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Barockes am Jüdenhof Werkstattverfahren
zum Quartier VII
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Leitbauten: Dinglingerhaus (Galeriestraße 18) 1716 erwarb G.C.Dinglinger, der Bruder des berühmten Goldschmiedes Melchior Dinglinger, den Bau von 1710/11. Er war mit seinem Fassadenschwung, dem pyramidalen Dauchaufbau und seinen eleganten gestreckten Proportionen einzigartig für Dresden und zugleich der bedeutendste Wohnhausbau der Stadt. Die Einzelformen wie Scheinbalustrade, Tuchgehänge, Verdachungen, Rankenwerk, Maskenschlusssteine, stimmen mit denen am Zwinger und Taschenbergpalais überein und weisen einen hohen Grad der Verschmelzung untereinander auf - ein Hinweis auf Pöppelmann als Architekten. Die im Mittelteil leicht herausschwingende Fassade hatte nur konsolartige Kapitelle auf leicht vortretenden kolossalen Pilastern, deren Vertikalbewegung durch die Gurtgesimse wieder ausgeglichen wurde. Mittelrisalit und Seitenachsen besaßen Verdachungen, Stuckantragsarbeit im Feld und profilierte Gewände, die Rücklagenachsen lediglich Putzspiegel. Über einer Sandsteinbalustrade baute sich das dreiteilige Zwerchhaus auf. Dir ursprünglichen Dachgaupen besaßen kleine Ovalfenster. (Bild: Dinglinger Haus, Zustand um 1750)
Triersches Haus (Sporergasse 2) Das vornehme dreigeschossige adlige Mietshaus vom Ende des 17. Jh.s mit sehr großzügigen Grundrissen und schön proportioniertem Hof wurde 1791 um ein viertes Geschoss in angepasster Bauweise erhöht. Die schlichten Fassaden mit Eckrustizierung über alle Geschosse wurden auch nach der Aufstockung von einem Walmdach bekrönt. Der Erker an der Straßenecke besaß Pilaster, Kapitelle, Schlusssteine und Dekor in den Brüstungszonen seiner Fenster. Im Hof fand sich die übliche einfache Spiegelbemalung. (Bild: Triersches Haus, Zustand um 1800)
Caesarsches Haus (Schössergasse 25) Das um 1740/50 errichtete
adlige Mietshaus mit großzügigem Grundriss besaß mit
Lisenen gestaltete Hoffassaden, deren Zierde ein Brunnen war. Die Fassade
in der Schössergasse, ebenfalls mit Lisenengliederung, wies Putzspiegel
und einen Mittelrisalit mit Verdachungen und Rokokodekor auf. Das Mezzanin
mit segmentbogenförmigen Fenstern war mit Gurtgesims abgetrennt.
Das Haus stellt in seiner Einheit von Hof, Grundriss und Straßenfassade
eines der schönsten Beispiele seiner Zeit dar.
Rekonstruktion der Fassade mit neuen Grundrissen: Schlossstraße 26 (im Bild: Haus mit Erker am rechten Bildrand, Schlossstraße 28: Bildmitte, Schlossstraße 30: linker Bildrand, Foto: SLUB 1920) Schlossstraße 28 Der schlichte Bau mit zweigeschossigem frühbarockem Erker wurde durch Pilaster mit ionischen und korinthischen Kapitellen gegliedert und zeigte frühbarocken Dekor in den Brüstungszonen. Im Inneren befand sich ein schönes Portal zur Haupttreppe, das dem Manierismus zuzuordnen war. Schlossstraße 30 - Fürstliches Haus Ein adliges Wohnhaus, das ursprünglich manieristische Giebel besaß. Die Fenstergewände wie die Eckrustizierung deuten in ihrer Profilierung auf eine Bauzeit im 16. Jh. hin. Im 19. Jh. wurde nach Abbruch der zierlichen Giebel das 5. OG aufgesetzt. Der Erker stellt eine der qualitätsvollsten Arbeiten aus der Zeit um 1610 dar. In dessen Brüstungszone im 1. OG fand sich ein Flachrelief mit dem Bildnis des Kurfürsten Christian II. und seiner Frau Hedwig von Dänemark, im Sockel des Erkers die Wappen der Mark Meißen, Kursachens und Dänemarks (heute im Stadtmuseum).
"Leitgrundriss" - Beispiel für ein Durchhaus: Schlossstraße 24 Arkaden im Hof: Die Arkaden waren der kunsthistorisch bedeutsamste Teil, sie stellten eines der wenigen Beispiele von Hofarchitektur des 16. Jahrhunderts in Dresden dar. Ende des 16. Jh.s errichtet, waren ihre Bögen auf schwere Sandsteinsäulen gesetzt, die sich in ihrer Ausbildung von unten nach oben vereinfachten. |
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