fassadenfläche ist als homogene teppichartige Struktur geplant, die durch feine Licht- und Schattenspiele unterschiedlich bearbeiteter langer Sandsteinstreifen in den Steinlagen belebt wird. Die Fenstereinfassungen stehen leicht über die Fassade hinaus und gliedern sie vertikal. In der Leibung befinden sich seitlich jeweils die Sonnenschutzelemente. Die Rhythmisierung der Fassade wird auch durch diese Elemente unterstützt. Die Dachgaupen sind auf das notwendige Mindestmaß beschränkt und tragen das vertikale Leibungsthema in die Dachfläche.

Materialwahl:

Fassade: Hinterlüftetes Sandsteinmauerwerk (Cottaer Sandstein weiß -hellgrau, stahlsand-gesägt und leicht bossiert im Wechsel) Verlegung in jeweils langen Streifen unterschiedlicher Höhenformate zwischen 5 und 14 cm mit dünner Mörtelfuge.

Fenstereinfassungen: Stahl/Stahlblech, Isoliergläser

Brüstungen im 1. OG: Glasbrüstung ESG/VSG

Sonnenschutz: Drehschiebeladenelemente (eloxiertes perforiertes Stahlblech mit Edelstahlrahmenunterkonstruktion.

Gaupen: Stahl/Stahlblech, Fenstereinfassungen, die an konventionelle Dachkonstruktion angeschlossen sind. Die Gaupen entwässern zum Haus hin und benötigen daher keine eigenen Regenrinnen.

Die beiden Häuser Neumarkt 5 und 6 werden wieder unter einem Dach vereint. Beide wirken für sich und sind als eigenständige Gebäude im Stadtraum wahrnehmbar. Sie können aber auch als ein zusammenhängender Baukörper interpretiert werden.
Es entsteht eine spannungsreiche edle Fassade, die sich doch wie selbst-verständlich in das Fassadenensemble einfügt.

 

Architekturbüro Knerer & Lang


Vergrößerung

Erläuterungsbericht
Der Sockel und das Gesims, sowie die Fenstergewände werden aus gestocktem Beton hergestellt, der durch den Einsatz farbiger Zuschläge so eingefärbt wird, dass die Oberfläche wie einfache - farblich unbehandelte - raue Putzflächen aussehen.

Die Fassade soll mit nicht hinterlüfteter Vorsatzschale aus Beton hergestellt werden, der ebenfalls einer sorgfältigen Oberflächenbehandlung unterzogen wird. Dabei soll die Wetterschale vor Ort lagenweise betoniert werden. Die Wahl unterschiedlich gefärbter Zuschlagsstoffe sorgt für eine differenzierte Helligkeit. Die Oberflächen sollen hier wie glatter ausgewaschener Putz erscheinen.

Die entstehenden Farbtöne sollen dabei das nicht übliche "kalte" Betongrau wieder geben, sondern eine etwas wärmere natürlichere Farbgebung zeigen. Der subtile Materialeinsatz soll durch die handwerkliche Qualität der Oberflächen und durch das Fehlen von Applikationen wie Putz oder Fassadenfarbe den Eindruck absoluter Authentizität vermitteln und damit einen subtilen Kontrast zur täuschend nachgebildeten Umgebung herstellen, ohne dabei zu provozieren.



Trux Architekten


Vergrößerung


Vergrößerung

Erläuterungsbericht: wird nachgereicht

 

 

WETTBEWERB AN DER FRAUENKIRCHE 22

Wörner & Partner (1. Preis)


Vergrößerung Vergrößerung


VergrößerungVergrößerung

 

Erläuterungsbericht:
Die Fassade an der Frauenkirche 22 spielt in der Gesamtabwicklung in Größe und Lage eine bedeutende Rolle für das Quartier 3. Bereits auf historischen Fotos ist eine leichte Krümmung der Fassade erkennbar, die den Blick des Betrachters vom Neumarkt hinein in die Rampische Straße lenkt. Diese Krümmung bildet den Ansatz für die Gestaltung der neuen Fassade. Über den geometrischen Mittelpunkt gliedern 9 Fensterachsen gleichmäßig in

Gestalterische Grundelemente
Die gestalterischen Grundelemente der Fassade werden dem Gestaltungskanon am Neumarkt entlehnt und zeitgemäß interpretiert.
Über einer eingeschossigen Erdgeschosszone mit größeren Fensterformaten entwickelt sich eine viergeschossige Fassadenfläche mit Lochfassade. Fassade und Dach sind mit einem feinen Traufstreifen getrennt. Linienartige Fugen, feine Leibungen und Brüstungselemente aus Metall schaffen ein angemessenes Pendant zu den Schmuckelementen der angrenzenden wiedererstandenen und den modernen Fassaden.

Gesamterscheinung
Die Gesamterscheinung der Fassade zeigt eine vornehme Zurückhaltung. Die Fassade ist bewusst gestaltet und detailliert. Sie fügt sich in der Gesamtstrassenabwicklung gelassen in die reicher geschmückten Nachbarn.
Die Materialien sind hochwertig ohne aufdringlich zu erscheinen. Die Fensterrahmen, schmalen Leibungen und Metallliniaturen zeigen sich in einem warmen Bronzeton. Die Wandflächen werden durch den beigefarbenen stumpfen Ton des Natursteines bestimmt. Die dunklen Dachflächen sind braunrot belegt.

 

Architekturbüro Werner Hößelbarth (2. Preis)


Vergrößerung

Erläuterungsbericht:
Typisch für Bürgerhäuser der Dresdener Innenstadt sind Putzfassaden. Diese Tradition wurde auch beim Wiederaufbau nach der Zerstörung, in den 60er und 70er Jahren beibehalten.
Für den Fassadenentwurf wird das Ordnungsprinzip der schon fast klassischen Fassaden des 18. Jahrhunderts aufgenommen. Wesentliche Motive wie Gesimse, Sockel und Französische Fenster sind Bestandteil des Entwurfes; auf Elemente wie Quaderung des Erdgeschosses, feine Profilierung, Gewände und Lisenen wird verzichtet. Die Vorgaben zu Deckenhöhe, Dachform und Traufhöhe sind in den Entwurf eingeflossen, die Grundrissform der Platzfassade folgt dem Entwurf.
Auf die unterschiedliche Nutzung von Ladengeschoss im 1. OG und den Bürogeschossen darüber geht die Gestaltung der Fassade nicht ein, im Vordergrund steht hier eine ausgewogene Proportion des Sockelgeschosses zu den Normalgeschossen. Die unzureichende Geschosshöhe des Erdgeschosses muss ausgeglichen werden. Die Fassade arbeitet zugunsten der Raumwirkung nach Innen mit Fensterformaten, deren Brüstungs- und Sturzhöhen denen der benachbarten Fassade "Am Neumarkt 6" entspricht. Im Zuge der Voruntersuchung wurden Fassaden mit 9 und 11 Fensterachsen einander gegenübergestellt. Mit schlanken, hohen Fenstern in 11 Achsen lässt sich eine ausgewogene Fassade erzielen.

Eine angemessene Abstimmung zu den Leitfassaden ist nur möglich, wenn die Fassade auch plastisch ausgearbeitet ist. So wird die Abgrenzung des Sockelgeschosses betont, in dem dieses hervortritt und mit einem Gurtgesims abschließt. Durch ein kräftiges Gesims findet die Fassadenfläche an der Traufe ihren Abschluss. Die Fensterachsen werden folglich nicht in die Dachgeschosse überführt.
In beiden Dachgeschossen werden Gauben in ungerader Zahl eingesetzt. Zur Stärkung der Vertikalen erhält die Fassade eine Reliefierung durch unter den Fenstern angeordnete Vertiefungen. Entscheidend zur Maßstäblichkeit trägt die Betonung der Fassadenmitte bei. Hier werden in den ersten drei Obergeschossen Französische Fenster mit flachen Austritten eingefügt. Diese Dreiteilung der Mitte wird im Sockelgeschoss weitergeführt.

Die Materialität und Farbgebung dienen ebenfalls als Gliederungselemente. So sind die Fläche des Sockelgeschosses und die Gesimse aus Sandstein, die Fassaden in feinem, gebrochen weißem Kalkputz ausgeführt.
Im Selbstverständnis des Entwurfs liegt, dass die Gestalt der Fassade mit einfachen, zeitgemäßen Mitteln wird. Der konstruktive und technische Aufwand steht in sinnvollem Verhältnis zur Nutzung und zum Fassadenbild des Gebäudes. Die Detaillierung von Vertiefungen, Sockel und Fenstern, Sohlbänken, Austritten, Gesimsen und Gauben geht unaufwändig aber sorgfältig mit primären Materialien wie Kalkputz, Sandstein, Zinkblech, Ziegel, Stahl und Holz um.

 

Dr.-Ing. Köckeritz (3. Preis)


Vergrößerung


Vergrößerung

Erläuterungsbericht:
Das Gebäude an der Frauenkirche 22 besaß vor der Zerstörung eine klassizistische Fassade mit Erdgeschoss, vier Obergeschossen und einem ausgebauten Dachgeschoss. Neun gleiche Fensterachsen bildeten die Straßenfront. Im Erdgeschoss befanden sich drei zweiteilige Schaufenster, ein Mittelportal mit darüber liegendem Balkon und eine seitliche Durchfahrt. Diese Form des Gebäudes ist am Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden. Es steigerte in seiner Zurückhaltung sowohl die Wirkung seiner reich dekorierten Nachbarhäuser Neumarkt 4 und an der Frauenkirche 20 als auch der gegenüberliegenden Frauenkirche. Vom Neumarkt her gesehen führt diese Zurückhaltung zu einem In-die-Tiefe-Weisen der Häuserzeile in Richtung Rampische Straße. Dieser Gedanke wurde von uns aufgegriffen und ein zeitgemäßes Gebäude mit hintergründigen Klassizismuszitaten entwickelt. Statt eines Mansarddaches wählten wir ein zweigeschossiges Satteldach, welches die innere Einheit mit dem Gebäude Neumarkt 4 auch äußerlich besser anklingen lässt. Nutungen in der Putzoberfläche, geschossweise variierende grau verzinkte Pseudo-Verdachungen in den Obergeschossen und eine horizontale Profilierung des Sandsteinsockels sollen als dezenter Blickfang dienen. Jeweils sieben Panorama-Gaupen in beiden Dachgeschossen gewährleisten einen maximalen Tageslichteinfall bei minimalen Einschnitten in die Dachfläche. Ein Balkon mit schmiedeeisernem Gitter vor den drei Mittelfenstern des 1.Obergeschosses gibt dem Gebäude eine dezente Betonung der Mitte.

Materialangaben

- Steildach: Biberschwanzdeckung
· Flachdach: Gründach mit extensiver Begrünung
· Panoramagauben: Aluminium, eloxiert, vorn und seitlich verglast
· Fassade Obergeschoss: farbiger Putz (hellgrau) mit horizontalen Nutungen
· Fassade Erdgeschoss: Postaer Sandstein mit gefrästen Rillen und gestockten Frontstreifen
· Fenster: farbige Holzfenster mit Sandsteinsohlbänken, Negativ-Verdachungen aus Stahl (16, dunkelgrau verzinkt)
· Türen und Schaufenster: Stahlrahmen, einbrennlackiert, Türblätter bedrucktes Glas
· Wintergärten: rahmenlose Glasfaltwände

 

Ohne Preis:

Code Unique


Vergrößerung

Erläuterungsbericht:
Entwurfsansatz ist eine eigenständige und zeitgemäße Fassade zu gestalten, welche in Ihrer Ausformung ein Pendant zu angrenzenden historischen Leitfassade (Neumarkt 4) und der übrigen Bebauung darstellt. Um die verwendeten Materialien in der Strassenansicht zu reduzieren sowie alle Geschosse gestalterisch zu einer Einheit zu verbinden, besteht die Fassade aus einer homogenen Fläche aus Aluminiumlamellen. Diese werden als Vorhang über alle Regelgeschosse und die beiden Dachgeschosse bis zum First des Gebäudes gezogen. Um die zur Verfügung stehende Grundfläche in den Grundstücksgrenzen optimal auszunutzen, wird die Fassade abgeknickt. Somit ergibt sich aus diesem horizontalem Verlauf und dem Verziehen der Fassade über die verschieden geneigten Dachgeschosse eine mehrseitig geneigte Fläche, die ohne Störungen wie Öffnungen oder Vor- und Rücksprünge sich als "kubischer Schirm" über die Bebauung faltet. Hinter diesem Schirm als bestimmendes Fassadenelement befindet sich eine Pfosten-Riegel-Fassade mit großflächigen Fensterverglasungen und massiven Lüftungsklappen, welche allen Anforderungen wie Belichtung oder natürliche Belüftung gerecht wird. Die Lamellenfassade gewährleistet einen gesicherten witterungsabhängigen Sonnenschutz. Weiterhin können Konstruktionen wie Regenrinnen und Fallrohre verdeckt hinter der Lamellenfassade geführt werden.
Die einzelnen Fassaden variieren in ihrem Abstand; von größeren Abständen in den Sichtbereichen (Blickhöhe) kontinuierlich zu kleineren Abständen in den Deckenebenen. Zusammen mit den verschieden dunkel gefärbten Lüftungsklappen ergibt sich somit ein dezentes Spiel je nach Abstand und Blickwinkel zur Fassade. Die Lamellen selbst sind beige eloxiert. Am Übergang zur angrenzenden Leitfassade und auch zur Bebauung auf der gegenüberliegenden Seite wird eine Fuge (Abstand der Lamellen zu den Nachbarfassaden) ausgebildet, die sich aus dem Zwischenraum von Lamellen und Pfosten-Riegel-Fassade ergibt.

 

IPRO Dresden


Vergrößerung


Vergrößerung

Erläuterungsbericht:
Das Haus "An der Frauenkirche 22" wird mit seiner Fassade zwischen der historisch rekonstruierten, reich mit Fassadenschmuck belegten Neorenaissancefassade Neumarkt 4 und dem kleinen schmalen aber mit moderner Glasfassade geplanten Haus "An der Frauenkirche 21" stehen.

Die Fassade "An der Frauenkirche 22" ist eine Platzfassade, die von der Frauenkirche und dem Neumarkt frontal eingesehen wird. Von ihrer Dimension (Höhe und Breite) ist die Fassade "An der Frauenkirche 22" die größte Fassade im Quartier 3.

In unserer Arbeit wollen wir zum einen der Leitfassade "Neumarkt 4" keine Konkurrenz machen und zum Anderen soll die Nachbarfassade "An der Frauenkirche 21" als "schmalstes Haus" am Platz und als Eingang zur Gastronomie besonders ins Auge fallen und einen Akzent in der gesamten Fassadenabwicklung setzen.

Aus diesem Grund haben wir uns zum Ziel gesetzt, an dieser Stelle eine zurückhaltende harmonische Fassade zu entwickeln.

Von diesem Ansatz aus haben wir die historische Fassade in ihrer Grundform wieder aufgenommen und in Details weiterentwickelt und den aktuellen Funktionen angepasst. Es handelt sich dabei um eine Lochfassade mit geputzter Oberfläche. Der Fassadenschmuck wie Fenstergewände, Gesimse und Konsole bestehen aus Sandstein. Lediglich in der Erdgeschosszone wurden die historischen Formen aufgegeben. Alte Funktionen wie Hauseingang und Durchfahrt werden in dieser Fassade nicht mehr benötigt. Dafür befinden sich hinter der Fassade durchgängig Ladenflächen für die große Schaufenster gewünscht werden. Aus diesem Grund haben wir als Rahmenmotiv für die Fensterflächen Stahlprofile statt Sandsteingewände gewählt.
Die schrägen Dachflächen sind mit sächsischer Biberschwanzdeckung gedeckt. Flachdachflächen sollen mit roten Gehwegplatten belegt werden.

 

Langenbrunner Architekten


Vergrößerung


Vergrößerung

- Vergrößerung

Erläuterungsbericht:
Die Lage des Hauses an der Frauenkirche 22 wird durch seine Nähe und daraus erwachsenden Blickbeziehungen zur Frauenkirche und seine gute Sichtbarkeit von der Platzfläche des Neumarktes aus bestimmt. Die neue Platzfassade sollte sich deshalb gegenüber der Frauenkirche als auch seinen Nachbargebäuden einfügen, ohne seine Entstehungszeit zu verleugnen. Die vorgeschlagene Fassade ist eine typische Lochfassade mit Fenstern gleicher Breite. Sie berücksichtigt bezüglich ihrer Gliederung auch den Einfluss des vorgegebenen Mansarddaches, welches nach Ansicht der Verfasser eine nicht zu unterstützende Abhängigkeit der Fassade erzeugt. Fassade 5 ist innerhalb der gekrümmten Platzwand die Fassade mit der größten Breite. Eine Gleichbehandlung der Fensterelemente ohne Betonung über die gesamte Breite wie bei Fassade 1 und 2 wurde deshalb ausgeschlossen. Die Fassade erhält (auch in Anlehnung an Leitfassade 3) eine vertikale Mittelbetonung durch Höhendifferenzierung der beiden mittleren Fensterachsen. Eine weitere Gliederung erhält die Fassade durch die ebenfalls höheren Fenster im 1. Obergeschoss. Dadurch soll das 1. Obergeschoss betont und auch der Nutzung durch Läden bzw. Gastronomie Rechnung getragen werden. Ihre Spannung gewinnt die Fassade durch 3 unterschiedliche Fassadenebenen (Putzebene, 4 cm vorspringende Gewändeebene = äußere Fensterebene, ca. 27 cm zurückspringende innere Fensterebene). Im Unterschied zu den plastischen Fassaden der benachbarten Leitbauten liegt der Haupt- und Tiefensprung bei Fassade 5 innerhalb des Fensters (2 Glasebenen). Die zurückgesetzten schmalen Fensterflügel verstärken die vertikale Wirkung der Fassade. Die großen und trotzdem angemessen proportionierten Fenster tragen dem exponierten Blick zur Frauenkirche Rechnung. Die Gleichbehandlung aller Erdgeschoss-Öffnungen ohne Ausweisung von gestalterisch differenzierten Haupteingängen ermöglicht auch perspektivisch eine freie Zuordnung von Eingangstüren und damit freie Einteilung der Erdgeschossfläche. Die regelmäßige Fensterreihung in den Obergeschossen ermöglicht eine flexible Teilung bzw. Möblierung der Büroflächen. Alle Fensterflügel sind als Öffnungsflügel geplant. Die Brüstungshöhen der Obergeschosse entsprechen den Anforderungen der Sächsischen Bauordnung. Die Dachgaupen erhalten ähnliche Gewände wie die Fenster, sind aber in ihrer Breite gegenüber den Fenstern reduziert. Die Anschlussbereiche des Daches an die Nachbarhäuser sind von Gaupen freigehalten.
Die oberen Fenstergewände sind breiter als die seitlichen, um die Vertikalität der Fenster zu betonen und den Fensterelementen Eleganz zu verleihen. Die Sockelzone sollte sich nur durch die Oberfläche und wenig durch die Farbe von Putzflächen der Fassade unterscheiden. Vorgeschlagen wird deshalb ein Granitsockel (alternativ: Betonwerkstein) im Farbton Grau-Ocker.

 

Architekturbüro Kretschmar & Dr. Borchers


Vergrößerung


Vergrößerung


Vergrößerung

Erläuterungsbericht:
Dem Entwurf des oben genannten Fassadenbereiches sind die Forderungen, die sich aus der städtebaulichen und gestalterischen Konzeption für das Neumarktgebiet in der Fassung des Stadtratsbeschlusses vom 17. Januar 2002 ergeben, zugrundegelegt. Der vorgesehene Teilbereich Quartier III wird weitgehend am historischen Vorbild wiedererrichtet, d. h. die Abfolge der straßenseitigen Fassaden orientiert sich an der Gliederung bzw. den Proportionen der historischen Fassaden.
Unter dieser Voraussetzung wird gleichzeitig versucht, eine zeitgemäße architektonische Formensprache zum Ausdruck zu bringen. Wichtig ist die Korrespondenz von historischen "Leitbauten" und neuen "Füllbauten" nebeneinander bzw. die Anerkennung der Dominanz der Frauenkirche. Auch setzen die gegenüberliegenden modernen Fassadenbereiche des Quartiers 1 (Prisco-Areal) einen qualitätsbildenden Maßstab, der zu berücksichtigen ist. Gleichzeitig wurden die Eigenarten des betreffenden ehemaligen Bauwerkes "Hotel Bismark" anhand von überlieferten Dokumenten untersucht und z. T. in die Gestaltung der Fassade einbezogen. Das betrifft den Fassadenknick, die Fassadengestaltung mit vielen engstehenden kleinen Fenstern, die mittige Ausrichtung im EG (bogenförmiger Eingang) bzw. OG (Balkon), Dachform (Mansarddach), First- und Traufhöhe, den baukörperlich-funktionellen Zusammenhang mit "Neumarkt 4+5" (Haus 3) und die Aufnahme der Bauflucht von "Neumarkt 4".

Neben der städtebaulichen und gestalterischen Gesamtkonzeption zu den Neumarktbauten, einem Nachempfinden der Eigenarten des betreffenden historischen Baukörpers und einem Zugrundelegen der funktionellen Nutzungskonzeption wurden folgende neue Gestaltungsprinzipien in den Fassadenentwurf aufgenommen:

  -

enge Lochfassade wird vom historischen Vorbild aufgenommen, jedoch mit verlängerten Fenstern eingehend auf die Kanten- bzw. Linienführung der Nachbarfassaden; gemäß der beabsichtigten Büronutzung (variable Möblierung) ist ausreichend natürliche Belichtung erforderlich;

  - ruhige Randzonen beidseitig über gesamte Gebäudehöhe, um die historischen Nachbarfassaden voll zur Wirkung zu bringen (überwiegend am Neumarkt) bzw. um die verschiedenen Schaffensepochen klar abzugrenzen und gleichzeitig zusammenzuführen;
  - Ablesbarmachen von 2 längsgerichteten Fenstergruppen, die eine kleinteilige, senkrecht orientierte Fassadenwirkung unterstreichen; angemessene maßstabsbildende Rahmung für den Hauptbau Frauenkirche;
  - Ladenzone im EG und OG fügen sich in Gesamtfassade ein, setzen sich jedoch gestalterisch durch eine großflächigere Fensterlösung von den darüberliegenden Fenstergeschossen ab und erscheinen als ablesbar zusammengehörende Nutzungseinheit;
  - gebäudetypischen Fassadenknick sichtbar machen durch entsprechenden Abstand der Fenstergruppen beidseitig; die Tiefe der Fensterumrandungen (ansteigend in nördliche Richtung) verdeutlicht eine annähernde Verlängerung der südwestlichen Gebäudeflucht in den oberen Geschossen:
  - die Fenstergewände aus getönten Glasplatten treten umlaufend schmal aus der Fassade 2. - 4 .OG hervor und unterstreichen die Eigenart der abgeknickten Gebäudeflucht; die Stahlfenster in der Ebene der Außenwand erscheinen feingliedrig in der engen Lochfassade und unterstreichen die ruhige, klare Fassadenwirkung;
  - die aus der Fassade hervortretenden Fenstergewände in 3 oberen Geschossen in nördlicher Richtung ergeben in der Gesamtwirkung einen Erkerbereich, der bereits in der Gestaltungssatzung 1995 in diesem Bereich angedacht war (Fassade 4, An der Frauenkirche 21);
  - die Fensterbrüstungen sind zum Teil in unterschiedlich getöntem Glas vorgesehen, wobei das Farbkonzept mit der Farbgestaltung der Nachbargebäude noch abgestimmt werden muß;
  - im unteren Fassadenbereich (bis Mitte 1. OG) sind Sandsteinplatten als Verkleidung vorgesehen (Linienführung südliches Nachbargebäude), darüber Glattputz in dezenter heller Farbtönung (gemäß abgestimmter Farbkonzeption);
  - als Dachdeckung sind rote Biberschwänze gemäß Satzung vorgesehen; die Flachdachzone wird in Dachbahnen beschiefert (rot) incl. 1 Schweißbahn und Voranstrich in der Preisspanne 15 - 20 EUR/qm (netto) vorgeschlagen
  - die Dachform stellt ein Mansarddach dar (histor.), wobei sich im Firstbereich o. g. Flachdachzone gemäß Vorgaben befindet; damit kann das Gebäude tiefer werden bzw. die Dachneigung steiler (s. funktionelle Nutzung);
  - insgesamt sollte eine gleichwertige Fassadenqualität neben den historisch bedeutenden Nachbarhäusern entstehen;


Die allseitigen, interessanten Blickbeziehungen zu Frauenkirche, zur Augustusstraße mit Jüdenhof (Verkehrsmuseum), zu Quartier 6 und 1, zur Schlosssilhouette mit Schlosstürmen und zum Neumarkt mit Denkmalen Martin Luther und Friedrich August II wurden berücksichtigt und aufgenommen. Sie gewährleisten einen gehobenen funktionellen Nutzungscharakter.

Weitere Visualisierungen und Texterläuterungen von Kretzschmar + Dr. Borchers unter der Homepage: www.kb-architekten.com