Sonderthemen
 
Von A (Authentizität) bis Z (Zerstörung)

taltungskommission kulturhistorisches Zentrum
Tätigkeitsbericht 2005 - 2012
www.dresden.de (pdf)

Kommentar von Torsten Kulke (Vorsitzender des GHND-Vorstandes):
"Diese Broschüre ist durchaus nützlich, um das ambivalente Verhältnis der Hüter der Gestaltungskonzeption zu der ihr übertragenen Aufgabe festzustellen. Als Beispiel möchte ich hier das Quartier II-2 (Fibona/Innside Hotel) anführen. Dieses Projekt hätte niemals mit dem Willen der Väter der Gestaltungskonzeption (versus Satzung) in diesem jetzt gebauten Rahmen umgesetzt werden dürfen. Die Großformatigkeit des Baukörpers zerstört die ansonsten umgesetzte Kleinteiligkeit der Rampischen Straße. Das Projekt wurde mit dem Segen der Gestaltungskommission umgesetzt und das obwohl es auch kleinteilige Entwurfsvarianten gab. Auf der anderen Seite, das muss man der Kommission zugestehen, sind sicherlich auch viele Dinge mit denen die Bauherren gekommen sind verhindert worden. Trotzdem überwiegt der fade Nachgeschmack."

Hier die Seite der Stadt Dresden zum Neumarkt mit einer kurzen Übersicht zu den einzelnen Quartieren, zum städtebaulich-gestalterischen Konzept, zur Projektbegleitung und anderem: www.dresden.de/de/08/brennpunkte/c_031.php

Energieeinspar-Verordnung (ENEV)
Der Bundesrat hat die Energieeinspar-Verordnung (ENEV) 2014 unter Auflagen zugestimmt. Damit kann die Novellierung rechtswirksam werden.
http://www.haufe.de/immobilien/wirtschaft-politik/bundesrat-stimmt-enev-2014-zu
Zur weiteren Erläuterung bitten wir um Beachtung eines beiliegenden Link zum Thema Wärmedämmung www.welt.de/finanzen/immobilien/article114866146/Die-grosse-Luege-von-der-Waermedaemmung.html
Erste Auswirkungen für die Kunst am Bau in Dresden sehen Sie hier: www.dnn-online.de

Streitfall Fassadendämmung: Zwei neue Bücher können die Energiewende beeinflussen, FAZ vom 04.11.2013 (pdf)

Könnes kämpft - Wärmedämmung - Die große Energiesparlüge, WDR vom 02.12.2013

 

Dresdens Herz schlägt wieder.
Wir sagen Danke.
Weihe der Frauenkirche am 30. Oktober 2005 - Linksammlung:
unter anderem ZDF (umfangreiche mediale Aufbereitung der Geschichte des Wiederaufbaus und der Menschen, die daran beteiligt waren.) Auch der MDR bringt ein breitgefächertes Special zur Weihe. Im Bild rechts: Altarszene der Frauenkirche, die den betenden Christus in einer Stunde größter Not darstellt. Der Altar wurde aus ca. 2000 geborgenen Original-Einzelteilen und Ergänzungen wieder zusammengefügt.

 

 

  13. Februar 1945 - Quo vadis Dresden?
Zerstörung und Aufbau - Vergessen oder Erinnern. Wie werden wir in Zukunft mit den Kriegs- erfahrungen unserer Eltern und Großeltern umgehen? Was werden wir tun, wenn die letzten Zeitzeugen die Fragen der nachfolgenden Generationen nicht mehr beantworten können? Was können wir tun, um Ihr Versprechen und Vermächtnis "Nie wieder Krieg" einzulösen?
Ein Beitrag von Torsten Kulke
Februar 2005

Authentizität
Text von Thomas Filip zu
"Das Hotel De Saxe wird ein authentisches bauliches Zeugnis einer Vielzahl verschiedener historischer Umstände sein." Diskussionen im Sommer 05
(im Bild Dach der Salomonisapotheke 10/05 )

Wie autenthisch sollen "Leitbauten" sein?
Das Quartier IV ist inzwischen Ende 2005 fast fertig gestellt. Die Frage steht im Raum: Wie nahe am Original sollen am Neumarkt die Leitbauten bzw. Leitfassaden werden?
(Das Hotel de Saxe ist z.B. kein Leitbau.) Wie beschreiben wir überhaupt diese Art von Gebäude: (Teil-) Rekonstruktionen, traditionelle Nachbauten, Kulissenhäuser, Orientierungsbauten, Neubauten in formaler Anlehnung an die Vorbilder, Häuser der retrospektiven Tradition, komplexe Neubauquartiere? Können wir uns - angesichts der Riesenaufgabe des Aufbaus vom halben Dresdner Stadtkern (es sind ja bisher nur 60 Jahre nach Kriegsende vergangen) und der Lage in Ostdeutschland überhaupt (hochnervöse Banken, Kaufzurückhaltung und Wachstumsschwäche bzw. Schrumpfung) solche Diskussionen leisten?

Vom Sehen. Schein und Sein.
Die Barockarchitektur um die Mitte des 18. Jahrhunderts liebte dieses Vortäuschen von Illusionen und Spiegelungen, das Spiel mit Traum und Realität. Allein das eingedeutschte Wort "Kulisse" stammt aus dem Französischen coulisse und bezeichnete in der barocken französischen Theaterklassik Schiebewände. Das 21. Jahrhunhundert entdeckt den Barock neu. Von Thomas Kantschew.

 



Denkmal- Denkmalpflege: Denk- mal!
Sind die Rekonstruktionen der barocken Bürgerhäuser am Neumarkt und in dessen Umfeld Denkmäler oder nicht? Einige Gedanken von Thomas Kantschew


Ausstellung ZeitSchichten - 30.07.-13.11. 2005
im Residenzschloss, Anlässlich des 100. Jubiläums
des Handbuchs der Deutschen Kunstdenkmäler von
Georg Dehio zeigen dessen Herausgeber eine umfang-
reiche Ausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Denkmalpflege in Deutschland. Dabei bestimmt die Arbeit von Konservatoren und Restauratoren in der Denkmalpflege - das Identifizieren, Dokumentieren und Konservieren von Zeit-Schichten - die Vorgehensweise der Ausstellungs- macher. Hintergrundinformationen: www.dehio.org/zeitschichten/


Kitsch
"Angriff der Zuckerbäcker" - Architektur als Zuckerbäckerei?
Etwas über Kitsch und Kunst in Dresden (im Bild links: Deckenmalerei im Palais Großer Garten Dresden, Fehling, Heinrich Christoph: Personifikationen des Tierkreises Erdgeschoß, Mittelsaal - 1942, zerstört)

 

 


 

Revolution in Dresden
Barrikadenkämpfe auf dem Neumarkt - Mai 1949
(im Bild: Barrikadenkämpfe zwischen sächsisch- preußischen Regierungstruppen und gewaltbereiten Demokraten vor dem Hotel Stadt Rom an der Moritzstraße - in einer zeitgenössischen Grafik)

 



  Silhouette
Wußten Sie eigentlich, daß das eingedeutschte Wort Silhouette nach dem französischen Staatsmann Marquis Etienne de Silhouette (1709 - 1767) benannt worden war? Der damalige Finanzminister des französichen Königs Ludwig XVI. ließ sich aus Sparsamkeitsgründen sein eigenes Schloß statt mit kostbaren Gemälden mit selbstgemachten Scherenschnitten ausstatten. Mehr dazu
(im Bild: eine Steinzeichnung von Friedrich Pelz 1920)



Friedrich Adolf Struve (1781 - 1840)Salomonisapotheke Struve am Neumarkt
in der 1820 der Apotheker Dr. Struve (siehe Bild) das weltweit erste künstliche Mineralwasser erfand. Die ganze Story dieses bedeutenden historischen Hintergrundes. 1842/43 arbeitete übrigens auch Theodor Fontane als Geselle in der Apotheke. In die Erdgeschossräume der nun wiederaufgebauten Salomonisapotheke zieht 2006 ein Bierausschank.

 

 

Pflasterung
Gerade noch rechtzeitig zur Weihe der Frauenkirche wurde das Neumarkt-Pflaster fertig. SZ vom 22.10.05 und DNN vom 22.10.05

 

 

 

 

"Das war ein calvinischer Streich! Seine Teufelsgesellen mögen sich vorsehen; denn man schont allhier keinen."
zur Erinnerung an die Hinrichtung von Dr. Nikolaus Krell am 09. Oktober 1601
auf dem Dresdner Neumarkt (Jüdenhof)



Der abgeschlagene Kopf Krells in einer zeitgenössischen Grafik (Quelle: Kupferstichkabinett Dresden)

Europäisches Porzellan
Augusts lebendes Staatsgeheimnis
FAZ vom 15. Januar 2008 - Von Reiner Burger, Dresden

Vor 300 Jahren erfand Johann Friedrich Böttger in Dresden das europäische Porzellan.
Der Alchimist arbeitete im untersten Geschoss der Jungfernbastei und den Kasematten. In diesen damals "Vulkanshöhlen" genannten Gewölben der Bastion Venus befand sich seit 1707 die eigens für ihn und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus eingerichtete geheime Werkstatt. Die noch vorhandenen Gewölbe und Kasematten unter dem Standort des ehemaligen Belvedere sind noch nicht ergraben. Es gibt jedoch konkrete Überlegungen, die verschütteten Keller archäologisch freizulegen. Im Bild: Schnitt durch das Lusthaus Nossinis auf der Jungfernbastei, Aufmaß von Walter Bachmann.


Böttgers Geheimlabor soll wieder ausgegraben werden. SZ vom 06.12.07

Debatte zur Novellierung des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes

Offener Brief vom Verband Deutscher Kunsthistoriker
vom 26.05.2010 an den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Stanislaw Tillich zum:
Entwurf zur Novellierung des Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Kulturdenkmal im Freistaat Sachsen (SächsDSchG) (Stand 03/2010) (als pdf)

Das Stadtforum Leipzig informiert:
die Folgen der Planungen des SMI wären auch für die Handwerker, Restauratoren, Bauträger, Architekten, Immobilienfirmen etc. aus der Sachsens Bauwirtschaft mit bestimmenden Denkmalbranche verheerend. Deshalb sensibilisieren wir derzeit diese Unternehmen, die erstaunlicherweise oft noch gar nichts mitbekommen haben.
Als Anlage: prägnate Stellungnahme (word) der Unteren Dresdner Denkmalbehörde sowie eine rechtliche Stellungnahme (pdf) des Sachverständigen Dr. Martin. Wichtig ist jetzt, daß die Wirtschaft und das Handwerk die Politik (Staatsregierung, Abgeordnete) über die Folgen dieses Gesetzesentwurfes aufklären. Vielleicht lässt sich nach dem Stoppen dieses Entwurfes dann auch gemeinsam nach sinnvollen Verbesserungsmöglichkeiten in der Denkmalverwaltung suchen.

Alle Artikel: Debatte zur Novellierung des Säschs. Denkmalschutzgesetzes

Prof. Dr. Jürg Sulzer: Stadtbild - Stadterinnerung
Um unsere Städte zukunftsweisend zu gestalten, bedarf es neuer Überlegungen zur historischen Stadt als Sehnsuchtsziel der Bürger (...) www.vhw.de (pdf) (VHW - Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. - Dem Leitbild der Bürgergesellschaft verpflichtet.)

Der Neumarkt – einer der schönsten Plätze Europas
Nirgendwo in Dresden ist das Bauen umstrittener als rund um die Frauenkirche.
SZ vom 18.09.2010


Kein Ort für Dresdner?
10. Juli 2010 - von Johannes Hellmich, auf: Quo vadis, Dresden? Forum für Stadtentwicklung und Kommunalpolitik.
http://quo-vadis-dresden.de - Die in diesem Beitrag geäußerte Auffassung entspricht nicht unbedingt der Meinung der GHND!


Dresdner Debatte

Folgenlose Neumarkt-Debatte?
Die Entwicklung des Platzes rund um die Frauenkirche scheint vor allem ältere Herren zu interessieren. Die 40.000 Euro teure Debatte brachte aber wenig Neues. SZ vom 11.11.2010

Die Stadt Dresden präsentiert und diskutiert Ergebnisse der Dresdner Debatte zum Neumarkt,
DNN vom 09.11.2010

am 9. November 2010, 19.00 Uhr
in den Festsaal im Rathaus, Dr.-Külz-Ring 19, 01067 Dresden.

Auf der Abschlussveranstaltung werden Resonanz und Dialog-Ergebnisse der ersten Dresdner Debatte durch die Initiatoren vorgestellt. Bürgermeister Jörn Marx, Beigeordneter für Stadtentwicklung, und weitere Experten diskutieren über das Fazit, beantworten Fragen des Publikums und geben einen Ausblick auf die folgenden Dresdner Debatten. Mehr Infos: www.dresdner-debatte.de

Mehrheit für historischen Neumarkt
, SZ vom 10.07.2010

Dresdner Debatte zur Nutzung des Neumarktes beendet: Erfolgreiche Bilanz des Online-Dialogs
(...) Die abgegebenen Vorschläge und Ideen zeigen eine große thematische Bandbreite. Der Themenschwerpunkt mit der stärksten Aufmerksamkeit war „Architektur und Gestaltung“. Der weitaus größte Teil der Nutzer spricht sich für die historische Rekonstruktion des Platzes aus. Gleichzeitig gab es aber auch Stimmen, die eher moderne Akzente setzen wollen. In der Diskussion wurden zudem vermittelnde Sichtweisen zwischen „Alt“ und „Neu“ vertreten. Das Für und Wider einer Bebauung der Gewandhausfläche sowie die Entwicklung und Nutzung der weiteren unbebauten Flächen kamen ebenfalls zur Sprache. (...) Pressemitteilung vom 09.07.2010 auf www.dresden.de

NEUMARKTFENSTER - Blicke hinter die Fassaden
13. Mai bis 20. September 2013
Ein Projekt im öffentlichen Raum - von Anke Binnewerg
Zum Projekt: An mehreren Gebäudefassaden unterschiedlicher Entstehungszeiten des Dresdner Neumarktareals werden nach dem Prinzip archäologischer Befundfenster temporär Schichten entfernt, um die darunterliegende Bausubstanz zu präsentieren. Projektbeschreibung: www.anke-binnewerg.de
mehr Infos: Pressemitteilung der Stadt Dresden: Kunstkommission wählt zwei Kunstprojekte für den öffentlichen Raum


Die sechs archäologischen Befundfenster können Sie hier ansehen hier ansehen.


Fenster ohne Durchblick

Die Künstlerin Anke Binnewerg hat am Neumarkt ein besonderes Projekt in die Tat umgesetzt. SZ vom 07.08.2013
(Foto: Neumarktfenster am Haus Rampische Straße 20, TK)

 

  Stadt sucht Ideen für mehr Leben auf dem Neumarkt
SZ vom 31.12.2010: Die Gesellschaft Historischer Neumarkt schlägt einen Wochenmarkt, möglichst mit Bio-Produkten, an der Frauenkirche vor. "Wir haben mit möglichen Betreibern erste Gespräche geführt und fragen die Dresdner, ob und wie oft sie so einen Markt wollen", sagt Vorstand Torsten Kulke. Seine Gesellschaft habe auch den Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt angeregt, der in diesem Jahr erneut zu den schönsten in der Stadt gehörte. Fünf Jahre haben die Marktinitiatoren um Sven-Erik Hitzer und die Neumarkt-Gesellschaft bis zum ersten Weihnachtsmarkt benötigt.
Nun hofft Kulke, dass die Wochenmarkt-Idee schneller umsetzbar ist. Schließlich hat die Stadt die Dresdner zu Vorschlägen aufgefordert, um mehr Leben auf den Platz zu bringen.
"Das Wort Markt steckt ja schon in der Platzbezeichnung. Wir sollten den Vorschlag sorgfältig prüfen", schlägt CDU-Stadtrat Hans-Joachim Brauns vor. Alles, was den Neumarkt attraktiver macht, sei willkommen.

Foto: Wochenmarkt auf dem Neumarkt, ca. 1930, Deutsche Fotothek / Slub