Quartier IV
Landhausstraße
Abwechslungsreich:
die drei ersten Fassaden der Landhausstraße
Noch ist der Neumarktplatz
nicht fertig gepflastert und deshalb für die Öffentlichkeit
nicht
begehbar. Eigentlich wäre dieses Opening des aufwändig neu
gepflasterten Neumarktes schon
selbst ein feierlicher Festakt wert gewesen.
Wie der Platz mit
seinen neuen Bauten auf die Menschen wirklich wirkt, wird die Zukunft
ab
2006 zeigen. Dann öffnen die neuen Quartiere ihre Pforten und
erst im Zusammenhang mit
dem Inneren der Häuser kann sich ein Gesamteindruck bilden. Aber
schon jetzt läßt sich
erahnen, daß der zivile, bürgerliche Charakter des Neumarktes
mit seinen geschwungenen
Gassen eine lindernde Wirkung gegenüber des streng politischen
Städtebaus DDR-
sozialistischer Prägung mit seiner überbreiten Demonstrationsachse
Ernst-Thälmannstraße
(jetzt Wilsdruffer) entfaltet.
Eine der ersten
Gaslaternen am Neumarkt direkt vor der Frauenkirche.
Hier eine von den
neu aufgestellten Leuchtmasten mit den etwas simplivizierten Kringeln
Zum Vergleich eine
Aufnahme von 1928. Die hohen Hängeleuchtmasten waren mit der
neuen, den Platz querenden Straßenbahnlinie (von der Moritz-
zur Augustusstraße) ca. 1905 aufgestellt worden und ergänzten
die niedrigen alten Gaslaternen aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Sie standen auch an anderen großen Plätzen der Stadt (Opernplatz,
Postplatz, Altmarkt, Ring, Hauptstraße, Palaisplatz) und unterstrichen
einen großstädtischen Metropolencharakter.
Der Neumarkt 1923.
Blick von der Frauenkirche auf den von Fußgängern, Straßenbahnen
und diversen Karren belebten Platz. Links das Denkmal für König
Friedrich August II.
Der Brunnen des
Maternihospitals: Der zwischen Frauenkirche und Coselpalais vor einiger
Zeit ausgegrabene Brunnen wurde erst kürzlich mit einer schönen Bronzeplatte
abgedeckt,
die den Stadtgrundriss der Barockstadt mit seinen Bastionen zeigt.
Hier der Brunnen
noch ohne Erinnerungsplatte. Das bereits im 13. Jahrhundert gegründete
Maternihospital musste für den Bau der neuen Frauenkirche Platz
machen, die auch das Gelände des alten gotischen Frauenkirchhofes
beanspruchte unmittelbar neben der ab Anfang des 18. Jahrhunderts
baufälligen, ab 1722 teilweise geschlossenen und bis 1727 abgebrochenen
alten Frauenkirche.
Zur Orientierung,
wo das Maternihospital einst gelegen hat, hier eine Isometrische Darstellung,
die den Verlauf der Bautätigkeit an der Frauenkirche im Dezember
1726 zeigt. Links unten ist die alte gotische Frauenkirche zu sehen.
In der Bildmitte ist die halb ausgehobene Baugrube für die neue
Frauenkirche zu erkennen, mit der halbrunden Apsis Richtung Osten.
Darüber das bereits an einer Ecke abgebrochene Maternihospital
(mit jenem Brunnen). Das ganze umschließt die alte Friedhofsmauer
des Frauenkirchhofes, die man kurzerhand als "Bauzaun" stehen
ließ. Zeichnung: Torsten Remus 1995
zu
den Fotos Mitte Oktober (Teil
1)
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