DNN
21. Dezember 2006


Staffelgeschoss krönt künftig Schütz-Residenz

Bauausschuss stimmte 10:1 für Kompromiss
von Ralf Redemund

Mit dieser Gestalt des Daches an der künftigen "Heinrich-Schütz-Residenz" im Quartier V/2 am Neumarkt (gegenüber dem Standort Hotel Stadt Rom) werden tausende Dresdner nicht einverstanden sein, glaubt Albrecht Leonhardt (BürgerFraktion). Dennoch stimmte der frühere SPD-Stadtrat gestern mit neun Kollegen im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss für dieses Staffelgeschoss mit Terrassen.
Leonhardt verwies auf die Gestaltungskommission Neumarkt. Dort hätten alle Experten für diese Version gestimmt. Für ihn auch entscheidend: der Vorstand vom künftigen Besitzer und Betreiber der Seniorenresdienz, Hartmut Knippscheer vom Martinshof Rothenburg Diakoniewerk, habe klar machen können, dass dieses Staffelgeschoss notwendig sei, um die Immobilie wirtschaftlich betreiben zu können.
Ähnlich argumentierten Klaus-Dieter Rentsch (CDU): "Das war problematisch" und Rainer Kempe (Linke). Es kommen beim Übergang der Bauten vom Neumarkt zur Wilsdruffer Straße zwangsläufig zu Konflikten, so Kempe. Es sei hier wichtig, dass eine Immobilie funktioniere, Arbeiten und - in diesem Fall sogar altersgerechtes - Wohnen möglich mache. "Schöne Wände allein bringen nichts", betonte Kempe, wohlwissend, dass die Gesellschaft Historischer Neumarkt das Staffelgeschoss scharf kritiert hat.
Dafür hat sich der Grundriss für den Neubau geändert, auch ein Kritikpunkt. Sollte es ursprünglich ein Rundbau sein, schmiegt sich der Bau jetzt zwiebelförmig dem historischen Straßenverlauf der Kleinen Kirchgasse an. Ein Diskussionspunkt waren gestern auch die geringen Abstandsflächen zu den Woba-Gebäuden an der Wilsdruffer Straße und den Neubauten. Das entspreche aber der historischen Situation, entgegnete eine Stadtplanerin.
Zufrieden mit dem Beschluss des Bauausschusses - nur Rüdiger Liebold (SPD) stimmt dagegen - zeigte sich Hartmut Knippscheer. An solch' einem exopnierten Ort sei es wichtig, kompromissfähig zu sein, auch wenn das Zusatzkosten von mehreren 100 000 Euro und Zeitverzug bedeute.

 

 

 


Bildquelle: Feddersen Architekten



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