Bilder vom Baugeschehen (Mitte Oktober 2005)

von Jörg Logé, Udo Lakawe

Quartier IV


Landhausstraße



Abwechslungsreich: die drei ersten Fassaden der Landhausstraße

 


Noch ist der Neumarktplatz nicht fertig gepflastert und deshalb für die Öffentlichkeit nicht
begehbar. Eigentlich wäre dieses Opening des aufwändig neu gepflasterten Neumarktes schon
selbst ein feierlicher Festakt wert gewesen.

 


Wie der Platz mit seinen neuen Bauten auf die Menschen wirklich wirkt, wird die Zukunft ab
2006 zeigen. Dann öffnen die neuen Quartiere ihre Pforten und erst im Zusammenhang mit
dem Inneren der Häuser kann sich ein Gesamteindruck bilden. Aber schon jetzt läßt sich
erahnen, daß der zivile, bürgerliche Charakter des Neumarktes mit seinen geschwungenen
Gassen eine lindernde Wirkung gegenüber des streng politischen Städtebaus DDR-
sozialistischer Prägung mit seiner überbreiten Demonstrationsachse Ernst-Thälmannstraße
(jetzt Wilsdruffer) entfaltet.

 

 


Eine der ersten Gaslaternen am Neumarkt direkt vor der Frauenkirche.

 


Hier eine von den neu aufgestellten Leuchtmasten mit den etwas simplivizierten Kringeln

 


Zum Vergleich eine Aufnahme von 1928. Die hohen Hängeleuchtmasten waren mit der neuen, den Platz querenden Straßenbahnlinie (von der Moritz- zur Augustusstraße) ca. 1905 aufgestellt worden und ergänzten die niedrigen alten Gaslaternen aus dem frühen 19. Jahrhundert. Sie standen auch an anderen großen Plätzen der Stadt (Opernplatz, Postplatz, Altmarkt, Ring, Hauptstraße, Palaisplatz) und unterstrichen einen großstädtischen Metropolencharakter.

 


Der Neumarkt 1923. Blick von der Frauenkirche auf den von Fußgängern, Straßenbahnen und diversen Karren belebten Platz. Links das Denkmal für König Friedrich August II.

 


Der Brunnen des Maternihospitals: Der zwischen Frauenkirche und Coselpalais vor einiger
Zeit ausgegrabene Brunnen wurde erst kürzlich mit einer schönen Bronzeplatte abgedeckt,
die den Stadtgrundriss der Barockstadt mit seinen Bastionen zeigt.



Hier der Brunnen noch ohne Erinnerungsplatte. Das bereits im 13. Jahrhundert gegründete Maternihospital musste für den Bau der neuen Frauenkirche Platz machen, die auch das Gelände des alten gotischen Frauenkirchhofes beanspruchte unmittelbar neben der ab Anfang des 18. Jahrhunderts baufälligen, ab 1722 teilweise geschlossenen und bis 1727 abgebrochenen alten Frauenkirche.

 


Zur Orientierung, wo das Maternihospital einst gelegen hat, hier eine Isometrische Darstellung, die den Verlauf der Bautätigkeit an der Frauenkirche im Dezember 1726 zeigt. Links unten ist die alte gotische Frauenkirche zu sehen. In der Bildmitte ist die halb ausgehobene Baugrube für die neue Frauenkirche zu erkennen, mit der halbrunden Apsis Richtung Osten. Darüber das bereits an einer Ecke abgebrochene Maternihospital (mit jenem Brunnen). Das ganze umschließt die alte Friedhofsmauer des Frauenkirchhofes, die man kurzerhand als "Bauzaun" stehen ließ. Zeichnung: Torsten Remus 1995

 

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